Sanierung so gut wie abgeschlossen

Mitgliederversammlung des Fördervereins Alte Synagoge | Im Mai mehrtägige Eröffnung

Blick von der Frauenempore auf den sanierten Innenraum, mit dem Vorstand (von links) Elke Alex, Joachim Voges, Frank Bertram, Dr. Elke Heege und Lutz Hesse.

Einbeck. »In diesem herrlichen Raum, bei dem die Sanierung so gut wie abgeschlossen ist« begrüßte der Vorsitzende Frank Bertram die Mitglieder des Fördervereins zur Jahresversammlung in der Alten Synagoge in der Baustraße. Für das Wochenende vom 13. bis 15. Mai plant der Vorstand die Eröffnungsfeierlichkeiten – über mehrere Tage verteilt, um mehr Publikum den Zutritt zu ermöglichen. Unter anderem ist ein Konzert mit »Klezmers Techter« vorgesehen und eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Weltreligionen.

»Auf den letzen Metern der Sanierung haben wir leider erheblich an Tempo verloren, was nicht an uns gelegen hat. Die letzten Handwerkerarbeiten haben sehr lange gedauert«, berichtete Bertram zum Verlauf der Bauarbeiten. Und nicht immer seien die Pandemie oder Lieferschwierigkeiten der Grund gewesen. Jedoch man freue sich über die abgeschlossene Innensanierung. »Ich denke, wir sind alle sehr zufrieden.«

Für Dielenfußboden, Decke, Wände, Beleuchtungskörper in der Decke, Strom sowie Heizung in den Wänden, habe man weniger ausgegeben als ursprünglich kalkuliert.»Ja, auch das gibt es noch, dass ein Projekt nicht teurer wird«, freute sich der Vorsitzende. Förderzusagen, die sogar höher lagen, habe man erhalten von der Stadt/Städtebaulicher Denkmalschutz, Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim, der Volksbank eG in Einbeck/VR-Stiftung sowie der Deutsche Stiftung Denkmalschutz konkret für die Restaurierung historischer Farbbbefunde an der westlichen Außenwand. »Der Bauabschnitt erfolgte in enger, fachlich konstruktiver Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt, die das Projekt seit Beginn positiv und kooperativ begleitet, und mit dem Landesamt für Denkmalpflege, das immer wieder Impulse gibt«, dankte Bertram.

»Unglaublich« sei das Resultat bei den Spenden für die 80 Stühle gewesen, ergänzte Kassenwart Lutz Hesse Bertrams Ausführungen. Auch für die Spenden für den großen Metallleuchter dankte der Vorstand. Entwickelt wurde dieser mit dem Künstler Peter Schmitz aus Hildesheim, erläuterte der zweite Vorsitzende Joachim Voges: Drei Ringe ineinander mit Beleuchtung nach oben und unten und sieben eingravierten Wertebegriffen, »für die die Alte Synagoge heute steht« wie zum Beispiel Versöhnung, Vertrauen und Shalom. Den Anwesenden gefiel er sehr.

Auch die Arbeiten am Außengelände seien so gut wie abgeschlossen. Für die Pflasterung ging Bertrams Dank an die AKB Stiftung. Für die Außenbeleuchtung habe man bisher eine Crowdfunding-Aktion mit 700 Euro durchgezogen. Es seien jedoch noch Spenden möglich und willkommmen. Das Nebengebäude, früher Stall- und Holzschuppen, heute Küche, Toilette und Abstellraum, erhält im Frühling noch einen Außenanstrich. Ein Angebot liege vor, ein Förderantrag werde gestellt.

Um jetzt für Veranstaltungen wirklich nur noch sagen zu müssen: »Tür auf und Licht an«, seien noch »Kleinigkeiten« nötig, zum Beispiel Tische – der Vorstand saß an Leihgaben der Baptistengemeinde – sowie Beamer und Router.

2020 hat der Verein den Georgspreis der Freimauererloge erhalten, verbunden mit 3.000 Euro, hob der Vorsitzende hervor. Veranstaltungen gab es in diesem Jahr nicht, jedoch Besucher, wie etwa den Lions-Club Bad Gandersheim-Seesen, der auch Stühle spendete. Weiter erinnerte Bertram nochmals an die Arbeit des Initiativkreieses Stolpersteine, eine AG des Fördervereins und die Verlegung der sieben Stolpersteine vor kurzem – dieses Mal bewerkstelligt durch Mario Müller vom Bauhof.

Nach seinem Bericht bescheinigten die Kassenprüfer Petra Kersten und Bernd Koch Lutz Hesse eine ordnungsgemäße Kassenführung. Der Vorstand wurde entlastet. Kassenprüfer als Nachfolger für Koch wurde Dr. Eberhard Kreutzer. Der Verein zählt 74 Mitglieder.
2022 wird die »Alte Synagoge« erneut Gastgeber von »StadtpARTie«-Veranstaltungen sein.des