Rahmenangebot unterschrieben

Tennet und Landvolk Northeim-Osterode beenden Verhandlungen

Einbeck. Tennet und das Landvolk Northeim-Osterode, Kreisbauernverband, haben vor kurzem nach langen intensiven Verhandlungen ein gemeinsames Freileitungs-Rahmenangebot unterschrieben. Das Angebot bildet die Grundlage für die Vereinbarungen zur Grundstücksnutzung der berührten Eigentümer und Pächter für den Bau und Betrieb der Wahle-Mecklar-Leitung. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.

Tennet habe großes Interesse daran, die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen entlang der zukünftigen Leitung auch langfristig zu erhalten, hieß es. Das gemeinsam errungene Rahmenangebot sei eine weitere Maßnahme, um dauerhaft eine Atmosphäre der guten Nachbarschaft zu schaffen.

Neben dem Landvolk Northeim-Osterode hat bereits das Landvolk Göttingen ein solches Rahmenangebot unterzeichnet. Der ergangene Planfeststellungsbeschluss bildet gemeinsam mit den Rahmenvereinbarungen die Grundlage für die konkrete Bauausführung in Abschnitt B der Wahle-Mecklar-Leitung. Die Eigentümer und Pächter ermöglichen es Tennet, der DB Energie sowie Avacon Netz so, die Arbeiten auf den vertraglich festgelegten Grundstücken nach einem Regelwerk durchzuführen.

Mit dem Abschluss der Rahmenvereinbarung zeige Tennet, dass für das Unternehmen nicht nur ökonomische, sondern auch gesellschaftliche Ziele eine große Bedeutung hätten. Der nun erreichte Kompromiss bilde den tatsächlichen Verkehrswert der Grundstücke realistisch ab, so Tennet. Basis sei ein Gutachten, das eine neue sachliche Bewertungsgrundlage für die Ermittlung der Entschädigungen empfehle. Das festgelegte Entschädigungssystem verbessere die Situation der Eigentümer deutlich und stelle bewirtschaftungsnahe Aspekte ins Zentrum.

Außerdem biete Tennet den berührten Eigentümern und Pächtern einen sogenannten Energiewendebeschleunigungszuschlag an, wenn diese innerhalb einer festgelegten Frist nach dem erstmaligen Erhalt des Angebots zustimmen würden.

Tennet begrüßte die Unterzeichnung des Rahmenangebots und bedankte sich ausdrücklich bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit. Vor allem der vertrauensvolle Dialog mit dem Vorsitzenden des Landvolks Northeim-Osterode, Markus Melzer, und dem Geschäftsführer des Landvolks, Gerhard Rudolph, ermöglichte die erfolgreiche Einigung. Tennet werde auch in der Bauphase auf einen offenen Dialog mit allen berührten Landwirten und interessierten Bürgern setzen.

Die Leitung Wahle-Mecklar: Bedarf und Verfahrensstand

Mit einer Spannung von 380 Kilovolt wird die geplante Höchstspannungsleitung Wahle in Niedersachsen mit Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau in Nordhessen verbinden. Energieknotenpunkte sind dabei die Umspannwerke an den Endpunkten der Leitung sowie in Lamspringe und Hardegsen. Dort wird die Energie in die Regionen verteilt oder bei Bedarf aus den Regionen abtransportiert. Die rund 230 Kilometer lange Leitung erhöht außerdem die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord-Süd-Achse und gewährleistet auch in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen. Der vordringliche Bedarf für diese Leitung wurde 2009 im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) festgestellt.

Tennet erhielt Ende 2017 von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr den ersten Planfeststellungsbeschluss der Wahle-Mecklar-Leitung für Teilabschnitt B. Inzwischen hat die hessische Landesregierung den Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt zwischen der Landesgrenze zu Niedersachsen und Mecklar überreicht.

Das Gesamtprojekt Wahle-Mecklar wird in vier Einzelverfahren beantragt. Die Inbetriebnahme der Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar strebt Tennet bis Ende 2021 an.oh