Schnelligkeit und Perfektion im Wettkampf zeigen

Bundespokalschreiben des Deutschen Stenografenbundes in Einbeck ausgetragen / Einbecker Stenografenverein als Gastgeber

In stimmungsvoller Atmosphäre standen abends im Hotel »Panorama« die Sieger des 23. Bundespokalschreibens im Mittelpunkt. Tagsüber hatten sie ihr Können in den Berufsbildenden Schulen in Einbeck unter Beweis gestellt. Den Länder-Mannschaftswettbewerb des Deutschen Stenografenbundes hatte der Einbecker Stenografenverein organisiert.

Einbeck. 15 Mannschaften der Verbände waren aus dem ganzen Bundesgebiet angereist. Fünf Mannschaften in Kurzschrift mit 17 Teilnehmern, sechs Mannschaften beim Tastschreiben mit 28 Teilnehmern und vier Mannschaften bei der Textbearbeitung/Textgestaltung mit 18 Teilnehmern gingen an den Start. Das Domizil der Stenografen und Tastschreiber befand sich in Klassenzimmern der Berufsbildenden Schulen Einbeck. Über die Rahmenbedingungen in Einbeck waren die Teilnehmer äußerst angetan.

Viel Arbeit hatte der Stenografenverein Einbeck unter der Regie seines ersten Vorsitzenden Hans-Jürgen Schuldt zu leisten. Dank eifriger Schriftfreunde des ausrichtenden Vereins fanden die Teilnehmer ideale Voraussetzungen sowohl beim Wettkampf als auch beim Rahmenprogramm vor. Für eine gute Verpflegung der Wettschreiber, Helfer und Werter war ebenfalls gesorgt. Viele Teilnehmer und »Schlachtenbummler« genossen die familiäre Atmosphäre unter Schriftfreunden in der Cafeteria.

Ab 9 Uhr hieß es für die Stenografen: höchste Konzentration. Wettschreibleiterin Jutta Hubitschka, Goslar, forderte absolute Ruhe vor den Wettschreibräumen, denn jetzt stenografierten die Schreiber in höchstem Leistungstempo die Ansagen der Diktanten. Bis zu 425 Silben schafften die Stenografen in der Meisterklasse. Wenn das gesprochene Wort stenografisch erfasst ist, müssen die Texte in Langschrift wortgetreu wiedergegeben werden. Eine ausgeprägte geistige Reaktion und perfektes Deutsch sind dafür Voraussetzung. Die Ansagen erfolgten ab 160 Silben pro Minute.Um schnelles und exaktes Arbeiten geht es auch bei den Wettbewerben auf den Tastaturen. Beim Start der Wettschreibleiterin Waltraut Dierks, Münster, setzten die Tastschreiber voll auf Tempo und Konzentration. Es galt, 30 Minuten lang einen Text schnell und möglichst frei von Fehlern zu erfassen (ab mindestens 240 Anschläge pro Minute). Bis 600 Anschläge pro Minute brachten die Spitzenschreiber zu Papier. Beim Wettbewerb Textbearbeitung/Textgestaltung (mindestens 50 Korrekturen) unter Federführung der Wettschreibleiterin Anja Schade kam es darauf an, möglichst viele Textbearbeitungen schnell und richtig umzusetzen.

Auswertung der Fehler und Benotung waren Aufgabe eines fleißigen Teams von Wettschreibleitern und Helfern, die als Mitarbeiter des Deutschen Stenografenbundes in der BBS Einbeck fungierten. Als die Sieger in den einzelnen Disziplinen feststanden, wurde gefeiert. Zum Abschluss des Bundespokalschreibens versammelten sich Schriftfreunde und Gäste im Hotel »Panorama«. Präsidentin Hannelore Schindelasch, Oldenburg, begrüßte die Verbände Nord-, Nordwest-, Ost- und Südwestdeutschland, aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Vom ausrichtenden Einbecker Stenografenverein hielt der Vorsitzende Hans-Jürgen Schuldt das Grußwort. Die Zusage, die Veranstaltung auszurichten, habe er im vergangenen Jahr ganz spontan gegeben, blickte er zurück, kenne er doch die Schwierigkeiten, geeignete Unterrichtsstätten für Meisterschaften zu finden. Der Verein habe sich sehr gefreut, das Bundespokalschreiben als durchführender Verein zu begleiten und das Möglichste getan, damit die Tage in Einbeck in guter Erinnerung blieben. Schuldt nutzte zudem die Gelegenheit, den Einbecker Traditionsverein, 1896 gegründet, kurz vorzustellen. Mit rund 50 Mitgliedern sei man sehr bemüht, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Dabei stehe die regelmäßige Teilnahme an den Wettbewerben im Vordergrund.

Bei der Siegerehrung konnte die Präsidentin den Bayerischen Stenografenverband als Gewinner des Wettbewerbs in Kurzschrift küren. Auf den zweiten Platz kam der Norddeutsche Stenografenverband. Im Wettbewerb Schnellschreiben (Tastschreiben) siegte der Norddeutsche Stenografenverband. Der Verband Nordrhein-Westfalen hatte in der dritten Disziplin (Textbearbeitung/-gestaltung) die Nase vorn. Der Norddeutsche Stenografenverband belegte hier den dritten Platz.

Die beste Einzelleistung in Kurzschrift erzielte Dr. Stefan Schubert vom Bayerischen Stenografenverband mit 425 Silben. Beim 30-Minuten-Schnellschreiben steht Martina Wichers vom Norddeutschen Stenografenverband mit 595 Anschlägen an der Spitze. Annemarie Mersch erreichte mit 171 Textbearbeitungen/Textgestaltungen die höchste Punktzahl in dieser Sparte.

Bundespokalschreiben und Abschlussfeier wurden zu einer schönen, gelungenen Veranstaltung. Der Abend bereitete den Gästen und Schriftfreunden viel Spaß.oh