»Fit und fair im Netz«

»IbviMad4G« ist einfach zu merken - aber schwer zu knacken

Spielerische mit Puppen vermittelte die Puppenbühne der Polizeidirektion Göttingen Schülern der Geschwister-Scholl-Grundschule Mediensicherheit.

Einbeck. Viele Kinder im Grundschulalter haben schon Zugriff auf das Internet - wichtig dabei ist, dass sie Sicherheitsregeln beachten. Die Präventionspuppenbühne der Polizeidirektion Göttingen vermittelte dies in dieser Woche auf die Bühne in der Geschwister-Scholl-Grundschule und der Grundschule in Greene mit dem Stück »Fit und fair im Netz: Auf Dich kommt es an«.

Mit Handpuppen erzählten die Polizeioberkommissare Martin Napp und Gudrun Nixdorff sowie Sozialpädagogin Saskia Kellner in mehreren Szenen die Geschichte von Lena. Das Ziel ist, dass die Kinder verantwortungsvoll und kritisch mit digitalen Medien umgehen. Die Präventionsgruppe wies auf mögliche Gefahren hin und erarbeitete mit den Jungen und Mädchen Verhaltensregeln und Handlungsmöglichkeiten.

Behandelt wurde unter anderem Informationsvielfalt, Datensicherheit, Verhalten im Chat oder Passwortschutz. Zum Beispiel könne man sich einen Satz ausdenken und die Anfangsbuchstaben jedes Wortes dann dafür verwenden: Aus »Ich bin verliebt in Marvin aus der 4G« werde «IbviMad4G« - darauf komme so schnell keiner, sagte Nixdorff. Die Codierung habe eine viel höhere Sicherheit als »123456789« oder einfach nur »Passwort«. Sie mahnte auch, nicht überall die gleiche Kennung zu verwenden und regelmäßig die Codierung zu ändern.

Bei dem Stück lernte Lena bei der Recherche im Internet Zockerfuchs kennen und spielt mit ihm Autorennen. Dass sie gewinnt, nervt ihn, deshalb verunstaltet er ihr Foto und stellt es in den Schul-Chat. Das zieht großen Spott auf Lena nach sich. Das Bild sehe zwar auf den ersten Blick lustig aus, stelle aber eine Straftat dar, mahnte Nixdorff. Nach jeder Szene des pädagogischen Puppenspiels wurden die Kinder einbezogen und mit ihnen Sicherheitsregeln entwickelt.

Wie kommt es zu Mobbing, wie fühlen sich Opfer, welche Rolle können Zeugen spielen und wie holt man sich Hilfe, wurde unter anderem besprochen. Verunstaltungen eigener BIilder, Beleidigungen, üble Nachrede oder Sachbeschädigungen können unter anderem bei Cyber-Mobbing auftreten. Genau überlegen sollte man, welche Fotos und Videos man von sich ins Netz stellt, verdeutlichte die Polizei den Kindern spielerisch.

Vorsicht und Misstrauen seien angebracht. Passieren unangenehme Dinge und komme man allein nicht zurecht, holt man Hilfe bei einer Vertrauensperson. »Mut ist, trotz Angst zu handeln«, vermittelte Nixdorff den Kindern. Das Stück »Fit und fair im Netz: Auf Dich kommt es an« wurde mit einem Medien- und einem Theaterpädagogen entwickelt. Wichtig ist den Mitgliedern der Puppenbühne, dass das Thema ständig präsent ist. Misstrauisch und vorsichtig sollte man immer im Internet sein - seine Daten schützen, Anschriften und Telefonnummern nicht preisgeben sowie sichere, aber auch wechselnde Passwörter verwenden.mru