Misereor ruft zum Fastenopfer auf

Am Sonntag: Katholiken unterstützen Aktion »Menschenwürdig leben. Überall!«

Misereor, das Hilfswerk der deutschen Katholiken für die Bekämpfung von Armut, Hunger und Krankheit in der Welt, ruft in der Fastenzeit dazu auf, insbesondere die Lebensbedingungen der Menschen in den städtischen Wohngebieten der Armen in den Blick zu nehmen. Diese Wohngebiete der Armen haben viele Namen, und es gibt sie überall auf der Welt.

Einbeck. Das Leben darin ist hart: Armut, Hunger, unzureichende Wohnbedingungen, Unsicherheit, Krankheit, häusliche und öffentliche Gewalt prägen vielfach den Alltag der Menschen, die trotz allem dort zuhause sind und auf eine bessere Zukunft für sich und ihre Kinder hoffen.

Misereor steht mit seinen Partnern an der Seite dieser Menschen, die auch im Elend Subjekte ihres eigenen Lebens bleiben wollen. In der Fastenaktion nimmt die Organisation die Katholiken mit zu den Menschen in den großen Städten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, ihren Sorgen und Ängsten, aber auch ihren Freuden und Hoffnungen. Die Selbsthilfepotenziale der Menschen, die in den Armensiedlungen leben, werden ebenso erfahrbar wie die Möglichkeiten, wie man hier in Deutschland die Menschen dort solidarisch unterstützen kann.

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten: mehr als 3,5 Milliarden Menschen. Mit den Städten ist in den letzten Jahren auch die Armut gewachsen. So ist auch die Zahl derjenigen, die in den Armenvierteln der Städte leben, erschreckend hoch: mehr als eine Milliarde, Tendenz steigend. Slum, Favela, Shanty Town, Barrio oder Bidonville: Die städtischen Wohngebiete der Armen haben viele Namen. Viele Probleme prägen vielfach den Alltag der Menschen. Mangels staatlicher Initiativen nehmen die Menschen in den Armenvierteln ihre Sache oft selbst in die Hand: Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Sicherheit, kulturelle Selbstbestimmung oder demokratische Mitwirkung bilden die Grundlagen für ein menschenwürdiges Leben, das sich Millionen Menschen täglich neu erkämpfen müssen.  Misereor steht mit seinen Partnern an der Seite dieser Menschen, die auch im Elend handeln wollen. Selbstbewusstsein, Organisation, Fachwissen und viel Kreativität sind nötig, um sich etwa gegen Ausbeutung, Mietwucher oder Vertreibung erfolgreich zur Wehr zu setzen: in Phnom Penh, Lima, Nairobi und in vielen anderen Städten weltweit.

Dieser fünfte Sonntag der Fastenzeit ist Misereor-Sonntag. Dann bringen die Christen in allen katholischen Gottesdiensten Deutschlands ihre weltumspannende Verbundenheit zum Ausdruck und geben bei der Kollekte ihre solidarische Gabe für die Ärmsten der Armen. Im Jahr 2010 haben die Katholiken am Misereor-Sonntag rund 19 Millionen Euro gespendet. Misereor hat damit über 1200 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützen können. oh