Mit Rädern für den Klimaschutz

»Fridays-for-Future« rief zur Klima-Demonstration in Einbeck auf

»Maske rauf, Emissionen runter«, unter dem Motto nahmen rund 40 Personen mit dem Fahrrad an einer Klima-Demonstration in der Einbecker Innenstadt teil.

Einbeck. »Trotz Corona dürfen wir nicht vergessen, dass eine weitere Krise von noch größerem Ausmaß vor der Tür steht«, damit hat die »Fridays-for-Future«-Ortsgruppe Einbeck zu einer Klima-Demonstration aufgerufen, nach virtuellen Streiks und Demonstrationen wieder ganz konkret vor Ort mit dem Motto »Maske rauf, Emissionen runter«. Knapp 40 Teilnehmer haben daran mit dem Fahrrad teilgenommen. Vom Start am Köppenweg aus ging es auf einer längeren Route durch die Innenstadt mit dem Ziel Marktplatz, wo eine Abschlusskundgebung stattfand.

In der Politik sei man beim Thema »kein Grad weiter«, hieß es in einer Ansprache. Es wurde in Deutschland zwar ein Kohleausstieg bis 2030 beschlossen. Aber es fehle eine sozial-ökologische Wende, und weltweit müsse endlich gehandelt werden. Doch auch auf kommunaler Ebene könne man etwas erreichen und erheblichen Einfluss auf den Klimaschutz nehmen, der fast alle kommunalpolitischen Bereiche betreffe. Zwar gebe es in Einbeck schon einige Ideen, aber auch noch »Luft nach oben«. So sei der Antrag auf mehr Fahrradwege und -ständer im zuständigen Ausschuss abgelehnt worden.

Ab 16 dürfe man bei der Kommunalwahl und somit bei der Einbecker Bürgermeisterwahl am 1. November abstimmen. Es wurde deshalb dazu aufgerufen, den Bürgermeisterkandidaten hinsichtlich ihrer Klimapolitik auf den Zahn zu fühlen: Wer habe ein Klimaschutzprogramm – und wenn ja, welches? Eine Veranstaltung dazu soll am 24. Oktober in der Mehrzweckhalle stattfinden.

Gab es bei früheren »Fridays-for-Future«-Demonstrationen vor allem viele Fakten in Bezug auf den Klimawandel, so wurde diesmal in Geschichten darüber berichtet, was Klimawandel konkret bedeuten kann: wenn das Wasser steigt, wenn man Mauern errichtet, die brüchig werden. Eine stärkere Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln wäre eine Möglichkeit, die Klimaproblematik zu entschärfen.

Wie schwierig das sein kann, zeigte ein Beispiel: Von Sievershausen nach Holzminden dauert es mit Bus und Bahn etwa zwei Stunden, mit dem Auto, zudem kostengünstiger, 30 Minuten. Weg vom Auto, dazu müsste die Politik die Infrastruktur verbessern. Bis dahin sei das Auto – leider – immer noch häufig die attraktivere Form der Fortbewegung, und die Mehrheit sei eher nicht bereit, es stehen zu lassen.

In einem fiktiven Dialog beantworteten die Jugendlichen Fragen zur Energiewende: dass es wichtig ist, dass Deutschland mitmacht, auch wenn längst nicht alle Länder dabei sind, dass daran gearbeitet wird, Ökostrom speichern zu können, und dass durch erneuerbare Energien auch Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung ermöglicht werden. Wenn jetzt nichts getan werde, gehe es weiter bergab mit dem Klima, sagten Experten, auf die man hören sollte. In ganz Niedersachsen waren für gestern Demonstrationen für mehr Klimaschutz angekündigt. Am ersten Klima-Streik seit Beginn der Corona-Pandemie sollte es an mehr als 60 Orten Proteste geben, unter anderem auch weitere Fahrraddemos.ek