Mit Stimme und Bajan zum einmaligen Klangerlebnis

Einbeck. Wenn man das Konzert von »trio.s« in der Sertürner-Kapelle mit einem Festessen vergleichen müsste, wäre es ein ausladendes Büfett, gefüllt mit delikaten Häppchen und internationalen Spezialitäten. Mitveranstalterin Dr. Elke Heege stellte zu Beginn das Gebäude vor, das selten genutzt werde, im Rahmen der »StadtpARTie« nun aber seine Schönheit entfalten könne. Susan Jebrini, Mezzosopran, Sonja Catalano, Alt, und Sofia Kruszewski, Akkordeon (Bajan), eröffneten den bunten Liederreigen mit einem leichten Trinklied in deutscher Sprache. Spaß spielte neben der Musik eine große Rolle für die Musikerinnen.

Während sie die Schönheit der Blumen, Liebe, Eltern, Heimat und mehr besangen, ließen sie immer wieder Platz für einen gepflegten Lacher. So forderte Jebrini (Tochter) von Catalano (Mutter) im gleichnamigen Stück: »Ach, Moder, ich will een Ding han.« Dass es sich bei dem ersehnten »Ding« um einen Mann handelte, erfuhren die Zuhörer, als Jebrini sich plötzlich einem überraschten Gast näherte und ihm verführerisch über die Schultern streichelte.

Die ungewöhnliche Konstellation Mezzosopran und Alt sind eine seltene Stimmkombination für ein Trio, wusste aber auch klang- und stimmlich zu überzeugen. Die hohen Räume der Kapelle transportierten den Gesang zwischen vollem Vibrato und zarten Akzenten klar zu den Ohren der Zuhörer, und das Bajan von Kruszewski untermauerte dieses mit satten Bässen und beschwingten Läufen. Den einzelnen Liedern wurde obendrein darstellerisch Leben eingehaucht.

So wurde durch das Mimenspiel der Sängerinnen und szenische Interpretationen weit mehr als nur Wohlklang geboten. Deswegen zeigte sich das Publikum durch kräftigen Abschlussapplaus dankbar und wurde mit einer Zugabe belohnt.kw