Schnurbäume in der Bismarckstraße sollen fallen

Einbeck. »Die Bäume gehören da nicht hin – und sie fühlen sich auch nicht wohl.« Anwohner der Bismarckstraße hatten es sich nicht nehmen lassen, bei der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Energie- und Bauausschusses dabei zu sein und ihren Unmut über die Entwicklung der Anpflanzung mitzuteilen. Ihre Bedenken wurden von der Verwaltung weitgehend geteilt.

Vor 20 Jahren wurden in der Bismarckstraße japanische Schnurbäume gepflanzt. Inzwischen sind die Baumstandorte durchweg zu klein, die angrenzenden Verkehrsflächen wurden durch Wurzeldruck der Flachwurzler beschädigt beziehungsweise sie sind uneben. Dadurch werden sowohl der Gehweg als auch verschiedene Einfahrten beeinträchtigt (Foto). Neben dem Laub fallen außerdem klebrige Früchte an, und die starken Kronen verschatten die Wohnungen.

Sämtliche Baumstand­orte seien untersucht worden, berichtete der ­Leiter des Fachbereichs Bauen, Planen, Umwelt, Ge­rald Strohmeier, für jeden einzelnen seien Überlegungen angestellt worden. Wichtig sei aus städ­tischer Sicht die Verkehrssicherungspflicht. Man sollte sich nicht auf punktuelle Maßnahmen be­schränken, sondern müsse generell etwas tun.

Das Stadtbild, führte er aus, lebe vom Großgrün. In diesem Fall habe man aber entschieden, dass 19 der 31 Schnurbäume gefällt werden müssten. Für etwa die Hälfte sei Ersatz geplant, da denke man an Spitzahorn, einen Tiefwurzler. Die Stuken der Schnurbäume sollen ausgerodet, für die neuen Bäume soll eine Fläche von neun bis zwölf Quadratmetern geschaffen werden. Wo keine Bäume gepflanzt werden, sollen Bodendecker den Ersatz bilden. Durch die Ausweitung des Pflanzbereichs verliere man drei Stellplätze, führte Strohmeier aus. »Wir sind eine grüne Stadt, und wir wollen auch etwas dafür tun, dass das so bleibt.« Die Kosten für die Maßnahme bezifferte er auf rund 47.000 Euro.

Allerdings werde man langfristig weniger Ausgaben für die Unterhaltung haben. Bei den Haushaltsberatungen für 2011 werde zu entscheiden sein, ob das Projekt umgesetzt werden sollte. Es seien in der Vergangenheit erschreckende Fehler gemacht worden, sagte Ulrich Vollmer, CDU, und es wäre gut, jetzt etwas zu ändern. »Das ist aber zu teuer, es muss billiger gehen«, urteilte Dr. Reinhard Binder, FDP. Grundsätzlich befürwortete der Ausschuss die Fällung der Bäume und eine mögliche Neugestaltung, sah allerdings die hohe Summe als Kritikpunkt. Man müsse, hieß es, einen kostensparenden Weg finden. Für die Haushaltsberatungen werden Ein­sparvorschläge erwartet. oh