Preis für »gelungenes Beispiel«

PROM 2011 für Büro-Instituts-Gebäude der KWS / »Wirtschaftlich, funktional, stimmig«

Schon der zweite Preis für das Büro-Instituts-Gebäude (BIG) der KWS SAAT AG: Mit dem Umbau des ehemaligen Maschinen- und Speicherhauses auf dem Betriebsgelände in der Grimsehlstraße zu einem Bürogebäude hat das Unternehmen erneut eine Jury überzeugt. In der Kategorie »gewerblich genutzte Immobilien« gab es jetzt den »PROM des Jahres 2011«. Das Architekturbüro bünemann & collegen aus Hannover und die KWS sind für eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltige Sanierung gewürdigt worden.

Einbeck. Wie Jörg Vaqué, Geschäftsführer des Architekturbüros bünemann & collegen, erläuterte, erinnere der Name des Preises an Prometheus, die Gestalt aus der griechischen Mythologie. Sein Name bedeute »der Vorausdenkende«, er sei Kulturstifter, Freund der Menschen und Wiederbringer des Feuers. Daran habe sich auch die Jury bei ihren Überlegungen orientiert: So werde hier nachhaltige Planung deutlich. Menschenfreundlichkeit treibe auch die Architekten um, es gehe darum, etwas gut dazurstellen, und vor dem Hintergrund der Energiewende müsse man auch über die Effizienz der Gebäude nachdenken. Wenn das, was KWS gerade in dieser Hinsicht umgesetzt habe, Schule mache, könne man von einem einträglichen Ergebnis sprechen. Der Preis geht zurück auf eine Initiative der RWE.

Im Jahr 2009 wurde der ehemalige KWS-Saatgutspeicher zu einem modernen Bürogebäude umgebaut. Zuvor war im Rahmen einer Masterplanung die Entscheidung gefallen, das Gebäude, errichtet 1948, zu einem architektonisch ansprechenden und zugleich energieeffizienten Bürogebäude umzugestalten. Seit der Inbetriebnahme Anfang 2010 bietet es Platz für rund 120 Mitarbeiter aus Forschung und Entwicklung des Unternehmens. Zusätzlich verbindet eine Glasbrücke das BIG mit dem gegenüberliegenden Biotechnikum.

Die Jury würdigte insbesondere den niedrigen Gesamtenergiebedarf, die hohe Wirtschaftlichkeit sowie die Originalität und Funktionalität des Gebäudes als »gelungenes Beispiel«. Zudem sei das Projekt als Teil des auf 20 Jahre angelegten Masterplans Vorbild für eine stetige, zielorientierte Zusammenarbeit von Architekten und Unternehmen. Aus fachlicher Sicht sei festzustellen, dass die Wirtschaftlichkeit des Objekts hervorragend sei, heißt es in der Begründung weiter. Anforderungen würden deutlich unterschritten. Das ermutige dazu, gerade auch bei Sanierungs- und Umbaumaßnahmen weitergehende Energiemaßnahmen umzusetzen. Besonderes Lob gab es für die Variabilität der neu geschaffenen Räume, für die Ausstattung mit modernster Bürotechnik und Möbeln sowie großzügige Aufenthaltsflächen: »Alles in allem ein stimmiges, ökologisch-humanes Konzept, das vorbildlich ist«, so das Fazit der Jury. Bereits während der Bauzeit wurde das Projekt vom Bundesinnenministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des Wettbewerbs »Energieoptimiertes Bauen 2009« ausgezeichnet.

Ökologisch richtungsweisend zu bauen und gleichzeitig Lösungen zu schaffen, die ökonomisch und sozial tragfähig sind, das sind die Kriterien für den Preis PROM als Auszeichnung für die energieeffizienteste gewerblich oder öffentlich genutzte Immobilie des Jahres. Insgesamt 13  Projekte haben sich darum beworben. Vom Zentrum für Umweltbewusstes Bauen in Kassel ist eine detaillierte Bewertung der energetischen Qualität durchgeführt worden. Berücksichtigt wurden Gesamtenergiebedarf, Energieversorgung, Wärmeschutz und Wirtschaftlichkeit, aber auch Kriterien wie Architektur, Nutzerfreundlichkeit und Vorbildcharakter.

Der Preis wurde in Berlin verliehen. Bei der Präsentation der Trophäe im BIG-Eingangsbereich in Einbeck betonte Dr. Hagen Duenbostel, Finanzvorstand der KWS, dass man sich sehr über die Auszeichnung der architektonischen Umsetzung freue. »Vorausschauendes Denken und Handeln sind für uns Voraussetzungen für langfristigen Erfolg. Diesen Maßstab legen wir auch bei unseren Baumaßnahmen an.« Das Unternehmen wolle nicht nur funktional und werthaltig, sondern zudem so umweltbewusst und ressourcenschonend wie möglich bauen, sagte er. Zudem kündigte er an, dass dies nicht die letzte Baumaßnahme sei. ek