Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung

»Neue Lebensader« entsteht im Westen des Stadtgebietes

Grünes Licht für Ansiedelung von SB-Warenhaus, Elektronik- und Möbelfachmarkt auf dem Globus-Gelände / Golfplatz-Erweiterung

Als »neue Lebensader«, als sinnvolle und zweckmäßige Nutzung wurde das Vorhaben bezeichnet und bei einer Enthaltung von Jürgen Herbst, CDU, einstimmig auf den Weg gebracht: Auf dem ehemaligen Poser-Gelände sollen sich Kaufland, der Elektronikmarkt Medialand und der Möbelmarkt Möbel-Boss ansiedeln. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wurde beschlossen, abschließend entscheidet der Rat der Stadt.

Einbeck. Die Wombat Entwicklungsgesellschaft aus Sangerhausen möchte auf dem rund 7,7 Hektar großen Areal der Firma Globus zwischen Hullerser und Markoldendorfer Straße ein Einzelhandelszentrum mit gewerblichen Nutzungen realisieren. Das Konzept sieht vor, nur einen Teil des westlichen Hallenkomplexes zu erhalten, der sonstige Gebäudebestand soll abgerissen, das Betriebsgelände saniert und umgenutzt werden. Angesiedelt werden sollen das SB-Warenkaufhaus Kaufland mit rund 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, der Elektronik-Fachmarkt Medialand mit rund 1.400 Quadratmetern, der Möbelfachmarkt Möbel-Boss mit 4.000 Quadratmetern sowie 600 Quadratmeter Verkaufsfläche für nicht zentrenrelevante Sortimente. Die sonstigen Flächen außerhalb der Einzelhandelsbereiche sollen als gewerbliche Angebotsflächen entwickelt werden. Der ansässige Logistikbetrieb bleibt.

Über eine neue Erschließungsstraße zwischen Hannoverscher und Hullerser Landstraße wird das Areal von Norden und Süden für den Kundenverkehr neu erschlossen und damit eine Straßenverbindung geschaffen. Zwei Parkplätze mit 329 und 213 Stellplätzen werden östlich der Einkaufsmärkte angesiedelt und über einen zentralen Kreisverkehr von der geplanten Erschließungsstraße erschlossen, stellte Jürgen Höper vom Fachbereich Bauen, Planen, Umwelt den Ausschussmitgliedern die Planung vor.

Die Entwicklungsgesellschaft wird die Straße samt Knotenpunkt erstellen, auch die Planung wird bezahlt. Der Stadt liegen Erklärungen der drei Handelsunternehmen vor, mit denen sie ihr Ansiedlungsinteresse bekunden. Eine Auswirkungsanalyse kam zu dem Ergebnis, dass die Ansiedelung eines Möbel-Marktes begrüßt werden sollte, beim Elektromarkt handelt es sich lediglich um eine Verlagerung der Fläche. Für die Neuansiedelung von Kaufland wurden hingegen deutliche Umverteilungen im Einbecker Einzelhandel erwartet. Im Februar wurde beschlossen, die Entwicklung des Globus-Geländes und auch das Projekt an der Grimsehlstraße voranzutreiben. Im März hat der Verwaltungsausschuss dann entscheiden, zunächst das Globus-Gelände weiterzuentwickeln.

Ergänzend zu den bisherigen Untersuchungen hat die Wombat Entwicklungsgesellschaft eine weitere Auswirkungsanalyse erstellen lassen. Der Gutachter formuliert darin, dass durch das Vorhaben keine hohen Umverteilungen auf den Einzelhandelsbestand ausgelöst würden. Das Gesamtvorhaben erhöhe die Attraktivität des Einzelhandelsstandortes: So ergebe sich im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel eine Angebotsverbesserung im Westen der Kernstadt. Der Elektromarkt werde verkehrsmäßig besser angebunden. Im Sortiment Möbel ergebe sich eine deutliche Ausweitung des unterdurchschnittlichen Angebots. Die Stadt Einbeck sieht mit der Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes »Tiedexer Feld II« eine große Chance zur Nachnutzung einer bestehenden großflächigen Industriebrache. Bevor Öffentlichkeit und Behörden beteiligt werden, müssen unter anderem zunächst eine Verkehrsplanung entworfen, die Immissionswirkungen untersucht, ein Bodengutachten erstellt, Planungen des ÖPNV und eine raumordnerische Analyse erstellt werden.

Bis auf Jürgen Herbst, CDU, standen die Ausschussmitglieder der Planung positiv gegenüber. Herbst enthielt sich der Stimme, weil es dem Bürger seiner Meinung nach schwer zu vermitteln sei, dass das Globus-Gelände prioritär behandelt würde. Die Auswirkungen dieses Vorhabens seien größer als die des Vorhabens in der Oststadt. Walter Schmalzried, CDU, befürwortete die Ansiedelung im Westen der Stadt, ebenso Wolfgang Sckopp, SPD. Als sinnvoll und zweckmäßig betrachtete Dr. Ewald Hein-Janke, Grüne, das Vorhaben, Rolf Hojnatzki, SPD, sah darin gar eine »neue Lebensader« für die Stadt. Gerechnet wird mit rund 100 Arbeitsplätzen im Kaufland und 25 bis 28 im Möbelmarkt. Große Altlasten – danach fragte Dr. Reinhard Binder, FDP – werden auf dem Gelände nicht erwartet. Die zunächst anvisierte Einbeziehung des Raab-Karcher-Geländes sei, das erklärten Marcus Schlösser und Thomas Leimbach von der Wombat, bisher am Verkaufspreis gescheitert. Am Ende brachte der Stadtentwicklungsausschuss den Bebauungsplan für das neue Einzelhandelsareal auf den Weg. Marcus Schlösser von der Wombat teilte auf Anfrage mit, dass man das Projekt gerne schnell realisieren möchte. Auch Carsten Isemann hofft für sein Unternehmen Expert-Medialand auf zügige Umsetzung des Projektes, das sich für sein Unternehmen als »glückliche Alternative« herausstellte.

Der Golfsport erlebe einen Aufschwung, so Baudirektor Gerald Strohmeier. Der Golf- und Country-Club »Leinetal« (GuCC) möchte den Golfplatz in Immensen um sechs Bahnen erweitern und damit zu einer 18-Loch-Anlage ausbauen. Dafür soll der Platz umgebaut und um ein westlich angrenzendes Flurstück erweitert werden. Der notwendigen Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplanes und dem Abschluss des städtebaulichen Vertrages mit dem GuCC stimmten die Ausschussmitglieder zu.

Auf Antrag von Jörg Brödner, CDU, wurde die innerstädtische Wegweisung zu Parkplätzen thematisiert. Wie Baudirektor Strohmeier erklärte, gebe es zwei Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich des Theaters. Die Fraktionen wollen sich mit dem Wegweisungskonzept beschäftigen und es in einer der nächsten Sitzungen beraten. Ziel sei die Optimierung des bestehenden Systems, hieß es. Jürgen Herbst, CDU, regte an, den Ruhewald besser auszuschildern.sts