Mitmach-Parcours zum Thema Aids

Parcours zum Thema »Freundschaft, Liebe, Sexualität und Aids« / Mehr als 300 Schüler

Zur Zeit leben weltweit mehr als 40 Millionen HIV-positive Menschen mit der Immunschwäche, die am 1. Dezember 1981 als eigenständige Krankheit »Aids« klassifiziert wurde. Da es jährlich bis zu drei Millionen HIV-Neuinfektionen gibt, wird das Thema von den Gesundheitsorganisationen sehr ernst genommen und in den Schulen als Projekt behandelt. Mit einem erlebnisorientierten Präventions-Parcours versuchen daher die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes des Landkreises Northeim Schüler zu sensibilisieren und auf die Gefährlichkeit aufmerksam zu machen, wie vor kurzem in der Wihelm-Bendow-Schule mit mehr als 300 Schülern.

Einbeck. »Acquired Immune Deficiency Syndrome«, zumeist abgekürzt als Aids, bezeichnet, sei ein erworbenes Immundefektsyndrom. Seit der Erkennung 1981 hätten sich mehr als 40 Millionen Menschen infiziert, so dass eine Information an den Schulen sehr wichtig sei, so Vera Bertram, Mitarbeiterin der Aids-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes des Landkreises. Aus diesem Grund sei ein Mitmach-Parcours zum Thema »Freundschaft, Liebe, Sexualität und Aids« in der Wilhelm-Bendow-Schule organisiert worden. In Zusammenarbeit mit dem erzieherischen Jugendschutz, »Pro Familia« und der Aids-Hilfe Göttingen konnte diese Aktion realisiert werden, bei der sich mehr als 300 Jugendliche informierten.

Der Parcours will, auch an anderen Schulen, durch sachliche Information und Aufklärung Ängste und Vorurteile abbauen. So haben die Jugendlichen bei dem Stationslauf verschiedene Aufgaben zu lösen, um das individuelle Wissen über HIV und Aids zu überprüfen oder zu erweitern. Die Schüler sollten hierdurch zu einem eigenverantwortlichen Schutzverhalten motiviert werden, so Bertram, sowie Unsicherheiten im Umgang mit Betroffenen reflektieren und abbauen. Weiter sollten Handlungskompetenzen und sachliche Informationen vermittelt werden.

Angelika Mertens-Hampel von der Göttinger Aids-Hilfe stellte dar, dass vermehrt Jugendliche ein großes Un- oder Fehlwissen im Bereich der Immunschwäche-Krankheit hätten. Aus diesem Grund seien die Schüler bei dem Parcours eingeladen, sich spielerisch und erlebnisorientiert mit dem Thema auseinanderzusetzen. Selbst wenn die Immunschwächekrankheit immer mehr aus den Schlagzeilen verdrängt worden sei, bliebe der Fakt bestehen, dass Aids eine unheilbare Krankheit sei, vor der man sich aber leicht schützen könne. Dieses Wissen sollte beim Rundgang den Schülern der neunten und zehnten Klassen vermittelt werden, so dass die Jungen und Mädchen die gängigsten und neuesten Verhütungsmittel befühlten und besprachen, pantomimisch Situationen und Themen rund um den Geschlechtsverkehr darstellten, praktisch den Gebrauch eines Kondoms am Modell übten sowie an einem Glücksrad Fragen zu Freundschaft, Liebe und Sexualität beantworteten. Die Göttinger Aids-Hilfe ist unter der Rufnummer 0551/43735 zu erreichen und für alle in Zusammenhang mit Aids auftauchenden Fragen ansprechbar.Bertam und die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes wollten mit dieser Veranstaltung den Jugendlichen zeigen, wo Gefahren sind, und sie wollten Informations-Lücken schließen, da neben Aids die Anzahl der anderen Geschlechtskrankheiten bei Jugendlichen ebenfalls stark zunehme. Zu erreichen ist die Aids-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes Northeim unter der Telefonnummer 05551/708108.

Die Sozialpädagogin der Wilhelm-Bendow-Schule, Simone Bertram, unterstützt die Aktion, bei der neben den eigenen Schülern ebenfalls 14- bis 17-Jährige der Löns-Realschule und der Geschwister-Scholl-Schule teilnahmen. Ihrer Meinung nach sei es wichtig, dass die Schulen  sich mit dem Thema auseinandersetzen. Gerade mit diesem Mitmach-Projekt sei dies möglich, denn die Jugendlichen können Dinge selbst erleben und lernen sowie in Gesprächen erfahren, ohne nur frontal unterrichtet zu werden.mru