Neue Endoskopie-Einheiten im Bürgerspital

Einbeck. Seit Anfang April leitet Dr. Ingo Neumann die Klinik für Innere Medizin am Einbecker Bürgerspital (EBS). Dr. Neumann ist Internist mit Schwerpunkt Gastroenterologie. Aus diesem Grund freut er sich besonders über die technische Neuausstattung der Endoskopieeinheit mit modernsten Endoskopen für die Magen- und Darmspiegelung.

Die Magenspiegelung (Foto), auch Gastroskopie genannt, ermöglicht die Betrachtung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms. Dabei wird ein etwa ein Zentimeter dicker flexibler Schlauch mit einer Optik an der Spitze, das Gastroskop, durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt.

Bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird der gesamte Dickdarm mithilfe eines etwa 1,5 Meter langen Endoskops (Kolos-kop) untersucht, um Darmkrebsvorstufen, Entzündungen oder Blutungsquellen zu erkennen. Sogenannte Polypen, also Schleimhautwucherungen, die in das Innere des Darmes hineinragen, können Vorstufen von Darmkrebs sein und fast immer endoskopisch entfernt werden.

Somit könnte, bei konsequenter Inanspruchnahme der Vorsorgespiegelung, der Darmkrebs nahezu ausgerottet werden. Die Nachfrage nach diesen Untersuchungen sei groß, unterstrich EBS-Geschäftsführer Tim Wozniak. Neu angeschafft wurden jetzt zwei Endoskopie-Einheiten, die eine schonende Untersuchung des gesamten Magen-Darmtraktes mit hoher diagnostischer Sicherheit bei der Beurteilung von Gewebeveränderungen möglich machen. Eine der Einheiten ist mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet, die helfen kann, kleinste Schleimhautveränderungen aufzuspüren, sagt Dr. Neumann. Die Investition hat das EBS geschultert mit Unterstützung des Saatgutherstellers KWS.

Für Dr. Neumann ist die Anschaffung ein wichtiger Schritt, um zukünftig diagnostisch und therapeutisch gut aufgestellt zu sein, technisch gesehen ein »Quantensprung«. Trockenschränke zur optimalen Lagerung der Endoskope wurden ebenfalls angeschafft und werden noch installiert. Im Bereich der Dünndarmdiagnostik gehört zu den neueren Entwicklungen die Kapsel-endoskopie. Bei diesem Verfahren schluckt der Patient eine Minikamera, die bis zu 80.000 Bilder der Dünndarmschleimhaut aufnimmt, welche zu einem Film zusammengeschnitten werden. Dieses Verfahren wird insbesondere bei unklaren Blutungen des Verdauungstraktes eingesetzt. Das Foto zeigt Dr. Ingo Neumann (links) mit seinem Team (von links) Katharina Prescher, Nicole Becke, Melissa Rehwaldt, Annika Hesse, Catrin Hillmer und Geschäftsführer Tim Wozniak (hinten), es fehlen Susann Pamin und K. Manovski.sts