Schaufenster verwandelt sich in ein Schmuckstück

Einbeck. »Sch(l)aufenster statt Graufenster«, unter diesem Motto setzt sich eine Bürgerinitiative seit mehreren Jahren dafür ein, leerstehende Ladenlokale zu Hinguckern zu gestalten. Verwendet werden Beleuchtungsaspekte sowie lokale und regionale Themen. Ziel sei die nachhaltige und sinnvolle Neubelebung der Innenstadt und die Einbindung der Bürger, sich für Einbeck zu engagieren, sagt Hans-Jürgen Kettler (rechts), Vorsitzender der BI »Sch(l)aufenster«. Zusammen mit seinen Mitstreitern Manfred Thiele (links) und Klaus Veit (Zweiter von links) setzt er sich für sinnvolle Übergangsnutzungen ein, bis sich neue Mieter finden oder bis der Eigentümer kleinere oder größere Renovierungen durchgeführt hat, die die Wiedervermietung oder Umnutzung erleichtern.

Oft habe sich das Engagement schon ausgezahlt, doch existieren noch 21 »Schwarzfenster«. Bei ihnen haben sich Eigentümer bisher noch nicht bereit erklärt, sich an der Aktion zu beteiligen. Schon längere Zeit wollte die BI das Schaufenster des Gebäudes Benser Straße 3 verschönern. Erst nach Eigentümerwechsel war das jetzt möglich. Renas Ramo (Zweiter von rechts) gab seine Zustimmung und freute sich, wie sich das Fenster verschönert habe. Zu sehen ist Werbung für die die größte Oldtimer-Sammlung Europas im PS.SPEICHER. Den Druck übernahm der Druck-Kurier-Service aus Wellersen. Gestaltung und Beklebung führte Grafiker Marcus Yannikakis (Dritter von rechts) durch.

Die Initialzündung vor einigen Jahren ging durch eine Initiative vom PS.SPEICHER aus, erinnerte Alexander Kloss (Dritter von links). In einem großen Schaufenster in der Marktstraße warb man für die Oldtimer-Ausstellung. Seitdem habe sich viel ereignet, teilte Kloss mit, der sich in der BI mit anderen zusammen um die Schwarzfenster kümmert.

Das Haus in der Benser Straße war schon länger kein schöner Anblick mehr, dies habe sich geändert. Wenn der Neustädter Kirchplatz fertiggestellt sei, werde er ein schönes Areal sein. Menschen bevölkern ihn und sehen gleich Werbung für den PS.SPEICHER. Das Schaufenster sei so beklebt, dass es schick aussehe, Ramo dahinter aber Arbeiten durchführen könne, erklärte Kettler.

Der Eigentümer teilte mit, dass es immer schwerer werde, kleine Ladenlokale, die früher beliebt waren, neu zu vermieten. Zudem liege Wohnungsknappheit vor. Zur Umgestaltung hat er schon einen Architekten beauftragt. Entstehen soll Wohnraum. Gleiches hat die BI mit ihren Projekten »Stube statt Shopping« und »Wohnfenster« vor, teilte Kettler mit. Eine enge Zusammenarbeit existiere mit Einbeck Marketing und Stadtverwaltung beim Leerstandsmanagement. Während früher das Ziel war, Nachmieter für die »Sch(l)aufenster« zu finden, komme jetzt noch die wohnliche Nutzung als weiterer Aspekt hinzu. Neuen barrierearmen Wohnraum will man innenstadtnah schaffen und durch Innovationen Einbeck überregional stärken. Verschiedene Fördermöglichkeiten existieren inner- und außerhalb des Programms »Neustadt-Möncheplatz«. Weitere Verschönerungen seien geplant, kündigte Kettler an. Leerstehende Gebäude gebe es zum Beispiel auch in Salzderhelden, Kreiensen oder Greene.

Die BI könne in vielen Bereichen unterstützend zu Seite stehen, auf Kontaktaufnahme durch die Ortsbürgermeister werde gewartet, sagte der Vorsitzende. Engagement lohne sich, betonte er, dies beweise das Haus in der Benser Straße, das sich zu einem Schmuckstück gewandelt habe.mru