Die reine Natur: »Einbecker Mostwerk« gestartet

Einbeck/Iber. »Das ist lecker!« Selbst der jüngsten »Testtrinker« war begeistert vom frischen Erzeugnis, einem Apfel-Birnen-Saft, direkt aus der Maschine: kühl, erfrischend, säuerlich, und man weiß, was drin ist - die reine Natur. Drei Generationen aus der Familie Kappey - Siegfried, Stefan und Paul-Ferdinand - sowie Rüdiger Wille haben jetzt in Iber ihr »Einbecker Mostwerk« vorstellt: »Hol’ dir dein Obst ins Glas«, dazu lädt das Quartett ein, unter dem Motto »Zurück zur Natur.

Mit der Neugründung können Streuobst und Äpfel aus dem eigenen Garten vermostet werden. Menschen in der Region engagieren sich für die Region, das Einbecker Mostwerk ist ein gutes Beispiel dafür, »und es macht Spaß«, wie Gründer Siegfried Kappey feststellt, zugleich Vorsitzender des Erzeugerverbandes »Kostbares Südniedersachsen«.

Nach mehrjähriger Erfahrung mit einer kleinen Saftanlage, unter anderem beim Apfelfest in Hunnesrück im Einsatz, haben sich Kappeys entschieden, mit einer eigenen großen Anlage an den Start zu gehen. Überwiegend wird das Mostmobil an seinem Heimatstandort eingesetzt, beim Kooperationspartner, dem Obsthof Wedemeier in Iber. Aber es kann auch mobil zum Einsatz kommen.

Entscheidend für Siegfried Kappey ist der Wunsch, heimische Qualität stärker in den Fokus zu rücken. Und er weiß: Die Verbraucher wissen das zu schätzen. »Unser Herz schlägt für Regionalität«, da bezieht der ehemalige Geschäftsführer der Einbecker Senfmühle auch Saftmeister Rüdiger Wille, Züchter von Hochlandrindern in Stroit, mit ein. Über einige gut tragende Apfelbäume im eigenen Garten sei man auf die Idee gekommen, Most herzustellen, erinnerte sich Stefan Kappey, auf einfacher technischer Basis.

Haltbar werde der Saft durch Erhitzen; das Mostmobil verfügt deshalb nicht nur über Schredder und Presse, sondern auch über einen Erhitzer. Die komplexe Anlage, erläuterte er, habe man nicht fertig konfektioniert gekauft, sondern man habe mit hiesigen Firmen passgerecht anfertigen lassen.

Die Kooperation mit allen Beteiligen sei gut gewesen, gerade von Familie Wedemeier sei man mit offenen Armen empfangen worden. In wenigen Schritten kann man zum eigenen Most kommen. Die Mindestliefermenge beträgt 75 Kilogramm. Die Äpfel werden zum vereinbarten Termin und Ort angeliefert.

Im Mostwerk werden sie gewaschen, geschreddert und gepresst; der Saft wird pasteurisiert (auf 78 Grad Celsius erhitzt) und dann abgefüllt in Bag-in-Boxen mit drei, fünf oder zehn Litern Inhalt. Das System mit Umkarton und innenliegendem Folienbeutel sowie Patentzapfhahn gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität.

Der Saft ist bis zu zwölf Monaten lagerfähig. Geschmack und Aroma bleiben auch nach Anbruch bei Zimmertemperatur und sachgemäßer Lagerung bis zu drei Monate erhalten. Den Umkarton kann man wiederverwerten, der Folienbeutel ist recycelbar.

75 Kilo Äpfel ergeben etwa 50 Liter Saft, die Produktion dauert und 30 Minuten. Erzeugnisse des Einbecker Mostwerks sind bei lokalen Partnern im Handel und in der Gastronomie erhältlich. Kennenlernen kann man das Mostwerk auch beim Regionaltag des Erzeugerverbandes Südniedersachsen am kommenden Sonntag, 17. September, auf dem Hof Wedemeier in Iber.ek