Neue Kooperation

Bürgerspital mit Diabetologin Dr. Martina Rehse

Fast 25 Jahre ist Dr. Martina Rehse als Fachärztin für Allgemeinmedizin nieder­gelassen. Seit zwölf Jahren ist sie mit ihrer Diabetes-Schwerpunkt-Praxis in Einbeck etabliert und weiß: Die Leitplanken im Umgang mit Diabetes sind für die Patienten eng. »Es ist wichtig, den Betroffenen in verständlichen Gesprächen Ursachen, Konsequenzen und den notwendigen Umgang mit der Krankheit deutlich zu machen und sie zum Mitmachen zu bewegen. Und zwar von Anfang an und kontinuierlich«, so Dr. Rehse. Denn Diabetes sei eine Erkrankung, die die Betroffenen in der Regel lebenslang begleite.

Einbeck. Seit Januar 2020 erweitert Dr. Martina Rehse mit ihrer diabetologischen Kompetenz das medizinische Spektrum des Einbecker BürgerSpitals. »Wenn ein niedergelassener Arzt Diabetes bei einem Patienten diagnostiziert, oder eine Therapieumstellung notwendig ist, die ambulant nicht durchführbar ist, kann eine Einweisung in das EBS erfolgen. Dort wird unter der Leitung von Dr. Rehse gemeinsam mit den Patienten ein individuelles Therapiekonzept entwickelt, das Schritt für Schritt – angeleitet durch das Fachpersonal im EBS – umgesetzt wird«, erläutert EBS-Geschäftsführer Frederic Lazar die neue Kooperation. In der Regel sind dafür fünf bis zehn Werktage nötig bis die Patienten wieder nach Hause können. Die Praxistätigkeit von Dr. Martina Rehse besteht unverändert fort.

Acht bis zehn Prozent der Deutschen haben Diabetes, davon wissen rund zehn Prozent nicht, dass sie betroffen sind. »Diabetes kann tückisch sein«, betont Dr. Rehse. »Denn die Erkrankung tut zunächst nicht weh und macht oft lange kaum Beschwerden, sodass die Diagnose unter Umständen erst Jahre später durch das Auftreten von Folgeerkrankungen gestellt wird.«

»Wichtig ist, dass die Patienten individuell über ihren Diabetes informiert und sensibilisiert sind, so dass sie sich auch zu Hause weiterhin konsequent und kontinuierlich darum kümmern können und wollen. Sie müssen Diabetesbewusstsein entwickeln«, macht die Ärztin eindringlich deutlich. Denn einerseits soll das Leben mit Diabetes so normal wie möglich sein. Andererseits sollen langfristig die schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Erblindung, Dialyse und das diabe­tische Fußsyndrom vermieden werden.

In den vergangenen Jahren haben sich viele neue Therapiemöglichkeiten eröffnet und auch der technische Fortschritt habe den Umgang mit der Erkrankung erträglicher gemacht. »Und das wird in absehbarer Zukunft auch den Krankenhausalltag nachhaltig verändern«, ist sich die Expertin sicher.oh