Nur 1.131 Festmeter im Angebot

Ergebnisse der 29. Northeimer Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission

Forstamtsleiter Michael Degenhardt (von links) erläuterte mit Vertretern der Waldbesitzer die Submissionsergebnisse, hier vor der am höchsten bebotenen Esche: Fabian Freiherr von Plettenberg und Dr. Bernd von Garmissen, Geschäftsführer sowie Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Südhannover, Hilmar von Petersdorff-Campen für die FBG Northeim, Ulrike Säger, Geschäftsführerin der FBG Northeim und der Holzlagerplatz GbR sowie Bezirksförster und Lagerplatzverwalter Dieter Scholz.

Vogelbeck. Nur 1.131 Festmeter (ein Festmeter – Fm – ist ein Kubikmeter Holz ohne Rinde) wurden jetzt bei der 29. Northeimer Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission angeboten. Diese wird gemeinsam vom Landwirtschaftskammerforstamt Südniedersachsen mit der Holzlagerplatz Vogelbeck GbR und den Niedersächsischen Landesforsten ausgerichtet. Auf dem Holzlagerplatz des Privatwaldes in Vogelbeck wurden 435 Festmeter, überwiegend Eichen und Eschen aus dem Privat- und Kommunalwald, angeboten. Ein großer Teil des Areals, das sechs Hektar hat und Platz bietet für etwa 3.000 Festmeter, blieb leer.

»Das ist die geringste Menge, die ich als Amtsleiter seit 1999 erlebt habe«, stellte denn auch Michael Degenhardt, Forstamtsleiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Hildesheim, fest. Das sei den Sturm- und Borkenkäfer-Schäden im Wald geschuldet. Selbst jetzt im Winter sei Bohrmehl zu entdecken. Die Waldmitarbeiter seien rund um die Uhr mit der Aufarbeitung von Borkenkäferholz, absterbenden Buchen und Anpflanzungen beschäftigt. So hätten einige Verwaltungen entschieden, dieses Mal nichts anzubieten. Das Fällen habe man schon in den November, Dezember verschoben und entsprechend die Submission nach hinten. Auch die weltweite Verflechtung der Märkte sei zu spüren: Die Fichte etwa, so erklärte der Fachmann, wurde und wird in großem Maße nach China exportiert. Doch dort werden in manchen Regionen – Coronavirus-bedingt – zurzeit keine Container entladen, und so kämen auch entsprechend wenige Container zurück.

Die Baumstämme brachte man bereits im Januar auf die Holzplätze nach Vogelbeck, Suterode und Liebenburg. Die Eiche dominierte das Angebot mit 795 Festmeter (Vorjahr 1.904 Fm) sowie die Esche mit 231 (Vorjahr 675 Fm). Die Kataloge gingen an über 100 Säge- und Furnierwerke sowie Holzhändler bundes- und europaweit. 28 Holzkäufer aus Deutschland, Niederlanden und Dänemark gaben 3.342 Gebote ab. Bis auf 40 Festmeter konnte alles verkauft werden.
Das Eichenwertholz brachte mit 614 Euro pro Festmeter den höchsten Durchschnittspreis der vergangenen 20 Jahre. Die mit 1.322 Euro am teuersten bebotene Eiche kam aus dem Stadtwald Hildesheim.

Der Durchschnittspreis der Esche stieg auf 233 Euro pro Festmeter. Eine Esche aus Kalefeld, die in Vogelbeck lag, erzielte mit 689 Euro Euro/Festmeter den höchsten Preis für diese Baumart und geht an ein Furnierwerk nach Süddeutschland. Auch Holz unterliege wohl Moden: Wildeiche – Degenhardt zeigte einen Stamm, der aus Vogelbeck kam, mit »Katzenpfoten« und Trieben von schlafenden Knospen – werde nun stärker nachgefragt. Geeignet sei so etwas für rustikale Möbel. Wenig an Kirschen- und Bergahorn wurde angeboten, da es kaum Nachfrage gibt. Jedoch erlöste ein Bergahorn der Stadt Göttingen in Suterode »rekordverdächtige« 5.220 Euro/Festmeter. Dieser »Riegel-Ahorn« weist einen besonderen Holzfaserverlauf auf.

Die Waldbesitzer zeigten sich insgesamt mit dem Submissions-Ergebnis sehr zufrieden, berichtete Michael Degenhardt.des