Liebe, Lust und Leidenschaft für Landwirtschaft

28 Schüler schlossen Prüfungen zum Landwirt erfolgreich ab | Ehrung der Prüfungsbesten

Ingrid Schlemm und Markus Melzer (rechts) gratulierten Kai Bullwinkel (Zweiter von links) und Jonas Wendt, die die Ausbildung zum Landwirt als Prüfungsbeste abgeschlossen haben.

Einbeck. Sie seien eine gute Gruppe gewesen und hätte super Leistungen erbracht, lobte Ingrid Schlemm die 28 Landwirtschaftsabsolventen. Die Verantwortliche für die Ausbildung der Landwirte in der Bezirksstelle Northeim der LWK gratulierte den Schülern bei der Abschlussfeier im Hotel »Panorama« in Einbeck. Trotz teilweise anfänglicher Skepsis und Problemen mit dem Berichtsheft, vielen Herausforderungen sowie zahlreichen zu lernenden Komponenten hätten die 28 Schüler es geschafft, durchzuhalten, sie dürfen sich jetzt mit Stolz Landwirt nennen.

Zahlreiche Angehörige, Lehrer, Ausbilder und Freunde waren nach Einbeck gekommen, um das Überreichen der Urkunden zu erleben. 28 Prüfungsteilnehmer aus den Landkreisen Göttingen, Northeim und Osterode bestanden die Abschlussprüfung zum Landwirt. Die Berufsfachschule Agrarwirtschaft (BFS) in Northeim wird im Rahmen der Ausbildung besucht sowie zwei Jahre auf einem anerkannten Ausbildungsbetrieb verbracht.

In den meisten Fällen gibt es einen Wechsel während der Zeit, um eine große Vielfalt kennenzulernen. Zusätzlich werden Lehrgänge zu Pflanzenschutz-, Landtechnik- und Tierhaltung absolviert sowie Exkursionen zu Fachmessen unternommen. Mit der bestandenen Abschlussprüfung können die Absolventen die Fachschule besuchen, studieren oder in den Beruf mit viel Wissen einsteigen.

Man höre nie auf zu lernen, sagte Hubert Kellner, Kreislandwirt des Landkreises Göttingen, zur Weiterbildung und zum Interesse an vielen Dingen rief er auf. Die angehenden Landwirte haben sich in zahlreichen Bereichen fortgebildet, die Ausbildung sei beendet, jetzt »hätten sie es geschafft«. Dazu gratulierte er. 

Stolz können die Schüler auf das Erreichte sein. »Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt«, heiße es in einem bekannten griechischen Sprichwort, sagte Kellner. Dass etwas zu erreichen oft nicht leicht sei, haben die Absolventen in ihrer Ausbildung erfahren. Der Weg war oft steinig, viele Herausforderungen galt es zu meistern, dies sei aber in Zukunft nicht anders, betonte er. 

Als Landwirte seien die ehemaligen Schüler gut ausgebildet. Er rief sie dazu auf, dass sie ihr berufliches Leben mit dem bisher gezeigten Elan und Schwung fortsetzen. Einen der schönsten, interessantesten und vielseitigsten Berufe hätten sie gewählt, jetzt können sie diesem mit Liebe, Lust und Leidenschaft nachgehen. Jedoch müssten sich die Absolventen bis zum Ruhestand ständig weiterqualifizieren, denn es stehen immer neue Herausforderungen an. Immer wieder gelte es, Meilensteine wie das Ausbildungsende zu erreichen. Habe man einen Berg erklommen, stehe oft schon der nächste bevor.
Nicht nur Einsatz und Wetter beeinflusse den Ertrag, sondern auch zunehmende Reglementierungen sowie politische Entscheidungen. Kellner forderte, dass die Akzeptanz der Landwirtschaft zu stärken sei. Bürokratie und Reglementierung müssten transparenter werden, das Wissen über landwirtschaftliche Prozesse und Erzeugnisse sei stärker zu verbreiten. Polemische Aussagen, leere Versprechen und unfundierte Statements – wie teilweise von Politikern – schaden; der Bevölkerung sollte man mehr Zugang zu den Höfen gewähren. Fehlaussagen – garniert mit markanten Schlagwörtern – sollte man entgegentreten – und immer wieder darstellen, wie innovativ, zukunftsorientiert und nachhaltig die Landwirtschaft sei. Viele haben großes Vertrauen in sie, doch wollen sie auch wissen, wie sie funktioniere.

Durch die Ausbildung zum Landwirt seien die Absolventen in vielen Bereichen gut geschult. Voraussetzung für ein erfolgreiches unternehmerisches Handeln stellen Motivation, Zielklarheit, Durchhaltevermögen und ausgeprägte berufsständische Identität dar. Einen guten wirtschaftlichen Weg zu gehen, sei oft nicht einfach. Großes Wissen könne dabei helfen, zu Weiterbildungen und ständigem Lernen rief er auf.

Ines Puschmann, Schulleiterin der Berufsbildenden Schulen II in Northeim, gratulierte den Absolventen. Die Landwirtschaft sei ein Erfolgsmodell, viele kluge Köpfe gebe es, groß sei das Engagement. Mehr als 2.500 Stunden arbeite jeder Landwirt durchschnittlich pro Jahr, 500 Stunden mehr als Nichtselbstständige. Immer wieder müsse der Spagat zwischen gleichbleibender Qualität bei steigender Quantität – und das bei sich immer wieder verändernden klimatischen Verhältnissen – geschafft werden. Viel Kraft wünschte sie den Absolventen für die Zukunft dafür.

Ingrid Schlemm gratulierte den Landwirten zum verdienten Abschluss. Die vergangenen zwei Jahre seien wie »im Flug« vergangenen. Während der Ausbildung hätten alle viel gelernt und sich weiterentwickelt, jetzt können sie mit Stolz das gemeinsam Erreichte feiern.

Viviane Lips, Julian Lüdecke und Jan-Niklas Sue blickten auf ihre Ausbildung zum Landwirt zurück. Es sei eine außergewöhnliche Zeit mit viel Spaß und gemeinsamen Erlebnissen gewesen. Sie dankten allen, die an der Ausbildung beteiligt waren, und übereichten ihnen Präsente.

Ingrid Schlemm, Hubert Kellner, Kreislandwirt des Landkreises Northeim und Vorsitzender des Landvolks Northeim-Osterode, ehrten Kai Bullwinkel (Northeim), der die Prüfungen mit einem Durchschnitt von 1,13 absolvierte. Gutscheine von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft erhielt neben Bullwinkel noch Jonas Wandt aus Hammenstedt mit einem Notendurchschnitt von 1,3.mru