Profitables Wachstum der KWS beflügelt

Dividende steigt auf 0,67 Euro je Aktie | Profitables Wachstum und positive Entwicklung

Bei der KWS-Hauptversammlung in der PS.Halle berichteten Aufsichtsrat und Vorstand (Foto) den Aktionären über ein erfolgreiches Geschäftsjahr und stellten ihnen Zukunftsperspektiven vor.

»Die KWS ist wieder im Vorwärtsgang. Das profitable Wachstum macht viel Freude und beflügelt«, erklärte Vorstandssprecher Dr. Hagen Duenbostel bei der Hauptversammlung in der PS.Halle. Die Aktionäre der KWS SAAT SE & Co. KGaA stimmten den Beschlussvorschlägen mit deutlichen Mehrheiten zu. Die Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2018/2019 liegt bei 0,67 Euro (Vorjahr: 0,64 Euro) je Aktie.

Einbeck. Vorstandsmitglied Eva Kienle erinnerte, dass vor einem Jahr der Umwandlung der KWS SAAT SE in eine Kommanditgesellschaft mit Aktien zugestimmt wurde. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte zum Beginn des aktuellen Geschäftsjahres am 2. Juli. Ende März wurde der Aktiensplit vollzogen, so dass das gezeichnete Kapital der KWS nunmehr 99 Millionen Euro beträgt, 33 Millionen Stückaktien sind im Umlauf. Die KWS-Gruppe erzielte einen Umsatzanstieg von 4,2 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um rund 13 Prozent auf 150 Millionen Euro. Je Aktie gab es eine Verbesserung um rund vier Prozent auf 3,15 Euro.

Auf Grundlage der positiven Ertragsentwicklung stimmte die Hauptversammlung einer Dividende in Höhe von 0,67 Euro zu. Damit werden 22,1 Millionen Euro (21,1 Millionen Euro) an die Aktionäre ausgeschüttet. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 21,3 Prozent (21,2 Prozent). Der Vorstand ging auf die aktuelle Geschäftsentwicklung (erstes Quartal 2019/2020) ein und bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Erwartet wird ein deutlicher Umsatzanstieg zwischen acht und zwölf Prozent. Hierzu sollen im Wesentlichen die Akquisition des Gemüsesaatgutgeschäfts von Pop Vriend Seeds sowie ein wachsendes Maissaatgutgeschäft beitragen. Die EBIT-Marge wird weiter zwischen elf und 13 Prozent erwartet.

Trotz herausfordernder branchenspezifischer Rahmenbedingungen wuchs KWS in allen Produktsegementen, sagte Dr. Duenbostel. Daraus ergäben sich neue Möglichkeiten für die Bewältigung der gegenwärtig diskutierten Fragestellungen einer modernen und ökologische- ren Landwirtschaft. Es brauche frische und innovative Ideen und Lösungen.

Seit mehr als 160 Jahren investiere KWS erfolgreich in die eigene Forschung. Landwirte vertrauten seit Generationen darauf, dass KWS Lösungen liefere und vorausschauend handele. Ein wesentlicher Aspekt liegt in der Weiterentwicklung unterschiedlicher Anbauvarianten. Ziel ist die Sicherung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Landwirtschaft durch Pflanzenzüchtung. Sowohl Landwirte als auch die KWS lebe von Diversität. Eine Erweiterung der Fruchtfolgen kann weltweit zur Reduktion von chemischem Pflanzenschutz, zu mehr Kohlendioxid- und Nährstoffbindung und zu einer verbesserten Bodenbewirtschaftung führen.

Ehrgeizige Ziele habe man sich gesetzt, so Dr. Duenbostel. Nur das Umsatzwachstum blieb mit gut vier Prozent leicht hinter der Zielmarke von fünf Prozent zurück. Hingegen zeichneten sowohl die Betriebsergebnisrendite als auch die Kennzahlen zur Innovationskraft ein hervorragendes Bild. Erfreulich sei dabei, dass alle Segmente zum Erfolg beitrugen.

Ausweitungen des Geschäfts bringen zusätzliche Komplexität mit sich und erfordern daher eine professionelle Steuerung. Um wettbewerbsfähig zu sein, wird dezentral die Geschäftsverantwortung wahrgenommen. Interne Dienstleistungen und Gruppenfunktionen zentralisiert man hingegen erfolgreich unter dem Titel »OneGlobe« in Berlin. 200 Mitarbeiter hat die KWS schon dort, steigern will man die Anzahl auf mehr als 300.

