Säen, spielen, kochen in der 72-Stunden-Aktion
Zum Start beim Gottesdienst Aufgaben bekanntgegeben | Blumenwiese, Fingerfood, Theaterstück
Einbeck. Derzeit läuft bei der katholischen Gemeinde St. Josef die 72-Stunden-Aktion. Eröffnet wurde sie am Donnerstagabend in Northeim mit einem Gottesdienst für Projekte in Einbeck, Northeim, Moringen, Nörten-Hardenberg und Herzberg, gefeiert mit Pfarrer Ewald Marschler und Dechant Andreas Pape. Dabei überreichte Schirmherrin Dr. Sabine Michalek, Einbecks Bürgermeisterin, die Aufträge. »Sät, spielt, kocht«, dazu wurden die überwiegend jugendlichen Teilnehmer aufgerufen.
Ein Arbeitsauftrag für die Aktion, die bis Sonntagnachmittag läuft, lautete »Eine Blumenwiese in Einbeck«. Menschen brauchen Insekten wie Bienen zum Überleben, denn ohne Bienen gibt es keine Bestäubung und somit weniger Früchte und weniger Nahrung. Im Rahmen der Aktion soll in Einbeck ein buntes Beet mit vielen verschiedenen Blumenarten angelegt werden. Die Bürger sollen sich an den Blüten freuen, viele Insekten dort einziehen. Weiter soll ein Theaterstück aufgeführt werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Integration junger Menschen aus dem Irak und aus Syrien. Das Stück als Erzählung und Stop-Motion-Technik berichtet von einem Jungen, der mit Vorurteilen zu kämpfen und dennoch die Integraton überragend gemeistert hat.
Schließlich wird mit irakischen und syrischen Erwachsenen in der Kirchengemeinde etwas gekocht. Dadurch soll die Gemeinschaft von Jugendlichen und Erwachsenen gestärkt werden, da alle zusammen auf dieser einen Welt leben.
Im Gottesdienst wurde Gott um Beistand, Kraft und Mut für die Aktion gebeten. Und es ging um die Frage, ob der Glaube Berge versetzen könne. Wenn man das wörtlich nehme, sei das ebenso möglich wie fliegende Menschen. Aber der Glaube sei eine Kraftquelle, der etwas bewirken könne, wie etwa vor 30 Jahren, als die Menschen in den Montags-Demos in der DDR auf die Straße gegangen seien und die Mauer zu Fall brachten. Mit allem habe die Stasi gerechnet, aber nicht mit Kerzen und Gebeten. Menschen könnten also aus ihrem Glauben heraus beflügelt werden, Großartiges zu tun, Grenzen zu überwinden, Feinde zu Freunde zu machen – und Berge zu versetzen.
Im Gottesdienst wurde der Aktionssong »Das ist unser Leben« vorgestellt, in dem es heißt, Schwierigkeiten könne man gemeinsam überwinden, und zusammen mache man die Welt ein bisschen besser. Pastoralreferent Johannes Honert erläuterte, jeder Teilnehmer könne seine persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben ins Projekt einbringen. Aus vielen einzelnen Steinen werde so ein kleiner Berg.
Offenherzig wollen die Teilnehmer in den 72 Stunden sein, ihre Aufgaben anpacken und weiterdenken – gemeinsam mit Gott unterwegs.ek