Ohne Bienen kein Honig – und kein Nutella

Stroit. Gut geschützt und gut informiert: Gleich zweimal waren jetzt Einbecker Ferienpass-Kinder mit Kristina Hanke und Ryan Meister vom Ferienpass-Team bei Imker Günter Kleinhans in Stroit zu Gast. Die Kinder erfuhren hier, wie in einem Bienenstock gearbeitet wird, was es mit den sprichwörtlich fleißigen Bienen auf sich hat und woher der Honig kommt. »Halb so wild«, beruhigte Günter Kleinhans die Kinder, die nachfragten, ob die Bienen denn gefährlich werden könnten.

Bienen seien keine Wespen. Wenn sie stechen würden, bleibe der Stachel stecken, und die Biene sterbe – sie hätten also kein Interesse an einer Attacke auf Menschen. Das wichtigste für die emsigen Tiere ist es, Nektar zu sammeln.

Dazu stecken sie ihren Rüssel tief in die Blüten hinein. Er wird angesaugt und in der Honigblase gelagert. In der Blüte bleiben Pollen am Haarkleid der Bienen hängen, und dieser Pollen ist wichtig für die Bestäubung von Blüten. Bienen, das erfuhren die jungen Gäste, seien dabei »blütenstet«, sie fliegen also nur von einer zur anderen Blüte einer Art. Das ist für Obstbauern, aber auch für die Landwirtschaft sehr wichtig. Die Bienen sorgen also dafür, dass es auf den Bäumen viele Früchte gibt. »Ohne Bienen würde es bei uns böse aussehen«, mahnte der Imker, selbst für die, die keine Honig mögen: »Keine Nüsse, kein Kakao, kein Nutella.« Alles, was sie erzeugen würden, werde auch gebraucht.

Und selbst eine tote Biene sei noch Nahrung, beispielsweise für einen Vogel. Pollen werden im Bienenstock eingelagert, und zusammen mit dem Nektar bildet er das Futter für die Larven und für die Arbeiterinnen im »Innendienst«. Eine Biene lebt etwa 28 Tage; die ersten beiden Wochen verbringt sie im Stock, danach erkundet sie die Region. Eine Biene fliegt einen Radius von etwa drei Kilometern. Für ihre Aktivitäten braucht sie eine Außentemperatur von mindestens acht Grad Celsius; bereits ab Mitte Januar beginnen, je nach Sonnenstand, die Flüge. Bienen mögen es warm, im Stock herrscht eine konstante Temperatur. Nachdem die Königin die Eier gelegt hat, wird er auf 36 Grad erwärmt.

Zum 1. August, berichtete Günter Kleinhans, ende das Bienenjahr; im Herbst gebe es nur noch wenige Blüten. Damit die Bienen, denen der Imker ja ihren Futtervorrat genommen hat, über den Winter nicht verhungern, wird angedickter Puderzucker gefüttert. In die Winterpause gehen pro Stock etwa 50.000 Bienen; im Januar leben noch etwa 20.000. Für ein Kilogramm Honig ist der Besuch von zehn Millionen Blüten erforderlich. Um diese Leistung zu erbringen, fliegt das Volk etwa 20 Quadratkilometer ab. So werden etwa 30 bis 50 Kilogramm Pollen und die gleiche Menge Honig pro Jahr und Stock gesammelt.

Eine Zelle wie die andere: Die Kinder waren erstaunt beim Blick ins Innenleben eines Bienenstocks. Bevor sie Eier legt, überprüft die Königin die Größe und Sauberkeit der einzelnen Zellen. Eine Königin wird bis zu fünf Jahre alt. Ein Farbpunkt im Genick macht deutlich, wann sie geschlüpft ist. In ihrem Leben kann sie vier bis fünf Millionen Eier legen. Bienen haben keine natürlichen Feinde, aber sie mögen kein Wasser und keinen Rauch.

Das macht sich der Imker zunutze, wenn er am Stock arbeiten will: Mit einem Smoker bläst er Rauch hinein. Das animiert die Bienen, Nahrung zu sammeln, und ein voller Bauch greift nicht gern an. Nachdem die Kinder sich umfassend über Bienen informiert hatten, ging es in den Honigraum, wo frischer Honig gewonnen wurde, und anschließend stand eine Verkostung der frischen süßen Leckerei an.ek