Neues Domizil für Johanniter-Rettungsstelle

Umzug in zwei Jahren an den westlichen Stadtrand | Rettungsdienst im Juli übernommen

Dienststellenleiter Marc Küchemann (links) und Pressesprecherin Maike Müller von den Johannitern betonten, dass ihr Verband für die Zukunft sehr gut aufgestellt sei.

Einbeck. »Endlich« – Marc Küchemann, Dienststellenleiter der Johanniter, atmet auf. Die Standortlösung für die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) wurde gefunden: In zwei Jahren soll die neue Rettungsstelle am westlichen Stadtrand entstehen. Derzeit sind 32 Mitarbeiter im Rettungsdienst und insgesamt 60 hauptamtliche Mitarbeiter im Bereich Einbeck/Dassel/Bodenfelde eingesetzt.

Die rund um die Uhr besetzte Rettungsstelle in der Bismarckstraße hat zwei Rettungswagen, einen Krankenwagen, einen Notarzt und einen Schulungsraum sowie einen Schlafraum. »Über Nacht sind vier Mitarbeiter vor Ort«, sagt der Dienststellenleiter. Für die neue Rettungsstelle laufen die Planungen auf Hochtouren.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe übernahm am  1. Juli dieses Jahres den hauptamtlichen Rettungsdienst in der Stadt Einbeck. Um vor Ort Präsenz zu zeigen, gründeten die Johanniter ebenfalls zum 1. Juli einen eigenständigen Ortsverband Einbeck.

Die Räumlichkeiten, sowohl des Ortsverbandes als auch der Übergangsrettungswache, befinden sich derzeit im ehemaligen E-Werk in der Bismarckstraße 1. Dem Dienststellenleiter des neuen Ortsverbandes Einbeck ist eine sehr enge und gute Zusammenarbeit mit allen Partnern vor Ort besonders wichtig: »Für die Johanniter hat die Kooperation mit der Stadt, dem Bürgerspital, den anderen Hilfsorganisationen und dem Landkreis Northeim oberste Priorität, weil wir ein Teil von Einbeck werden wollen. Weiterhin liegt uns die hochwertige notfallmedizinische Versorgung der Einbecker Bürger besonders am Herzen. Ich möchte mich bereits für die tatkräftige Unterstützung der Stadt Einbeck bei der Suche nach einer Interimsrettungswache und einem Grundstück für den Rettungswachenneubau bedanken.«

Professor Dr. Hans Wulfard von Heyden, viele Jahre Chefarzt des Einbecker Krankenhauses und langjähriger ehrenamtlicher Regionalvorstand bei den Johannitern, freut sich über die Entwicklung. »Es ist schön, dass die Hilfsorganisation jetzt auch in meiner Heimatstadt ein neues Zuhause gefunden hat.« In Niedersachsen sind die Johanniter mit 22 Rettungswachen vertreten, und sie leisten über 100.000 Notfalleinsätze beziehungsweise Krankentransporte jährlich. Seit 2006 ist der Rettungsdienst in Niedersachsen/Bremen flächendeckend zertifiziert. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist ein Werk des evangelischen Johanniterordens, dessen wichtigstes Anliegen seit Jahrhunderten die Hilfe von Mensch zu Mensch ist und der bis in die heutige Zeit der Tradition christlicher Nächstenliebe folgt. Gegründet wurde die JUH 1952 in Hannover.

Mit über 320 Regional-, Kreis- und Ortsverbänden sind die Johanniter im gesamten Bundesgebiet vertreten und zu einer der größten europäischen Hilfsorganisationen geworden. In der JUH sind über 20.000 hauptamtliche Mitarbeiter tätig, die alle nach einem bundesweit einheitlichen Tarifwerk, das von den Mitarbeitervertretungen, die in jedem Verband existieren, mitbestimmt wird, entlohnt werden. Rund 34.000 ehrenamtliche Helfer engagieren sich in der Hilfsorganisation und mehr als 1,2 Millionen Menschen sind Fördermitglieder. Die JUH ist als gemeinnütziger und mildtätiger Verein anerkannt. Sie ist eine freiwillige Hilfsgemeinschaft im Sinne des Artikels 26 des 1. Genfer Abkommens aus dem Jahr 1949. Zudem ist sie ein
Verband der Freien Wohlfahrtspflege und als Fachverband Mitglied im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Bis der Umzug erfolgt ist, werden die Johanniter noch viel Arbeit haben. »Dann aber«, sagte Küchemann, »sind wir für die Zukunft richtig gut aufgestellt«.pk