»Qualitätserhalt ist sehr aufwändig«

Gewinner der »EM«-Maibaum-Verlosung besichtigen die Einbecker Brauhaus AG

»Heute sind wir alle Sieger«, begrüßte Bernd Giemann, Sponsoringleiter der Einbecker Brauhaus AG, die Gewinner der von der Einbecker Morgenpost veranstalteten Maibaum-Verlosung. Als Preise waren zehnmal je eine Brauereibesichtigung mit anschließender Verkostung des Trunks im Ur-Bock-Keller ausgelobt worden.

Einbeck. »Die Maibäume waren alle sehr schön«, so Giemann, die Aktion werde aufgrund der großen Resonanz auch im kommenden Jahr wieder durchgeführt. Birgit Wiegmann führte die Besucher anschließend durch die Brauerei. Die älteste Rechnung Einbecker Bieres datiere auf das Jahr 1378 zurück, seit über 600 Jahren verfüge die Stadt also über die Brautradition.

Im Mittelalter durfte jeder Vollbürger selbst Bier brauen, in Einbeck waren dies etwa 700. Die Braustätten waren an kunstvoll verzierten Torbögen erkennbar. Der berühmteste Biertrinker sei Martin Luther gewesen, der einmal gesagt habe: »Der beste Trunk, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt«.

Der Bierabsatz des Unternehmens betrage zurzeit 800.000 Hektoliter pro Jahr. Die Filtrationsanlage bewältige einen stündlichen Durchsatz von 250 Hektolitern. »Der Qualitätserhalt ist ein sehr aufwändiger Prozess«, erläuterte Giemann. Bis 1954 sei das Getränk noch handgerührt und in Holzbottichen gebraut worden, mittlerweile besteht die Anlage aus Edelstahl. Dies erleichtere unter anderem die Reinigung.

Im Sudhaus wird das geschrotete Malz mit Wasser vermischt: Dieser Vorgang wird Maischen genannt. Nach dem Läutern, bei dem das Malz von der sogenannten Bierwürze, der Flüssigkeit, die während des Maischens entsteht, getrennt wird, erfolgt die Zugabe von Hopfen während des Kochvorgangs. Das entstehende Eiweiß wird im so genannten »Whirlpool« abgetrennt.

Nach dem Kühlen wird die Hefe hinzugefügt. Diese sorgt für den Gärprozess: In großen Tanks wird der Zucker in der Würze zu Alkohol vergoren. Nach einer Woche im Gärkeller erfolgt die Reifelagerung des Erzeugnisses. Um alkoholfreies Bier herzustellen, wird der Alkohol in mehreren schonenden Erhitzungsphasen entzogen.

Weiter ging es in die Fass- und Flaschenabfüllung. Auf Fässern müsse das Abfüll-, auf Flaschen das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein, führte sie weiter aus. 50.000 Flaschen pro Stunde könne die Anlage befüllen, wenn sie auf Maximalleistung laufe.

Die Besucher waren sichtlich beeindruckt von der Führung und konnten anschließend zur Verkostung schreiten. Vier verschiedene Biersorten warteten darauf, probiert zu werden.

tc