Ruhe in hektischer Zeit erleben

Ausstellungseröffnung im »Kunsthaus Einbeck« / Bilder von 22 hiesigen Künstlern

Das Wort »Kontrast« kann als der auffällige Unterschied zwischen zwei Dingen definiert werden. Wie die Verschiedenheit in der Kunst dargestellt werden kann, zeigen 22 Mitglieder des Vereins »Kunsthaus Einbeck« in den Räumen des Kunstzentrums in der Knochenhauerstraße.

Einbeck. Zu Beginn des Jahres wurde ein Konzept erarbeitet, um in Einbeck einen Ort für bildenden Künste zu schaffen. Daraus hat sich der Verein »Kunsthaus Einbeck« entwickelt, der kürzlich eine Ausstellungseröffnung in der Knochenhauerstraße feierte. Die Vorsitzende des Vereins, Mona-Isabelle Hüser, begrüßte die zahlreichen Gäste und wies darauf hin, dass die Vernissage ein Gemeinschaftsprojekt von allen 22 Künstlern sei. Die mannigfaltige Bedeutungen des Wortes »Kontrast« zeigen die unterschiedlichen Malereien, Grafiken und Fotografien mit ihrer Technik-Vielfalt in der Darstellung lebendiger Gegenwartskunst. Kunst und künstlerischen Ausdruck zu präsentieren, sei vor allem in der hektischen Vorweihnachtszeit wichtig, um an einem ruhigen Ort durch die Zwiesprache mit sich und den Bildern das innere Gleichgeweicht wieder zu finden, so die Vorsitzendene.

Der Festredner der Eröffnung, Sidney Gromnica, freute sich, wieder in Einbeck zu sein, da die Stadt für ihn ein besonderes »Pflaster« sei. Er schätzte es, dass schon nach kurzer Zeit 22 Künstler ihre Werke ausstellten und dies auf große Resonanz stoße. Vor allem in der Hektik das Alltags müssten Nischen geschaffen werden, in die sich Menschen zurückziehen und bei der Zwiesprache mit sich und der Kunst inne halten könnten. Selbst in einer pulsierenden Innenstadt seien solche Plätze realisierbar, um eine Ruhepause einzulegen, wie das »Kunsthaus Einbeck« beweise. Für ihn kann Kunst als Heilmittel angesehen werden, das Stress und die täglichen Probleme vergessen lässt. Gerade in der hektischen vorweihnachtlichen Zeit, bei der mit immer lauterer Musik versucht werde die Festtagsstimmung zu erzwingen, sei dies eine Möglichkeit, wieder zu sich zu finden. Als Beispiel gab er eine Geschichte an, bei der ein Mann in den Wald geht, um den Vögeln zu lauschen. Da er aber aus Angst vor dem dunklen Wald mit seiner Trompete spielt, kann er die Vögel nicht wahrnehmen und die Natur nicht genießen. Aus diesem Grund sollte jeder versuchen, sein persönliches Singen der Vögel zu erfahren, um sich wiederzufinden und Rücksprache mit sich selbst zu ermöglichen.

Seiner Meinung nach sind die 22 darstellenden Künstler individuell. Jeder geht mit dem Thema der Ausstellung anders um, und doch sind die Exponate wegen ihrer Verschiedenheit einzigartig und haben »etwas zu sagen«. Sie spiegeln die Individualität der einzelnen Menschen wider und demonstrieren die Qualität ihrer Werke. Für Gromica ist es wichtig, dass Künslern Freiräume und Nischen geschaffen werden, um sich zu finden und weiter zu entwickeln. Nur durch Interesse und Übung könnten, wie in vielen anderen Bereich auch, Fortschritte erzielt werden. Nicht jedes Bildnis gelinge auf Anhieb, und Rückschritte seien ebenfalls zu verarbeiten, doch gehöre dies zu dem langen Weg des sich Entwickelns.

Musikalisch wurde die Eröffnung von Dagmar Schindewolf und Christoph Machens auf der Violine begleitet. Viele Gäste begutachteten  lange die Bilder der Ausstellung und führten  Gespräche mit den anderen Besuchern. Interessierte können noch bis zum 7. Dezember mittwochs und sonnabends zwischen 10 und 13 Uhr das »Kunsthaus Einbeck« besuchen und die Darstellung des Themas »Kontrast« auf sich wirken lassen.mru