Nachfrage nach Arbeitskräften ist hoch

Arbeitslosigkeit steigt in Einbeck leicht an, Zahl der Arbeitslosen landkreisweit gesunken

Einbeck. Der Juni brachte gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt, denn kurz vor den Sommerferien ging die Zahl der Arbeitslosen in Südniedersachsen weiter zurück. Nicht so in Einbeck: Hier waren 2.214 Menschen arbeitssuchend, die Arbeitslosigkeit ist um neun auf 1.136 Personen gestiegen. Das waren 81 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 5,3 Prozent; vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent.

Ohne Job waren 626 Männer (plus 13) und 510 Frauen (minus vier); darunter waren 115 15- bis 25-Jährige (plus 14), 411 50-Jährige und älter (minus fünf), 418 Langzeitarbeitslose (gleichbleibend), 50 Schwerbehinderte (minus eins) und 188 Ausländer (minus drei). Es meldeten sich 236 Personen arbeitslos, 24 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 227 Personen ihre Arbeitslosigkeit (minus 23).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 18 Stellen auf 352 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 73 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 82 neue Arbeitsstellen, 27 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 594 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 123.

377 Menschen erhielten Arbeitslosengeld von der Arbeitsagentur. Das waren 207 Männer (plus neun) und 170 Frauen (minus neun). Darunter waren 40 15- bis 25-Jährige (plus eins), 170 50-Jährige und älter (minus acht), 41 Langzeitarbeitslose (minus acht), 21 Schwerbehinderte (plus eins) und 36 Ausländer (plus zwei).

Von Harz-IV-Leistungen lebten 759 Personen, was einen Anstieg um neun Menschen bedeutet. Sozialleistungen bezogen 419 Männer (plus vier) und 340 Frauen (plus fünf). Darunter waren 75 15- bis 25-Jährige, (plus 13), 241 50-Jährige und älter (plus drei), 377 Langzeitarbeitslose (plus acht), 29 Schwerbehinderte (minus zwei) und 152 Ausländer (minus fünf). Im vergangenen Monat waren im Agenturbezirk Göttingen insgesamt 12.528 Menschen arbeitslos gemeldet, 326 oder 2,5 Prozent weniger als im Mai. Gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich die Zahl sogar um 669 oder 5,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,2 Prozent, und sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 und gegenüber dem Vorjahreswert sogar um 0,3 Prozentpunkte.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Im Juni meldeten Wirtschaft und Verwaltung 1.328 Stellenangebote bei der Arbeitsagentur, 48 (3,5 Prozent) weniger als vor Jahresfrist, aber 136 (11,4 Prozent) mehr als im Mai. Seit Jahresbeginn ist die Nachfrage insgesamt um 1,7 Prozent gestiegen. Stellensuchende können in Südniedersachsen derzeit unter insgesamt 4.567 gemeldeten Angeboten nach geeigneten Arbeitsstellen suchen. Für die Unternehmen wird es allerdings zunehmend schwieriger, ihre offenen Stellen zu besetzen, da insbesondere Fachkräfte auf dem Markt in vielen Bereichen fehlen.

Ein Ansatz, den wachsenden Fachkräftebedarf der Betriebe zu decken, ist neben der Qualifizierung von Arbeitslosen und auch die Förderung von Weiterbildungsangeboten für Wiedereinsteigerinnen und Berufsrückkehrer. Zum einen geht es darum, insbesondere auch Beschäftigte ohne Berufsabschluss zu qualifizieren, möglichst mit einer berufsabschlussorientierten Weiterbildung, um ihnen langfristige Beschäftigungsperspektiven zu sichern. Zum anderen geht es aber auch darum, den Betrieben zu gut ausgebildeten Fachkräften zu verhelfen, die inzwischen nur noch schwer zu finden sind. Hier geht es darum, die Talente im eigenen Unternehmen zu entwickeln.

Die Agentur für Arbeit, gegebenenfalls aber auch die Jobcenter, können Betriebe bei der Weiterbildung ihres Personals finanziell unterstützen. Das neue Qualifizierungschancengesetz, das am 1. Januar in Kraft getreten ist, ermöglicht es, Unternehmen sowohl bei der Finanzierung der Bildungsmaßnahmen, als auch bei der Lohnfortzahlung während der Teilnahme, zu fördern.

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber beispielsweise im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Juni 17.542. Damit sank der Wert um 174 oder ein Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Göttingen verlief in den zurück- liegenden Monaten mit den regional üblichen, saisonal bedingten Höhen und Tiefen. Dabei lag die Zahl der Arbeitslosen seit Februar 2018 unter dem jeweiligen Wert des Vorjahresmonats. Im Juni 2019 hat sich diese Entwicklung weiter fortgesetzt.

In den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen sanken die Arbeitslosenzahlen im Juni erneut. Der Rückgang betraf sowohl den Vergleich zum Vormonat als auch die Entwicklung gegenüber Juni 2018. Im Landkreis Northeim waren im zurückliegenden Monat 3.530 Menschen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei fünf Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Gegenüber Mai sank die Zahl der Arbeitslosen um 52 (1,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 144 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (3,9 Prozent). Im Landkreis Göttingen waren im Juni insgesamt 8.998 Menschen arbeitslos. Das waren 274 Arbeitslose weniger als im Mai (drei Prozent) und 525 weniger als im Vorjahresmonat (5,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote für den Monat Juni liegt mit 5,2 Prozent und sank im Vergleich zum Vorjahreswert um 0,4 Prozentpunkte.sts