Omas Weisheiten auf dem Prüfstand

Einbeck. Mehr als 100 Teilnehmerinnen waren zur Jahreshauptversammlung der Einbecker Landfrauen ins Hotel »Panorama« gekommen. Nach einer Kaffee- und Kuchenrunde mit geselligem Klönschnack startete Vorstandsvorsitzende Anne Pigge den offiziellen Teil.

»Die Umwelt ist für uns von großer Bedeutung«, rückte Pigge einen Schwerpunkt der Landfrauen-Arbeit in den Mittelpunkt. Nach der Ehrung der Verstorbenen von Gudrun Schaper, Reiseleiterin der Einbecker Landfrauen, und der Protokollverlesung durch Schriftführerin Regina Warnecke standen die Tätigkeitsberichte zum Vorjahr an. Es war viel los bei den Landfrauen, wie sich herausstellte:

Es gab unter anderem ein Ortvertrauensfrauenversammlung am 27. März in Lauenberg, das beliebte Landfrauenfrühstück am 13. April im Alten Rathaus in Einbeck, eine Tagesfreizeit am 4. Juni, die die Teilnehmer in den Norden der Magdeburger Börde führte sowie eine weitere Tagesfahrt am 27. August in die beschauliche Lüneburger Heide.

Nach dem Kassenbericht von Cäcilia Hannemann wurde der Vorstand einstimmig von den anwesenden Mitgliedern entlastet. Susanne Hesse scheidet als Kassenprüferin aus, ihre Nachfolgerin wird Bärbel Wilkens, die für das kommende Jahr mit Inge Lange die Kasse prüfen wird. Als Stellvertreterin wurde Hannelore Tietze gewählt.

Die Kreisvorsitzende der Landfrauen, Ingeborg Cramm, begrüßte ebenfalls die Mitglieder und berichtete unter anderem vom Bildungsprogramm, das sie jährlich ausarbeitete sowie erfolgreichen Maßnahmen des vergangenen Jahres wie der Hochbeet-Aktion und eine anstehende Kooperation mit Antje Bach von der Stadtbibliothek Einbeck. Ingelore Borth stellte sich als neue Beraterin der Einbecker Landfrauen vor.

Anschließend nahm Vorstandsvorsitzende Birgitt Stünkel die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. Für 50 Jahre Treue zum Landfrauenverein Einbeck wurden Marlies Kues, Irmgard Heise und Christa Ebrecht geehrt.

Für Staunen und reichlich Überraschungen sorgte Referentin Sandra Raupers-Greune mit ihrem Vortrag »Großmutters Irrtümer – Haushaltsmythen auf der Spur«. Sie ging im Wege ihrer Recherchen der Wirksamkeit althergebrachter Hausmittelchen nach, die sich seit einer gefühlten Ewigkeit im Umlauf befinden. Sie beantwortete also spannende Fragen, wie »Kann man Rotweinflecken mit Speisesalz entfernen?« oder »Sollte man zum Fensterputzen Zeitungspapier verwenden?«. In beiden Fällen lautet die Antwort »Nein!«, woraus sich eine Quintessenz ihrer Untersuchungen ergibt: »Man sollte keinen dieser ‘Tipps’ fraglos hinnehmen. Es gebe natürlich viele hilfreiche Ideen für den Haushalt, jedoch auch Maßnahmen, die im schlimmsten Fall negative Auswirkungen haben.

Es gibt jedoch auch Beispiele, die früher richtig waren und heutzutage nicht mehr funktionieren: So habe Backpulver früher Wäsche wirklich weiß gemacht, wobei durch die veränderte Wasserzusammensetzung die Wirksamkeit heute nicht mehr gegeben ist. Der Geräusch­kulisse nach zu urteilen, hatten die Landfrauen einen Heidenspaß daran mitzuraten. Sie kannten nahezu alle Mythen die vorgestellt wurden und hatten zu jedem eine Meinung. Ob ihre Informationen von Raupers-Greune wissenschaftlich widerlegt oder bestätigt wurden, nahm deutlichen Einfluss auf die Reaktion der anwesenden Mitglieder.

Der Vortrag schien einen Nerv getroffen zu haben, der bei vielen noch lange für Gesprächsstoff sorgen wird.kw