Markthändler fühlen sich eingeschränkt
Durch Demonstrationen | Sinkende Umsätze durch verkürzte Verkaufsmöglichkeit | Appell an Verantwortliche
Einbeck. Der »Einbecker Altstadtwochenmarkt« hat einen Großteil des Marktplatzes für die Durchführung des Wochenmarktes dauerhaft mittwochs und sonnabends von 7 bis 14 Uhr angemietet. Hierfür wird das vereinbarte Standgeld an die Stadt gezahlt. Doch »durch die Demonstrationen werden wir Markthändler regelmäßig bei der Durchführung des Marktes erheblich gestört«, sagt Manfred Breitzke, Vorsitzender des Wochenmarkt-Vereins. Er spricht für 20 Wochenmarkt-Beschicker, die den Brief an die Bürgermeisterin unterzeichnet haben.
Mit dem Vertrag hat der Verein akzeptiert, dass der Marktplatz »für besondere Veranstaltungen« gelegentlich nicht zur Verfügung steht und dass der Wochenmarkt dann eingeschränkt oder an anderer Stelle stattfinden muss. Beispiele sind Eulenfest, Weihnachtsmarkt, Motorshow und Bierstadtlauf. Zu diesen besonderen Veranstaltungen können aber aus Sicht der Wochenmarktbeschicker nicht in kurzen Zeitabständen abgehaltene Demonstrationen gehören.
Absperrgitter-Aufbau bereits ab 11.30 Uhr
Die jüngsten Demonstrationen, so die Wochenmarktbeschicker, seien ab 13.30 beziehungsweise 14.30 Uhr genehmigt worden. Problematisch sei für die Beschicker, wenn die eingesetzten Polizeikräfte ab 11.30 Uhr mit dem Aufbau der Absperrgitter im Bereich des Eulenspiegelbrunnens beginnen. Und wenn zwei Stunden Vorlauf nötig seien, dann meinen die Markthändler, dürften die Demonstrationen erst ab 16.30 Uhr erlaubt sein, denn sie hätten den Marktplatz bis 14.30 Uhr angemietet.
Die Einschränkungen im Zusammenhang mit den Demonstrationen seien natürlich auch finanziell spürbar, sagt Breitzke. Die Kunden kämen nicht mehr uneingeschränkt an die Stände, sie hätten keine Lust auf »Slalomläufe« und auf mögliche Konfrontationen mit den Einsatzkräften der Polizei. Die Szenarien bei den Demonstrationen sorgten bei manchem sicher für ein »beklemmendes Gefühl«, meint Breitzke, und der eine oder andere meide dann sogar die Innenstadt.
Mögliche Folgen der Demonstrationen
Gerade das könne nicht im Sinne der Stadt sein, die versuche, die Innenstadt zu beleben. Der Wochenmarkt sei sicherlich eine Bereicherung für die Stadt. Das Angebot sei attraktiv, sagt Breitzke und verweist beispielsweise auf die gute Fischauswahl, die Backwaren oder das Käseangebot.
Wenn aber die Wochenmarkthändler durch die Demonstrationen dauerhaft schlechtere Umsätze verzeichnen, würden diese dem Markt den Rücken kehren und sich andere Standplätze suchen. »Dies würde unserem ständigen Bemühen, neue Händler nach Einbeck zu holen, völlig entgegen laufen«, unterstreicht der Vorsitzende des »Einbecker Stadt-Wochenmarkts«. Neben den Wochenmarkt- beschickern leide auch die Gastronomie unter den politischen Veranstaltungen – ganz abgesehen vom Image der Stadt.
Daher wird die Bürgermeisterin gebeten, die Anzahl der Demonstrationen auf das absolut Notwendige zu reduzieren. Der Marktplatz soll erst dann zur Verfügung gestellt werden, wenn der Abbau des Wochenmarktes erledigt ist. Zudem, so der Vorschlag, könnte den Demonstrierenden auch ein anderer Platz als der Wochenmarkt zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise der Möncheplatz.
»Verhindern Sie die Demonstrationen mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und scheuen Sie keinen Rechtsstreit vor den Verwaltungsgerichten. Die Wochenmarktbeschicker hoffen, dass man über einen »für die Veranstalter beschwerlichen Weg« irgendwann erreichen kann, dass Einbeck die Attraktivität für derartige Demonstrationen »hoffentlich bald« verliert.
Aber: Für Sonnabend, 10. Oktober ist bereits wieder eine Demonstration angemeldet.sts