Mit Disziplin ist das Badevergnügen möglich

Corona-Vorgaben im Einbecker Freibad umgesetzt | Bis zu 450 Besucher pro Tag können kommen

Diszipliniertes Schwimmen: Um Corona-Abstandsregeln einzuhalten, ist das Schwimmerbecken in vier Bereiche abgeteilt. Hier muss, je nach Besucherandrang, auch mal im Kreis geschwommen werden – ein Verfahren, das aber, so die Beobachtung des Bäder-Teams, von den Badegästen akzeptiert wird.

Hitzewelle – Schwimmbadzeit: Auch unter Corona-Bedingungen ist es den Ein­beckern in diesem Sommer möglich, Freizeitspaß am und im Wasser zu genießen. Die ­Stadtwerke konnten unter Einhaltung der Corona-Regelungen am 12. Juni das Freibad wieder öffnen. In drei Zeitzonen ist der Besuch von jeweils 150 Badegästen möglich – Zahlen, die vor allem bei den Tropen-Temperaturen der vergangenen Tage erreicht wurden.

Einbeck. Für Januar und Februar hatten sich die Besucherzahlen im Hallenbad gut angelassen, blicken der Geschäftsführer der Stadtwerke Einbeck, Bernd Cranen, und der Teamleiter Bäder, Bernd Kunert, zurück: Rund 10.000 Badegäste waren im Januar da, und der Februar war ebenfalls sehr gut – beide Monate liefen damit sogar besser als 2019. Es hätte, so die vorsichtige Überlegung, ein gutes Jahr werden können. Aber die Corona-Pandemie hat dann hier, wie eigentlich überall, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem die letzten Badegäste am 16. März mittags das Bad verlassen hatten, wurde es im Zusammenhang mit dem Lockdown geschlossen – zunächst für zwei Wochen, schließlich aber doch bis zum 12. Juni.

In Absprache mit Gesundheitsamt Hygienekonzept erarbeitet

Vor Ort blieben nur noch ein Ausbilder und die drei Auszubildenden, die in dieser Zeit besondere Verantwortung übernehmen durften – ein Ausbildungsjahr, das sie bestimmt nicht vergessen werden. Sie haben sich dabei beispielsweise um die Außenanlagen des Geländes gekümmert und anschließend auch alles für eine mögliche Freibad-Öffnung vorbereitet, von der zunächst niemand wusste, ob, wann und unter welchen Bedingungen sie kommen würde.
In der Zwischenzeit haben die Stadtwerke mit dem engagierten Bäderteam und in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Northeim intensiv ein Hygienekonzept erarbeitet. Es sieht Händedesinfektion, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Ein- und Ausgangsbereich und eine Leitung der Badegäste im Gebäude vor. Der Mindestabstand von 1,50 Metern ist einzuhalten. Und auch im Becken gelten entsprechende Regeln: Das Schwimmerbecken sind vier Bahnen abgeteilt, in denen – bei entsprechendem Andrang – im Kreis geschwommen wird. Ist es weniger voll, reicht es, wenn jeder auf seiner Bahn bleibt und dabei den Abstand zu anderen einhält.

Positive Rückmeldungen der Badegäste

»Wir sind dankbar für jeden, der jetzt kommt«, stellte Bernd Cranen fest. Bernd Kunert berichtet, dass sich viele Badegäste positiv äußerten: Sie freuten sich, dass das Schwimmen hier in diesem Sommer überhaupt möglich ist – das ist nämlich nicht überall so. Die meisten würden akzeptieren, was jetzt einzuhalten sei mit den begrenzten Besucherzahlen, dem geordneten Schwimmen im Becken, aber auch den vorgegebenen Wegen und den gesperrten Garderobenschränken. Sie zeigten viel Verständnis und würden auch sehen, dass andere Bäder diese Möglichkeiten nicht in diesem Umfang ermöglicht hätten.
Der Eintritt wurde auf zwei Euro vereinheitlich, »Corona-Tarif«. Voranmeldungen über das Internet sind nicht notwendig. Insgesamt, so die Rückmeldung der Nutzer, sei das ein gutes System. »Die Gäste wissen auch, worum es geht – dass wir nämlich immer noch in einer Pandemie leben und das Coronavirus nicht vergessen sollten.«

Bis zu 150 Besucher pro Zeitzone können ins Bad eingelassen werden

Bis Ende Juli waren im Durchschnitt pro Tag rund 100 Besucher im Bad. Im vergangenen Jahr waren es durchschnittlich 300 täglich. Anfang August hat sich der Sommer endlich von seiner sonnigen Seite gezeigt, es kamen durchschnittlich etwa 350 Gäste pro Tag. Dabei gilt allerdings, dass nur bis zu 150 Besucher pro Zeitzone eingelassen werden – von 9 bis 12, von 12 bis 15 und von 15 bis 18 Uhr. Zusätzlich gibt es eine Zeitzone für Frühschwimmer: mittwochs von 7 bis 8.30 Uhr. Während die Kapazitäten am Vormittag meist nicht ausgeschöpft werden, wird es zum Nachmittag hin meist deutlich voller. Dann kann es auch passieren, dass die Ampel auf Rot steht. Sowohl am Schwimmbad-Eingang als auch über das Internet auf der Seite www.baeder.stadtwerke-einbeck.de ist sie einzusehen: Bei Grün ist noch genügend Platz, bei Gelb sollte man sich beeilen, und bei Rot sind die zulässigen Besucherzahlen erreicht.

Jubel über verlängerte Badezeit an besonders heißen Tagen

Erstmals wurden 450 Gäste in der laufenden Saison am 7. August gezählt. Als es am 8. und 9. August besonders heiß war, hat das Bäderteam zudem kurzfristig entschieden, die Badezeit um eine Stunde bis 19 Uhr zu verlängern – der Jubel der Gäste darüber war groß.

An die Rekord-Besuche des letzten Jahres wird dieser Corona-Sommer nicht heranreichen: Im Juni 2019 waren 15.000 Besucher im Freibad. Im Juli dieses Jahres wurde 3.000 Badegäste gezählt. Bislang gingen 2020 rund 40.000 weniger Besucher als im Vergleichszeitraum 2019 durch das Drehkreuz am Eingang.
Wenn sich die Einbecker bei schönem Wetter im Wasser erfrischen können oder auf der Liegewiese den Sommer genießen, habe sich der Aufwand gelohnt, so das Bäder-Team. Und da geht auch ein Dankeschön an die Gäste für das meist sehr gute Verhalten unter diesen besonderen Bedingungen. Auch die Gastronomie ist seit Mai als »Auszeit/Svens Bistro am Bad« wieder geöffnet. Bei sommerlichen Tempera­turen können nicht nur die Freibad-Besucher eine kleine Stärkung, ein Eis oder ein kaltes Getränk genießen, sondern mit einer vielseitigen Speisekarte mit Frühstück, Brunch, Mittagstisch und warmer Küche bis in den Abend hat das Restaurant auch schon weitere Freunde gefunden.

Aktuell macht sich das Team bereits jetzt ­Gedanken zur Hallenbad-Saison: »Wir hoffen, dass die dann geltenden Auflagen eine sinn­volle Öffnung möglich machen«, so Cranen und Kunert.ek