Mehr Eigenverantwortung im Straßenverkehr übernehmen
Christophorus-Seminar für angehende Kfz-Mechatroniker / Kompetenzen fürs Leben erwerben / Verschiedene Fachleute berichten
Einbeck. Die Christophorus-Seminare sind ein Projekt der Landesverkehrswacht Niedersachsen. Kooperationspartner ist die Berufsgenossenschaft Holz und Metall. Ziel dieses Seminarangebotes ist es, junge Menschen über die Gefahren im Straßenverkehr aufzuklären.
Die Verkehrssicherheit ist nach Einschätzung von Fachleuten wegen der schweren Verkehrsunfälle von jungen Menschen ein besonderes Thema für den Unterricht. Die Lehrkräfte der BBS II Northeim stellen sich der Herausforderung, eine verstärkte Aufklärungsarbeit zu leisten. Der entwickelte schulische Ansatz des Christophorusseminars zeichnet sich durch seine besondere pädagogische Konzeption aus, indem der Lernort Schule bewusst verlassen wird. Außerhalb der Schule – im CVJM-Haus »Solling« – wird in ansprechender Atmosphäre und mit externen Experten in lebendiger Form ein heikles und schwieriges Thema den Schülern hautnah vermittelt.
Nach wie vor haben junge Fahrer ein überdurchschnittliches Risiko im Straßenverkehr verletzt oder getötet zu werden. Aufgrund alarmierend hoher Unfallbeteiligungen junger Fahrer, insbesondere aus dem Kraftfahrzeugbereich und der Metallverarbeitung, und verbunden mit der relativen Unwirksamkeit traditioneller Aufklärungsmaßnahmen werden mit dem Christophorus-Seminar neue Wege in der Verkehrssicherheit erprobt. Zum wiederholten Mal fand deshalb unter Federführung von Lehrer Bernd Anders von den BBS II Northeim das Seminar für die Mechatroniker im zweiten Lehrjahr statt.
Der Auftakt erfolgte dabei im Autohaus Peckmann. Bis zum morgigen Mittwoch, 1. Juni, lernen die Teilnehmer unter dem Leitgedanken »Kompetenzen fürs Leben« das Verkehrsgeschehen eigenverantwortlich mitzugestalten. Externe Fachleute helfen, die fachliche Kompetenz und die Eigenverantwortung der Auszubildenden zu stärken. Thematisiert wird mit Ingenieuren das Gefahrenpotenzial von jungen Fahrern in alten Autos. Verdeutlicht wird auch die Bedeutung von Christophorus. Diese Legende wurde gewählt, um den Wunsch junger Menschen nach Unabhängigkeit, Stärke und Mobilität mit Verantwortung, Rücksicht und Sicherheit zu verbinden. Auf dem Programm stehen der Besuch eines Airbag-Herstellers und eine Gesprächsrunde mit der Kfz-Innung. Authentisch berichtet wird von der Arbeit eines Notfallseelsorgers, eines Rettungssanitäters und der Feuerwehr am Unfallort. Ein Rechtsanwalt klärt über die Folgen nach Verschulden eines Unfalls durch Drogen und Alkohol auf. Die Arbeit der Verkehrswacht und personelle Kommunikation werden ebenfalls in den Fokus gerückt.
Am Ende hoffen die Organisatoren, dass diese Präventionsmaßnahme das Feingefühl der Auszubildenden im Bereich des Straßenverkehrs stärke, stellte der stellvertretende Obermeister, Rainer Gülke, fest.sts