Stephan Krings, Head of Global Marketing and Communications, ergänzte, dass es in Einbeck einen Zuwachs um elf Prozent gab. Rund 1.500 Mitarbeiter aus 37 Nationen sind hier tätig, darunter mehr als 80 Auszubildende. Auszeichnungen gab es für besonders verlässliche Ausbildung, energieoptimiertes Bauen sowie für Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und soziale Integration. Drei neue Produktionsgebäude für die Zuckerrübe entstanden in Einbeck für rund 40 Millionen Euro. 30 Prozent mehr Produktionskapazität hat man jetzt. Errichtet wurde ein zweites Bitoechnikum.

Ressourcen, Kompetenzen und Power teilt man mit der Gemeinschaft vor Ort und übernimmt Verantwortung. Gesellschaftliches Engagement gibt es unter anderem bei der Digitalisierung im ländlichen Raum, beim Unternehmeraustausch, bei Förderungen von Vereinen, Projekten und Initiativen sowie der Unterstützung von regionalem Kulturgut.

Vorstandsmitglied Felix Büchting erläuterte, dass die KWS mehr als 5.500 Mitarbeiter aus 70 Ländern beschäftigt; 7,7 Prozent mehr als 2018. Das Durchschnittsalter in Deutschland lag bei 41 Jahren. Viele Nachwuchskräfte werden jährlich ausgebildet.

Getreide ist gemessen am Umsatz das kleinste Segment des Unternehmens, bedient aber die größte Anbaufläche. Es gab positive Entwicklungen. Das Segment schloss klar über Plan ab. Der Ergebnisbeitrag stieg um 25 Prozent auf 23 Millionen Euro, der Umsatz um 13 Prozent auf 171 Millionen Euro.

Vorstandsmitglied Dr. Peter Hofmann erläuterte, dass Mais weltweit nach Weizen die größte Kulturart ist sowie mit einem Umsatzpoten-zial von 15 Milliarden Euro die bedeutendste. Im Segment Silomais hat die KWS einen Marktanteil von fast 30 Prozent. Die Position im Umsatz wurde behauptet und das Ergebnis sogar um sieben Prozent gesteigert. Es gibt eine gute Basis für ein aussichtsreiches Jahr 2020.

Bei der Zuckerrübe erreichte das Unternehmen eine erneute Steigerung des Umsatzes auf 461 Millionen Euro und einen deutlichen Ergebniszuwachs. Verbessert wurden Marktposition und der weltweite Marktanteil. Erfolgreich führte KWS das Unkrautmanagementsystem CONVISO SMART ein. Gerechnet wird mit einer stabilen Umsatzentwicklung.

Über Gemüsesaatgut berichtete Dr. Léon Broers. Nach Soja und Mais ist er der drittgrößte Saatgutmarkt mit einem Umsatzvolumen von mehr als fünf Milliarden und einer Wachstumsprognose von bis zu sechs Prozent pro Jahr. Angestrebt wird eine signifikante Marktposition mit der Konzentration auf Tomaten, Paprika und Peperoni sowie Gurken, Melone und Wassermelone. Der Hauptsitz der Business Unit Vegetables ist Wageningen in der Niederlande mit Nähe zu einer der renommiertesten Agraruniversitäten. Parallel dazu kam Pop Vriend Seeds, Weltmarktführer in Spinatsaatgut, zur KWS hinzu.

Erhöht wurden die Mittel für Foschung und Entwicklung (FuE) um rund vier Prozent auf 205,6 Millionen Euro. Von jedem erlösten Euro fließen mehr als 18 Cent in den Bereich. Insgesamt lag das Volumen der FuE-bezogenen Investitionen bei 27,5 Millionen Euro.

Bei Züchtungsprogrammen gab es gute Fortschritte. 464 neue Vertriebsgenehmigungen erhielt die KWS, 62 mehr als im Vorjahr. »Die guten Ergebnisse wären nicht ohne unsere engagierten Mitarbeiter möglich gewesen. Ich möchte ihnen für das gezeigte Engagement ganz herzlich danken«, lobte Dr. Broers.

Die Aktionäre – mehr als 84 Prozent der Stückaktieninhaber waren bei der Versammlung anwesend – stimmten den Beschlussvorschlägen zu allen Tagesordnungspunkten mit deutlichen Mehrheiten zu. Dazu zählten Jahresabschluss, Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder als persönlich haftende Gesellschafter sowie Verwendung des Bilanzgewinns. Ausgeschüttet wird eine Dividende von 0,67 Euro je Aktie.mru