Patriarchat, Hühnherhof und Schweinehund

Tatiana Lupascu gewinnt den 20. Schreibwettbewerb der Goetheschule | Kreativität und Fantasie

Heiteres und Ernstes: Beim 20. Schreibwettbewerb bewegten die Goetheschüler mit ihren Worten die Herzen der Jury, Gewinnerin diesmal war Tatiana Lupascu (vorne rechts).

Einbeck. Welch schöpferisches Talent in Schülern schlummert, wurde jetzt beim Schreibwettbewerb der Goetheschule deutlich. Bei der 20. Auflage waren alle Jahrgänge aufgefordert, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und Märchen, Kurzgeschichten, Gedichte, Kommentare oder einen Comic selbstständig zu verfassen. 40 Einsendungen der Stufen fünf bis zehn hatte die Jury zu sichten, in einer Sonderkategorie wurden die Beiträge von Lehrkräften bewertet. Das Thema lautete »Überraschungsei«, denn Sponsor war diesmal der Hühnerhof Wolper aus Salzderhelden, der für kleine Preise sorgte.

Abseits von Schulkriterien waren die Schüler eingeladen, Beiträge einzureichen. Die Leitung der Jury haben Vera Thoma und Heiko Godlinski übernommen, zusammen mit Anne Fritz, Christina Reinert, Annette Schürhoff, Gitte Schwarzer sowie Daniel Konnerth haben sie die Beiträge gesichtet. Godlinski freute sich über 62 beziehungsweise 66 Teilnehmer. Lustiges und Ernstes seien dabei gewesen, die Themen vielfältig. Ein Drittel der Beiträge kam ins Ranking, bei den vorderen Plätzen gab es eine Stichwahl. Die kreativen jungen Menschen könnten mit ihren Worten die Herzen bewegen, hieß es.


Der dritte Platz ging an Luise Deichmann, 8a, die als »Kiwi« unter dem Titel »Respect goes both ways« das nach wie vor präsente Patriarchat anprangert. Ihre Geschichte handelte von der Veröffentlichung eines Buches, von Rückschlägen und spätem Erfolg. »Nur, weil du es jetzt nicht schaffst, heißt das nicht, dass du es später nicht schaffen kannst.«

Auf Platz zwei setzte die Jury Ricarda Mai, 10c, die als »Supernovae« eine Geschichte mit einer verpackten Überraschung formuliert hat. Der Text handelt von Eich- und Flughörnchen, von einem Eichelhäher und einem aufgegebenen Ei, aus dem am Ende aber doch ein Küken schlüpfen kann.

Mit Liebe zum Detail, so die Jury, hat Tatiana Lupascu, 5a, als »Marie von der Natur« »Das Überraschungsei« geschrieben. Die Autorin nimmt den Leser mit auf einen Bauernhof, auf dem ein rotes Ei die Runde macht. Hühner, Pferde, Schweine, ein Königspaar und Federn spielen hier eine Rolle, und am Ende ist die Familie um das Küken »Feuerflamme« wieder glücklich vereint. Tatiana Lupascu hat ihre Geschichte zudem mit Deckblatt versehen und ein Rätsel dazu gefertigt.

In der Lehrer-Kategorie haben sich vier Lehrkräfte beteiligt. Platz drei belegte »Fräulein Sarah« (Ulrike Föst), die der Frage nachging, was zuerst da war: der Schweinehund oder das Ei? Mit dem Gedicht »PhilosophierEi« über das Leben, das ein Überraschungsei ist, – mit allerlei »ei« – landete Commander Reiker, also Christoph Schnapperelle, auf Platz zwei. Der erste Platz ging an Dr. Angelika Häse, die als »Glückliches Huhn« eine schön formulierte Geschichte über eine Hühner-Residenz samt Plastik-Ei und Wasserbestattung ablieferte.

Schulleiterin Elisabeth Kaiser hob hervor, das der Schreibwettbewerb etwas Besonderes sei. Vielfältige Themen seien in den vergangenen Jahren bearbeitet worden. Diesmal rückte das Überraschungsei in den Fokus, und das Ei in der Literatur habe eine lange Tradition – beispielsweise in Shakespeares Macbeth, in Thomas Manns »Buddenbrooks«, bei Günter Grass oder im Großen Gatsby. Sie bedankte sich bei den Schülern, die »mit großer Kreativität« am Wettbewerb teilgenommen hatten.

Das Plakat zum Wettbewerb entwarf Evelyn Kobben, den Druck sponserte das Fotogeschäft »Fotogen«.Für den Imbiss zuständig waren das Bibliotheksteam und die 8a, für Musik sorgten Zehntklässler mit Gesang und Klavier. Ein Sponsor für den 21. Schreibwettbewerb ist bereits gefunden: »FreeQuenz Guitar Shop«.sts