Maibaum-Gewinner erfahren Interessantes zum Bier

Einbeck. Nicht nur die Maibaum-Teams, die sich am Maibaum-Wettbewerb von Einbecker Morgenpost, Einbecker Brauhaus und Einbeck Marketing beteiligt haben, waren Sieger, sondern auch Leser der »EM« hatten Gelegenheit zum Gewinnen: Unter allen Teilnehmern an der Abstimmung wurde eine Brauereibesichtigung mit Begleitung und zünftigem Abschluss verlost. Der Termin hat jetzt stattgefunden, und die Gewinner starteten mit Celina Özkan (links) auf eine Brauhaus-Tour.

Die erste offizielle Erwähnung des Einbecker Bieres ist auf den 28. April 1378 zu datieren - belegt durch eine Rechnung über eine Lieferung nach Celle. Tatsächlich sei das Einbecker Bier viel älter, aber da das Archiv verbrannt sei, gebe es dazu keine genauen Daten, sagte sie. Im Mittelalter lag der Bierkonsum deutlich höher aus heute: Drei bis fünf Liter wurden täglich getrunken, vom Kind bis zum Greis.

»Bier war ein Lebensmittel - und eine Alternative zum Wasser, das nicht immer sauber war«, führte Celina Özkan aus. Die Rezepte wurden übrigens von Frauen erfunden und von Männern weiterentwickelt. 742 Brauhäuser gab es bis 1616 in Einbeck. Äußeres Zeichen waren die großen Torbögen, durch die die Braupfanne ins Haus gebracht wurde. Geliefert wurde in viele Regionen.

Besonders beliebt war das Einbecker Produkt in München, und der Wunsch der Bayern, selbst so etwas herzustellen, war groß. So machten sie Anfang des 17. Jahrhunderts dem Einbecker Braumeister Elias Pichler ein Angebot, und mitsamt dem Einbecker Rezept ging er nach München. Zuvor hatte schon Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms 1521 den Einbecker Trank gelobt, das Ainpöckisch, das inzwischen wieder aufgelegt wurde und sich großer Beliebtheit erfreut.

Auch auf die neuere Geschichte ging die Brauhaus-Führerin ein: So erfolgte eine Zusammenarbeit der Einbecker Brauer ab dem 18. Jahrhundert, der heutige Standort wurde entwickelt. 1988 hat das Einbecker Brauhaus das Göttinger Brauhaus übernommen, 1997 folgte die Kasseler Martini-Brauerei, außerdem Nörten-Hardenberger und 2013 Härke in Peine. Gebraut wird nach wie vor nach deren Rezepturen, abgefüllt in Einbeck.

Der Ausstoß der Einbecker liegt derzeit bei rund 600.000 Hektoliter pro Jahr. Seit 2013 befindet sich die Logistik in der Hullerser Landstraße. Alle 20 Minuten gibt es einen Lkw-Pendelverkehr zur Papenstraße mit Transport von Leer- beziehungsweise Vollgut.

Gebraut wird mit Solling- und mit Einbecker Wasser, natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot und ausschließlich mit Rohstoffen aus Deutschland. Nach dem Kennenlernen der Produktion war Gelegenheit zu einer ausführlichen Kostprobe im Ur-Bock-Keller - der gelungene Abschluss des Maibaum-Wettbewerbs 2017.ek