Patchworktage wären ein Imagegewinn für Einbeck
Gespräche über Bedingungen für 2021 laufen bereits | Teilhaushalt Kultur und Wirtschaftsförderung
Einbeck. Über den Haushaltsplanentwurf für den Teilhaushalt Kultur sowie für das Produkt Wirtschaftsförderung hat der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung jetzt beraten. Weiter erhielten die Ausschussmitglieder Informationen zum Sachstand bei der Einführung eines neuen Reservierungssystems bei der Tourist-Information Einbeck und zu den Patchwork-Tagen 2021, um deren Ausrichtung Einbeck sich bewirbt.
Zum 1. September wurde in der Tourist-Information ein neues Reservierungssystem eingeführt. Wie die Leiterin der Tourist-Information, Ulrike Lauerwald, berichtete, sei es analog zu Internetauftritt und Urlaubsplaner aufgebaut. Bequemer werde es für die Gäste unter anderem dadurch, dass sie Führungen ohne kulinarischen Anteil gleich durchbuchen könnten. Erste Online-Buchungen seien schon erfolgt, man sei aber auf dem langen Weg noch nicht am Ende angekommen. Auch Veranstaltungen sollen künftig ins Angebot eingepflegt werden, entweder über die Tourist-Information oder über Einbeck Marketing.
Die Stadt Einbeck ist wieder im Gespräch mit der Patchwork Gilde Deutschland, um die Patchworktage 2021 in Einbeck stattfinden zu lassen. Entgegen einer ersten Empfehlung des Ausschusses für Kultur, Tourismus und Wirtschaftsförderung soll die Veranstaltung aber doch nicht von Einbeck Marketing ausgerichtet werden, sondern erneut von der Stadt. Gegenüber 2014, als die Patchworktage zum letzten Mal in Einbeck stattfanden, haben sich die Bedingungen stark verändert: Die Patchwork Gilde behält sich einen Teil der Einnahmen vor, die die Stadt zuvor für ihre Organisationsleistungen erhalten hat – damit konnte seinerzeit die Bilanz der Veranstaltung fast ausgeglichen werden. Voraussetzung für die Durchführung der Patchworktage, voraussichtlich vom 13. bis 16. Mai 2021, ist die Schaffung von Personalkapazitäten bereits ab 2020.
Aufgaben der Stadt wäre die Organisation der gesamten Logistik, die Beschaffung und Bereitstellung von Räumen, die Ausstellungsorganisation, die Werbung in Verbindung mit der Gilde und der Einbecker Tourist-Information und die Durchführung. Das Gesamtbudget liegt vermutlich wieder bei etwa 50.000 Euro in Einnahme und Ausgabe. Die Ansätze können bei den Haushaltsberatungen im kommenden Jahr veranschlagt werden. Die Veranstaltung kann aber nur durchgeführt werden, wenn die Patchwork Gilde einen höheren Zuschuss als bisher angeboten zur Verfügung stellt und die Stadt bereit ist, die zusätzlichen Personalkosten zu tragen.
Da die Patchworktage aus Sicht der Verwaltung als erheblicher Imagefaktor zu werten wären, sollen in den nächsten Monaten die Bindungen für die Durchführung noch einmal verhandelt werden. Man sei, ergänzte Museumsleiterin Dr. Elke Heege, unter deren Leitung die Organisation in den Vorjahren stattfand, im Gespräch mit der Gilde darüber, wie man das Vorhaben personell und organisatorisch gestalten wolle. Mit der Leiterin der Tourist-Information sei sie sich einig, dass man die Patchworktage sehr gerne noch einmal hier haben wolle. Die Veranstaltung, bestätigte Alexander Kloss, SPD, sei ein großer Imagegewinn für Einbeck, sie passe gut zur Stadt.
Die Haushaltslage in Einbeck sei – noch – nicht optimal, führte Kämmerin Brigitte Hankel zur allgemeinen Finanzsituation aus. Aktuell könne man den Haushalt zwar ausgleichen. Angemeldete Maßnahmen mussten allerdings zurückgestellt werden. Deshalb sei es erforderlich, über notwendige Investitionen hinaus Schwerpunkte zu setzen. Das habe man beispielsweise mit den Schulen getan. Um den Haushalt zielorientiert zu steuern, wurden Schlüsselprodukte ausgewählt. Der Teilhaushalt 6 enthalte ein Zuschussbudget von 1,1 Millionen Euro im Ergebnishaushalt, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 80.000 Euro. Im investiven Finanzhaushalt werden rund 60.000 Euro benötigt. Um das Ziel »Synergieeffekte durch verstärkte Zusammenarbeit lokaler und regionaler Akteure« im Handlungsfeld Bildung und soziale Infrastruktur zu erreichen, wurde das Wissensquartier entwickelt. Strategisches Produktziel ist dessen Weiterentwicklung, operativ wird an einer realisierbaren Planung gearbeitet. Maßnahmen dazu sind die Fortsetzung der Arbeit einer internen Arbeitsgruppe und die Durchführung eines Architektenwettbewerbs. Für den ersten Bauabschnitt, der den Ersatzneubau des Kindergartens Münstermauer umfasst, gibt es bereits konkrete Planungen und eine Finanzierungsförderung durch das Land.
Ohne weitere Beratung wurden Produktziele, operationale Produktziele sowie Maßnahmen für Stadtmuseum, Kulturring, Stadtbibliothek, Allgemeine Kulturpflege und Tourismusförderung zur Annahme empfohlen. Als Sondermaßnahme steht die Erstellung eines Tourismuskonzepts im Haushalt. Für die Bibliothek ist für 2022 die Erneuerung des Lesesaal-Fußbodens veranschlagt. Ebenfalls einstimmig wurde das Produkt Wirtschaftsförderung aus dem Teilhaushalt 9 zur Annahme empfohlen. Das strategische Produktziel ist die Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften. Mit der Ausbildungsmesse hat sich die Stadt mit einem operationalen Produktziel aufgestellt. Dies sei, hieß es, eine besondere Plattform in der Region mit Event-Charakter und überregionaler Strahlkraft. Die jährliche Messe-Durchführung ist als Produktziel enthalten. Das Zuschussbudget der Wirtschaftsförderung beläuft sich auf insgesamt 260.000 Euro.ek