Neue Ehrenmitglieder Wolf und Hoppe

Fünf neue Köpfe im Geschichtsvereins-Vorstand | Marc Hainski zweiter Vorsitzender | Neue Satzung

Einbeck. Nach 25 Jahren hat sich Leonhard Wolf aus dem Vorstand des Einbecker Geschichtsvereins verabschiedet und nach zehn Jahren als zweiter Vorsitzender Willi Hoppe. Susanne Gerdes, seit 1999 mit Unterbrechung dabei, sowie Dr. Hartmut Heuer, seit fast drei Jahren im Vorstand, hörten ebenfalls auf. Das war die Über­raschung bei der Mitgliederversammlung des Einbecker Geschichtsvereins, die jetzt im Hotel »Panorama« stattfand.

Die Vorsitzende Dr. Elke Heege und Willi Hoppe würdigten das Engagement Wolfs seit dem 12. Februar 1996 – Hoppe hatte in Protokollen recherchiert: Nicht nur Kassenführung, auch Abstimmung mit dem Finanzamt, Verwaltungsaufgaben, Euro-Umstellung, Kontaktpflege, das Jubiläum und die Einarbeitung des Nachfolgers, Christian Scharnefsky gehörten unter anderem dazu.

»Willi, wir können gar nicht dankbar genug sein«, stellte Dr. Heege zu Hoppes Einsatz fest und hob besonders das von ihm und Susanne Gerdes erarbeitete Jubiläumsbuch »125 Einbecker Jahre« hervor – übrigens fast vergriffen. »Ohne die beiden gäb’s das Buch nicht«, rief Archäologe Markus Wehmer und rhythmischer Beifall der rund 45 Anwesenden stimmte ihm zu. Auf Antrag des abwesenden Walter-Wilhelm Funcke wurden Leonhard Wolf, »das finanzielle Gewissen unseres Vereins« sowie Willi Hoppe zu Ehrenmitgliedern ernannt. Den vier Aufhörenden wurde mit Präsenten gedankt.

Gerd Tölke leitete wieder die Wahlen – ebenfalls seit 25 Jahren, wie Hoppe festgestellt hatte. Mit passenden Worten dankte er dem Vorstand, besonders aber dem Redaktionsteam des Jubi­läumsbuchs für die Weitsicht, dass auch das Thema Corona mit aufgenommen wurde.

Dr. Elke Heege trat nochmals an und ist weiter erste Vorsitzende. Zweiter Vorsitzender wurde Marc Hainski, Schriftführer der 18-jährige BBS-Schüler Frederic Otto, dessen Stellvertreter der Stadtarchäologe Markus Wehmer, Schatzmeister bleibt Christian Scharnefsky. Sein Stellvertreter ist Dirk Strohmeyer, einst Mitschüler von Scharnefsky und ein Finanzfachmann wie Wolf. Zu Beisitzern gewählt wurden Udo Strohmeier, bisher schon im Vorstand, Alexander Kloss, Museumsleiter Marco Heckhoff und Dr. Susanne Mosler. Heckhoff stellte fest, er habe »Riesenlust«, den Verein zu unterstützen. Im Museum habe er viel vor, und gemeinsam mit der Lehrerin Dr. Mosler wolle er gern Schulprojekte durchführen. Auch Kloss war es wichtig, die nächste Generation für die Lokalgeschichte zu begeistern.

Ein Antrag des abwesenden Mitglieds Jens Kurdum lag vor, der die Durchführung der Versammlung nach 2G-Regeln beanstandete und deshalb den Tagesordnungspunkt zur neuen Satzung absetzen lassen wollte. Jurist Marc Hainski stellte hierzu fest, dass ein gezielter Ausschluss einzelner Mitglieder nicht stattgefunden habe. Der Verein habe ordnungsgemäß und fristgerecht geladen. Kurdums Antrag wurde nach Abstimmung abgelehnt.
Dr. Hartmut Heuer stellte die neue Satzung, die dann beschlossen wurde, vor. Die bisherige war 20 Jahre alt und musste angepasst werden, so zum Beispiel zum Datenschutz und zu Post auf elektronischem Wege.

Für die fertig ausgearbeiteten, aber corona­bedingt 2020 nicht durchführbaren Reiseziele dankte Dr. Heege Evelin Vollmer und Marion Bartels mit einem Präsent. 2021 konnte Bartels jedoch eine Fahrt nach Erfurt zur Buga und nach Magdeburg anbieten.

Kein Treffen mit dem Partnerverein Aratora konnte stattfinden und vor allem kein Jubiläum zum 125. Vereinsbestehen, stellte Dr. Heege in ihrem Jahresbericht fest: Doch die geplanten Bücher konten erscheinen, wie das von Gerdes und Hoppe, jenes zum Abtshof auf der Hube von Marco und Udo Strohmeier sowie Dr. Stefan Teuber und Markus Wehmer und das Buch zu den Lederfunden von Dr. Marquita Volken, Dr. Andreas Heege und Dr. Stefan Teuber. »Mit dem Buch über die Lederfunde vom Petersilienwasser ist eine Etappe der Aufarbeitung dieses wichtigen Fundplatzes erreicht worden.« Dieser Fundort gelte mittlerweile in der deutschen Mittelalterforschung als »ein wichtiger Referenzort«, berichtete sie. Vorträge werden nun hybrid geplant.

Die Digitalisierung der Sammlung von Ansichtskarten und Fotos des ehemaligen Mitglieds Klaus Rudloff wurde fertiggestellt. Engagiert habe sich der Vorstand und besonders Susanne Gerdes mit der Goetheschule und der Stadt bei einer Frühblüheraktion. Ein weiteres Projekt mit Unterstützung des Vereins und der Kriegsgräberfürsorge war die Erinnerungstafel auf dem Zentralfriedhof, erarbeitet von einem Wahlpflichtkurs der IGS. Hier werde sich der Verein gern weiter einsetzen, ebenso für die Intandsetzung verfallender Gräber auf dem Neustädter Kirchhof.
Angekündigt wurde das baldige Erscheinen des neuen Jahrbuchs.

Ehrenmitglied Hellmut Hainski und Elke Heege bemühen sich um die Digitalisierung der Strauß-Vorträge, ebenso Eberhard Schmah.
Von Kirsten Gattermann aus Dassel stammt das neue Vereinslogo, eine Fächerrosette mit dem Vereinsnamen in neuer Schrift, zu sehen auf der Homepage des Vereins, die Frank Bertram pflegt.

Christian Scharnefsky stellte den Kassenbericht vor. Die Jubiläumsbücher verkauften sich gut. Zudem gab es projektbezogene Unterstützungen, so zum Beispiel von Andreas Heege, der Kultur- und Denkmalstiftung und dem Heimat- und Museumsverein Northeim. Geplant wird unter anderem, eine Ausstellung der Stadtarchäologie zum Neustädter Kirchplatz zu unterstützen.

Den Kassenprüferbericht von Edmund Gräfenhahn und Michaela Wehmer verlas Dr. Heege in deren Abwesenheit. Sie bescheinigten eine ordnungsgemäße Kassenführung. Der Vorstand wurde entlastet. Als Nachrücker für Wehmer wurde Stefan Hainski zum Kassenprüfer gewählt. 429 Mitglieder zählte man im Dezember 2020, zurzeit sind es 416. »Es lohnt sich immer, sich für die Geschichte der Stadt einzusetzen.«des