Ausschuss für Bauen und Verkehr

Sanierung für rund vier Millionen Euro

Konzept für Wilhelm-Bendow-Theater nur zur Kenntnis genommen | Angespannte Haushaltslage

Einbeck. Das Sanierungskonzept für das Wilhelm-Bendow-Theater nahm der Ausschuss für Bauen und Verkehr des Landkreises zur Kenntnis. Angesichts der angespannten Haushaltslage wird es voraussichtlich nicht zeitnah umgesetzt werden können. Die Politiker wollen das Bendow-Theater jedoch nach den Sommerferien bei einer Besichtigung begutachten.

Das Theater wird nicht nur in seiner Funktion als Theater vom Kulturring der Stadt Einbeck für Fremdveranstaltungen genutzt, sondern dient auch dem Schulzentrum als Aula. Ausgestattet mit ansteigender Bestuhlung und Empore, habe das Theater mit über 800 Sitzplätzen für eine Kleinstadt wie Einbeck eine beachtliche Qualität in seiner gesamten Konzeption, Raumakustik und Ausgestaltung und biete somit einen erhabenen Rahmen für Veranstaltungen, sagte Julia Gottlieb, Dezernentin für Bauen und Umwelt. Seinen Namen verdankt es dem Einbecker Emil Boden und hat nicht zuletzt damit für die Stadt Einbeck eine identitätsstiftende Wirkung. Diejenigen, die dort auftreten, würden das Theater als »Juwel« bezeichnen, sagte Gottlieb, auch wegen der Akustik.

Die Kostenschätzung führt als getrennt durchführbare Maßnahmen die Sanierung der Außenhülle, die Innenraumsanierung und die Sanierung der im Sonderklassentrakt der IGS befindlichen WC-Anlagen auf. Sie beruhe darauf, den ehrwürdigen Innenraumcharakter des Theaters zu bewahren und umfasst auf Grund dessen nicht die Erneuerung von Wand- und Deckenverkleidungen oder der Bestuhlung, so Gottlieb weiter.

Die Sanierung der Außenhülle umfasst im Wesentlichen die Erneuerung der Dach- und Fassadenflächen. Kalkuliert wurde die Flachdachfläche als Gründach. In einem nächsten Schritt wäre daher die Belastbarkeit des Dachtragwerks statisch eingehender zu prüfen. Kosten für dieses »Paket« belaufen sich auf rund 1,21 Millionen Euro. Dr. Christian Eberl, FDP, regte zudem an, über ein Solardach nachzudenken.

Die Innenraumsanierung umfasst Kosten für die Erneuerung des textilen Belags im Zuschauerraum, die Sanierung der Waschräume und der Garderoben im Untergeschoss, die Erneuerung der Veranstaltungstechnik sowie der technischen Anlagen Nach Durchführung eines Heißrauchversuchs wird davon ausgegangen, dass der »Eiserne Vorhang«, also das Rolltor nicht ausgetauscht werden muss.

Da die Bestandssituation eine barrierefreie Erreichbarkeit des Zuschauerraumes vom Foyer aus nicht zulässt, ist ein barrierefreier Zugang über den Notausgang Ost in Verlängerung des Orchestergrabens vorgesehen. Das im Schulgebäude gelegene barrierefreie WC ist dann nur über den Außenbereich zu erreichen. Die Kostenschätzung hierfür liegen bei rund 2,24 Millionen Euro

Die WC-Anlagen des Theaters befinden sich in einem bauzeittypischen, jedoch sehr gepflegten sowie nutzbaren Zustand. Eine umfassende Sanierung, um sie in einen zeitgemäßen Zustand zu überführen, würde rund 450.000 Euro kosten. Hier sieht die Dezernentin ein vertretbare Einsparungspotential: Eine lediglich kosmetische Aufwertung könnte im Rahmen der Bauunterhaltung erfolgen.

»Wir haben wirklich viele Projekte vor der Brust«, unterstrich Gottlieb und zielte damit auch auf die angespannte Haushaltslage. Um Förderung der Maßnahme habe man sich bemüht. Monika Nölting, Vorsitzende des Behindertenbeirates des Landkreises Northeim, sah hier Fördermöglichkeiten. Hildegard Pavel, SPD, drängte darauf, bei der Sanierung auch an Blinde, Seh- und Hörgeschädigte zu denken.

Der Ausschuss sprach sich jetzt dafür aus, das Theater zu begutachten, das Sanierungskonzept wurde lediglich zur Kenntnis genommen.sts