Mit neuer Struktur für internationales Wachstum

KWS Gruppe organisiert sich neu: Orientiert an Funktionen | Zusätzlicher Standort Berlin soll Einbeck ergänzen

Einbeck wird weiterhin zentraler Dreh- und Angelpunkt der KWS-Aktivitäten bleiben, auch wenn sich das Unternehmen neu strukturiert, wobei Berlin eine Rolle spielt.

Die neue Organisation der KWS Gruppe nimmt Gestalt an. Mit der künftigen Struktur will KWS ihren internationalen Wachstumskurs unterstützen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen zudem rund 350 neue Arbeitsplätze weltweit besetzt werden.

Einbeck. Um auch in den nächsten Jahren profitabel und nachhaltig wachsen zu können, arbeitet KWS an einer Struktur, die sich an Funktionen orientiert. Das neue Modell löst eine an Regionen ausgerichtete Organisation ab. Im Kern geht es darum, Verwaltungsleistungen zusammenzuführen und Geschäftsprozesse für 70 Länder effizient zu steuern. »So zentral wie möglich, so dezentral wie nötig«, beschreibt Vorstandsmitglied Eva Kienle den Grundsatz der künftigen Organisation. Dadurch lasse sich auch die Expertise innerhalb der Funktionen bündeln. »Wir sind so für weiteres Wachstum besser gerüstet und können zugleich auch unsere Unternehmenswerte weltweit verankern.«

Das im Frühjahr 2016 begonnene Projekt verläuft planmäßig. Die Strukturen für die einzelnen Funktionen werden in den nächsten Monaten im Detail ausgearbeitet. Die Umsetzung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Konzept wird im Grundsatz auch vom deutschen Betriebsrat und der europäischen Mitarbeitervertretung mitgetragen. »Arbeitsplätze werden im Zuge der Neuorganisation nicht abgebaut«, betont KWS-Vorstandssprecher Hagen Duenbostel. Im Gegenteil: KWS plane, im laufenden Geschäftsjahr weltweit rund 350 neue Arbeitsplätze zu schaffen; ein Großteil davon in Einbeck.

»Bei der strukturellen Anpassung geht es um Professionalisierung und nicht um Rationalisierung. Wir wollen weiterhin wachsen. Dafür brauchen wir langfristig mehr Mitarbeiter, die weltweit effizient zusammenarbeiten.« In dem Zusammenhang soll ein zusätzlicher Standort für administrative Einheiten in Berlin entstehen und das Headquarter in Einbeck ergänzen. Als internationale Metropole sei Berlin ein attraktiver Standort, um weitere global ausgerichtete Fach- und Führungskräfte für KWS zu gewinnen. Soweit es aber möglich ist, sollen Mitarbeiter aus der KWS Gruppe den Kern der Belegschaft am Berliner Standort bilden. »Unsere Mitarbeiter sind der Schlüssel des KWS Erfolgs. Daher versuchen wir alle Mitarbeiter zu halten und sie für die neue Struktur zu gewinnen«, so Duenbostel.

»Wir haben uns nicht zuletzt wegen der kulturellen und geographischen Nähe zum Hauptsitz Einbeck für Berlin entschieden und wollen damit die Wurzeln der KWS in Deutschland unterstreichen«, sagt Duenbostel. Einbeck werde auch weiterhin ein zentraler Dreh- und Angelpunkt der KWS-Aktivitäten bleiben und in den nächsten Jahren weiter ausgebaut. Allein in die Erweiterung der Zuckerrübensaatgut-Produktion will KWS mehr als 40 Millionen Euro investieren.
Die KWS Gruppe ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gewachsen.

Der Umsatz stieg von rund 500 Millionen Euro auf rund 1,037 Milliarden Euro; die Zahl der Mitarbeiter hat sich in dem Zeitraum auf rund 5.000 fast verdoppelt. Und: Mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes erzielt KWS im Ausland.oh