Neujahrsempfang ohne »Staffelübergabe«

Verabschiedung Einbeck Marketing-Geschäftsführer Geldmacher | »Marke Einbeck« und Tourismus

Aufsichtsratsvorsitzender Martin Deutsch überreichte zum Abschied eine Einbecker Kiste an Florian Geldmacher – für diesen aber voll mit Gutscheinen charakteristischer Einbecker Angebote.

Einbeck. Die PS.Halle war voll, doch ein wichtiger Gast des sechsten Einbecker Neujahrsempfangs fehlte: Anja Barlen-Herbig, die neue Geschäftsführerin von Einbeck Marketing. »Die symbolische Staffelübergabe kann leider nicht stattfinden«, erklärte Christoph Bajohr, Vorsitzender der Einbeck MarketingIntiativ Gemeinschaft e.V. Barlen-Herbig sei leider krank geworden, entschuldigte er ihr Fehlen und sandte ihr Genesungswünsche, desgleichen alle weiteren Redner, auch der bisherige Einbeck Marketing-Geschäftsführer Florian Geldmacher.

Dieser wurde mit einem herrlichen Video verabschiedet, das viel Sympathie für ihn ausdrückte. Zusammengesetzt aus Sequenzen, die heitere Versprecher-Filmschnipsel von ihm zeigten, ebenso wie Fotos im Einsatz für die Stadt. Dazu erklangen kurz »Servus, mach‘s guat« und »Time to say Good bye«. Publikum und »Filmheld« waren begeistert. Martin Deutsch, Aufsichtsratsvorsitzender von Einbeck Marketing dankte ihm mit launigen Worten, überreichte ein Lebkuchenherz »I love Einbeck« und eine Kiste mit charakeristischen Einbecker Gutscheinen für Kultur (Theater-Jokerkarte), Restaurants, Einbecker Produkte sowie Einbecker Zehner, Münzen fürs Brauerei-Hoffest und Weihnachtstaler. So kann die Verweildauer von Familie Geldmacher in der Stadt sehr verlängert werden – ein wesentliches Tourismus-Ziel. Der junge Mann dankte allen Wegbegleitern. Er habe hier viele Engagierte getroffen, die ihm stets mit Rat und Tat zur Seite standen.

Zu diesem Abend von Einbeck MarketingInitiativ Gemeinschaft und Einbeck Marketing GmbH hatte zuvor Christoph Bajohr die Gäste mit guten Neujahrswünschen begrüßt und allen Unterstützern und Sponsoren gedankt – ebenso nach ihm die Bürgermeisterin. Das Ziel der Standortstärkung in enger Verbindung mit Wirtschaft, Dienstleistern, Institutionen und Bürgern sprach er an. Die Vernetzung und das Miteinander sei von großer Bedeutung für anstehende Herausforderungen – aber auch für Chancen. So wie sich die Münchener mit ihrer Stadt identifizieren – »mia san mia« – so sollte man das auch in kleineren Städten wie Einbeck zelebrieren. Es gelte, Besonderheiten und Vielfalt besser herauszustellen. »Machen Sie mit bei der Vermarktung«, ermunterte Bajohr das Publikum, »sagen Sie nicht ›Wir sind aus Einbeck‹. Sagen Sie ›Wir sind die Einbecker‹ mit Stolz und Leidenschaft!«

Vom aktiven Handeln und Gestaltenwollen der Unternehmer, Handwerker, Geschäftsleute und anderen Mitgliedern der Stadtgesellschaft sprach zunächst die Bürgermeisterin. Dr. Sabine Michalek dankte diesen ausdrücklich für Tatkraft, Verantwortung und Engagement am und für den Standort Einbeck. Doch zum aktiven Handeln brauche man klare Vorstellungen. Zukunftsthemen zur strategischen Ausrichtung, besprochen auf der Südniedersachsenkonferenz, nannte sie: Digitalisierung, Fachkräftegewinnung, Innovation und Gründung und fügte dann noch sozialer Zusammenhalt und »Erhalt unseres kulturellen Erbes« hinzu. Bisher umgesetzte und angeschobene Projekte von der Kita Vogelbeck bis zum Wissensquartier zählte sie auf. Und: »Ein klares Profil« müsse die Stadt haben, »sich als Marke verstehen«. Eine 15-köpfige Arbeitsgruppe entwickele die »Vision für die Marke Einbeck«.

Dem sechsmonatigen Markenbildungsprozess folgt dann ein Tourismuskonzept. Ein Lob gab es für die Tourismus-Arbeit von Ulrike Lauerwald samt Team. Eine »Kultur des Miteinanders« sollte hier gepflegt und weiterentwickelt werden. »Damit nicht die Ellenbogen, sondern unsere Herzen und unser Verstand unsere wichtigsten Körperteile bleiben.«

Den Impulsvortrag hielt Dr. Manfred Zeiner, dwif-Consulting München, zum »Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Stadt Einbeck 2018« (»EM« berichtete). »Visionen und Ideen« zum Gehörten könne man ja mitnehmen ans Büfett, beendete Andreas Bosk, WirtschaftsDienst-Herausgeber aus Hannover den offiziellen Teil, der den ganzen Abend gekonnt moderierte. Angeregte Gespräche bei Kartoffelsuppe, Laugengebäck mit Schmalz und weiteren kleinen Leckereien von der Genusswerkstatt folgten. Schüler der BBS, unter der Leitung von Dörte Kirst-Bode, stellvertretende BBS-Schulleiterin, servierten Getränke. Gelungene Ausrufungszeichen zwischen den Reden setzte die 15-köpfige Mendelssohn Big Band mit der Sängerin Liana Aranyi, unter der schwungvollen Leitung von Christian Archontidis.

Im Publikum sah man viele bekannte Gesichter, unter anderem aus der Stadt, der Wirtschaft, der Kommunalpolitik, der Kultur und natürlich auch bisherige »Gläserne Eule«-Preisträger: Eberhard Schmah, Walter Schmalzried, Albert Eggers und Hans-Jürgen-Kettler. Bad Gandersheims Bürgermeisterin Franziska Schwarz und die Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz und Christian Grascha waren ebenso dabei wie Northeims Erster Kreisrat Jörg Richert und dessen Vorgänger, Dr. Hartmut Heuer.des