Mit der Ferienbetreuung durch die Stadtgeschichte

Einbeck. Mitten rein in die Stadtgeschichte: Mit dem Angebot »Meine Stadt früher und heute« konnten Teilnehmer der Ferienbetreuung in den Osterferien eine Woche lang auf Spurensuche durch Einbeck gehen. Nach einem Besuch im Wolpeterhaus sowie einem Rundgang mit dem Stadtarchäologen Markus Wehmer, der sie beispielsweise in den Rathauskeller führte und zu den Ausgrabungen auf dem Neustädter Kirchplatz, waren sie auch zu Gast im Stadtmuseum. Museumspädagogin Dr. Imke Weichert zeigte ihnen dort zusammen mit Museumshund Edgar Stationen, bei denen sie unterschiedliche Aspekte der Einbecker Geschichte beleuchtete. Der Stadtbrand von 1540 spielte dabei ebenso eine Rolle wie die Hanse und das Bierbrauen, durch das Einbeck zu großem Wohlstand gelangte.

Mit der Gemeinschaft der Hanse etwa war ein sicherer Handel möglich. Über den Inhalt eines großen Fasses – allerdings kein Einbecker Modell –, das als »Müllbehälter« auf einem Innenstadtgrundstück vergraben war, ließ sich einiges über das Leben der Menschen in früheren Jahrhunderten erkunden. Etwa 500 Jahre hat das Fass in der Erde gelegen beziehungsweise gestanden, bevor es entdeckt und sein Inhalt analysiert wurde. Daraus konnten Fachleute unter anderem Rückschlüsse ziehen, was in einem Haushalt weggeworfen und was gegessen wurde: Suppe und Getreidebrei, gekocht über offenem Feuer, gehörten ebenso dazu wie Brot. Ein nachgebauter Töpferofen, entdeckt am Negenborner Weg, und eine Töpferscheibe, auch zum Ausprobieren, zeigten, wie Geschirr hergestellt wurde.

Dabei war unter anderem Kinderarbeit üblich: Es sei, so Dr. Imke Weichert, früher nicht leicht gewesen, Kind zu sein – »nix Ferienpass«, wie Jugendpflegerin Nicole Mölder ergänzte, die die erlebnisreiche Woche mit der Gruppe verbrachte. Verschiedene mittelalterliche Berufe, »erwürfelt« von Museumshund Edgar, hatten die Kinder zu erraten beziehungsweise spezielle Werkzeuge zuzuordnen. Interessante Informationen zum Blaudruck und im RadHaus gab es ebenfalls. Die »Spurensuche« während der Ferien führte die Kinder im Rahmen des »Talentcampus«-Programms außerdem mit einem Baumkontrolleur in städtische Parks und auf die Wallanlagen. Ein Mittagessen aus der Küche des Bürgerspitals wurde ebenfalls serviert. Den Abschluss der Woche bildete ein mittelalterliches Büfett, das mit Marion Bartels vorbereitet wurde – in früheren Zeiten standen Hirsebrei, Graupensuppe, getrocknete Früchte und Kräuter auf dem Speiseplan.ek