Frisches Programm im Alten Rathaus

Musik und Theater zum DKKD-Festival | »Voices«, »Bühnenstürmer«, Mendelssohn-Big-Band, »Fette Hupe«

Klaus Hamann, Dr. Elke Heege und Felix Warnecke (von links) am Rathausbalkon: Zusammen mit Annett Steinberg (nicht auf dem Foto) haben sie das Programm für den Spielort Altes Rathaus beim DKKD-Festival organisiert.

Einbeck. Fünf Orte werden in Einbeck die zentralen Veranstaltungsorte für das Festival »Denkmal!Kunst - Kunst!Denkmal« (DKKD) sein. Dazu gehört als eines der bedeutendsten Gebäude in Einbeck das Alte Rathaus. Eine Veranstaltergruppe hat sich hier zusammengefunden, um an sechs Festival-Tagen zwischen dem 29. September und dem 8. Oktober ein interessantes Programm mit Musik und Theater zu bieten.

Den Auftakt macht hier am Eröffnungstag des Festivals, am 29. September, die Gruppe »Minor’s Diner« zusammen mit dem Salzderheldener Chor »Voices«. An diesem Abend wird an mehreren Orten gleichzeitig gespielt; die Organisatoren sind aber sicher, dass das Angebot so attraktiv ist, dass auch zahlreiche Besucher von außerhalb kommen werden.

»Gerade für den Auftakt versprechen wir ein schwungvolles Konzert, das den Besuch absolut lohnt«, so Dr. Elke Heege, die mit Felix Warnecke, Annett Steinberg und Klaus Hamann das Organisationsteam »Altes Rathaus« bildet. Am Sonnabend, 30. September, gibt es dann Theater: Die »Bühnenstürmer« zieht es diesmal nicht ins Zelt, sondern in die Rathaushalle. »Liebe/Lähmung« heißt ihr Drei-Personen-Stück, das im Sommer schon im Zelttheater zu sehen war.

Das Drama von Joseph Smith erzählt die Geschichte einer gegenseitigen Erlösung, die Wiedergutmachung vergangener Untaten: wie man seine Schuld begleichen kann, ohne selbst ärmer zu werden, wie man zugleich stark und verwundbar sein kann. Alle, die für das Zelttheater keine Karten bekommen haben oder die das Stück noch einmal sehen möchten, haben nun die Chance dazu.

Die Rathaushalle, stellt Klaus Hamann fest, sei dafür auch ein guter Ort. Mit den »Bühnenstürmern« und einem Theaterklassiker geht es am Sonntag, 1. Oktober, weiter: »Mein Freund Harvey« kommt zu Besuch. Die hintergründige Komödie von Mary Chase wurde besonders durch den Hollywood-Film aus den 50er-Jahren mit James Stewart bekannt. Sie ist aber nach wie vor mit ihrer feinen und sensiblen Hintergründigkeit ein zeitloses Juwel, um Themen wie Menschenliebe, Egozentrik und berufliche Betriebsblindheit zu beleuchten.

Mit Musik geht es am »Brückentag«, am Montag, 2. Oktober, weiter, mit »Two of us« aus Göttingen, einem Jazz Pop-Duo. Nathalie Piskorz, Gesang, und Christian Giersig, Klavier, spielen unter anderem Songs von Alicia Keys, John Legend, Amy Winehouse und Michael Jackson. »Fly me to the moon« gehört zu ihren Lieblingssongs aus dem Jazz-Genre. Daneben spielen sie eigene Kompositionen.

Beide verfügen über langjährige musikalische Erfahrungen, und sie waren schon im Rahmen der Einbecker Music-Night im Stadtmuseum zu Gast. »Das ist ein schönes, auch stimmlich anrührendes Programm«, weiß Dr. Elke Heege. Steht am 2. Oktober vor allem Pop im Mittelpunkt, liegt beim zweiten Auftritt der Gruppe am Freitag, 6. Oktober, der Schwerpunkt auf Jazz.

Zum fulminanten Schluss setzt das DKKD-Festival am Spielort Altes Rathaus dann am Sonnabend, 7. Oktober an. Ab 15 Uhr spielt die Big Band der Mendelssohn-Musikschule Jazz in der Rathaushalle. Nach einem Jahr Bühnenabstinenz tritt sie damit erneut ins Rampenlicht. Leitungswechsel, Restrukturierung und viele Proben liegen hinter den Musikern, die wieder Bühnenluft schnuppern wollen.

Die Band präsentiert mit Felix Warnecke mal neueren, mal älteren Swing. Der eine oder andere Klassiker der Bigbandliteratur liegt auf dem Pult, Bekanntes und weniger Bekanntes werden serviert, um das Publikum musikalisch vorzuglühen für das Konzert von »Die Fette Hupe« aus Hannover ab 16 Uhr. »Eine der umtriebigsten und beliebtesten Bigbands der norddeutschen Jazzlandschaft« spielt dann auf.

Der Name ist Programm, denn 17 der besten Musiker der Hannoverschen Jazzszene präsentieren ungehörte, spannende und kreative Musik im »fetten« Bigband-Sound. 2009 von Timo Warnecke und Jörn Marcussen-Wulff gegründet, hat sich die Band in kürzester Zeit einen Namen in der norddeutschen Jazzlandschaft erspielt. Mit exklusiven Werken, Uraufführungen und Auftragskompositionen von niedersächsischen Gastkomponisten sorgt die »Die Fette Hupe« regelmäßig für mitreißende Konzertabende.

Praktisch denken und sich an einen Tisch setzen: Damit hat sich für das Alte Rathaus eine »Super-Vorbereitungsgruppe« gefunden, wie die Beteiligten berichten. Geplant haben sie ihr Programm seit März. Mit Hilfe von Sponsoren war es möglich, die Eintrittspreise im Rahmen zu halten, um hier keine finanzielle Hürden für Interessierte aufzubauen. Sie freuen sich darauf, dass der Fachwerk-Fünfeck-Gedanke aus Hann.-Münden in den Städten der Region aufgegriffen wird, und sie denken, dass diese Konzertreihe auch für die Zukunft ein interessantes Format sein könnte.ek