Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau

Multifunktional, einladend und mit Parkplätzen

Überarbeitete Planung für den Neustädter Kirchplatz vorgestellt | Unterschiedliches Pflaster sorgt für Zonierung

So sieht der Neustädter Kirchplatz nach dem Abriss des ehemaligen Gemeindehauses als Vorbereitung für die Neugestaltung derzeit aus.

Einbeck. Mit der Entwurfsplanung für den Neustädter Kirchplatz hat sich der Ausschuss für Umwelt, Energie und Bau jetzt beschäftigt. Auf der Grundlage des Konzepts aus dem Wettbewerb zur Platzgestaltung 2016 und des Vorentwurfs hat das Büro Planorama die Ideen ausgearbeitet. Die Neugestaltung soll sich in die ortstypische Gestaltung eingliedern. Geschaffen wird ein multifunktionaler Platz, der durch verschiedene Pflasterungen zoniert und für unterschiedliche Zwecke genutzt wird, der aber weiterhin auch zum Parken zur Verfügung steht.

Maik Böhmer vom Büro Planorama erläuterte die klare Aufteilung des Platzes. Das Zentrum soll dabei frei von Verkehr sein. Die Lindenreihe im Süden bleibt erhalten, weitere Bäume, ausgewählt auch mit Blick auf Insektenfreundlichkeit, wird auf dem Platz angelegt. An der Ecke zur Löwenkreuzung soll ein Pavillon entstehen. Schön wäre auch ein Brunnen, den der ursprüngliche Entwurf auch vorsah, der jedoch aus finanziellen Gründen zunächst entfällt. Die Planungen, mit denen das Büro 2016 den Wettbewerb gewonnen hat, wurden an technische Anforderungen und Details angepasst. An der Hullerser Straße bleibt die Bushaltestelle erhalten, die jetzige Mittelinsel auf der Straße entfällt. Derzeit gibt es auf dem Neustädter Kirchplatz 43 Stellplätze, zwei Parkplätze für Behinderte sowie einen Busplatz. Künftig wird sich die Zahl der Stellplätze auf 32 reduzieren, und der Reisebus hält nur noch zum Aussteigen.

Es gibt allerdings die Möglichkeit, 23 weitere temporäre Stellplätze anzubieten, die, im Randbereich des Platzes gelegen, beispielsweise bei Veranstaltungen entfallen oder nur zu bestimmten Zeiten zur Verfügung stehen. Eine Abgrenzung zum Platz würde über Poller erfolgen, die bei Bedarf entfernt werden, um eine größere Fläche zur Verfügung zu haben. Auch an Fahrradfahrer sollte gedacht werden, unter anderem durch die Bereitstellung von Schließfächern oder Ladestationen für E-Bikes.

Für die Platzgestaltung wird ein rötliches Pflaster vorgeschlagen, das sich gut in die Umgebung einfügen wird. Steine in unterschiedlichen Formaten kennzeichnen verschiedene Zonen auf dem Platz. Den Umlauf bildet ein verbreiterter Gehweg aus Betonsteinen mit Naturstein-Vorsatz, farblich wird das Platzkonzept dabei aufgegriffen. Bänke und der Hain sorgen für Atmosphäre, und moderne Stelenleuchten erhellen den Platz von den Rändern zur Mitte. Die frühere Trafostation wurde in den vergangenen Monaten abgerissen, ein Neubau steht bereits. Er wird in den Pavillon eingearbeitet, so dass ein optisch einheitliches Bild entsteht. Der Pavillon wird geprägt durch rotgefärbten Sichtbeton, die Architektur sieht viele Glasfassaden vor.

Die Kerndaten seien, so Maik Böhmer, gegenüber der ursprünglichen Planung nicht wesentlich verändert. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf 2,7 Millionen Euro sowie 680.000 Euro für den Pavillon. Weitere 55.000 Euro würden die temporären Stellplätze kosten. Nicht in dieser Kalkulation enthalten sind 240.000 Euro für den Brunnen.

Dass der entfalle, bedauerte Alexander Kloss, SPD. Sein Wunsch, den Platz in Richtung Fußgängerzone sichtbarer zu machen als jetzt, werde erfüllt, so der Planer: durch den Pavillon an der nördlichen Platzkante.

Seiner Ansicht nach gebe es genügend Parkplätze, sagte Dietmar Bartels, Grüne, er halte die temporären Plätze nicht für notwendig. Auf seine Nachfrage nach der Stärke der Tragschicht berichtete Böhmer, das Pflaster sei für die geplanten Veranstaltungen stark genug. Man habe zwar nicht das absolute Optimum gewählt, aber andererseits auch keine schlechte Lösung.

Dass das Pflaster gut zu begehen und mit Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen auch gut zu befahren sein müsse, mahnten Karsten Armbrecht, CDU, und Hein-Peter Balshüsemann als Vertreter des Einbecker Seniorenrats an. Belange von Barrierefreiheit und Inklusion seien aber, stellte Balshüsemann fest, gerade auch beim Konzept des Pavillons vorbildlich gelöst.

Ein Mehrbereichs-Platz, weitere Parkplätze und eine multifunktionale Nutzung, das sei ein »super Ergebnis«, lobte Andreas Fillips, SPD. Einstimmig sprach sich der Ausschuss dafür aus, die Planung, die die temporären Parkplätze einschließt, weiter zu verfolgen.ek