Schönbär ist Schmetterling des Jahres

Zum Erhalt der Falterart das Augenmerk auf den Erhalt von Kleingewässern legen

Der Schönbär, der Schmetterling des Jahres 2010, gilt im Internationalen Jahr der Biodiversität als ein Symbol für die Vielfalt der Natur und ihrer zunehmenden Bedrohung.

Einbeck. Der wissenschaftliche Name »Callimorpha dominula« stammt aus dem Griechischen und bedeutet die schöngestaltige kleine Herrin (Kallos = Schönheit; Morpha = Gestalt; Dominula = kleine Herrin). Von den rund 3.700 heimischen Schmetterlingsarten gehören nur rund 190 Arten zu den Tagfaltern, die meisten sind den Nachtfaltern zuzurechnen. Bis zu 80 Prozent aller heimischen Schmetterlinge gelten als bedroht.

Auch der Schönbär kommt oft nur örtlich vor. In Niedersachsen wird er als gefährdet in der Roten Liste der bedrohten Schmetterlinge geführt. In ganz Deutschland ist diese Nachfalterart in den letzten drei Jahrzehnten erheblich zurückgegangen.

Wegen seiner auffällig schönen Färbung und der dichten Behaarung als Raupe wurde ihm dieser Name gegeben. Er gehört zu den Nachtfalterarten die auf lichte und feuchte Wälder angewiesen sind und auch tagsüber aktiv sind. Der Schönbär benötigt Teiche, wassergefüllte Gräben und unbegradigte Bäche. Er liebt hohe Luftfeuchtigkeit, die er in der Nähe solcher Biotope findet.

Besonders die Zerstörung von Kleingewässern kann für den Verlust verantwortlich gemacht werden. Das Mähen von Wegrändern und Bachufern sollte man daher weitestgehend unterlassen oder nur abschnittsweise mähen, um den Lebensraum der Schmetterlinge und Raupen zu erhalten. Schönbären haben eine Flügelspannweite von bis zu 60 Millimetern. Auffällig ist der lange Saugrüssel, der mehrfach eingerollt werden kann. Bei Gefahr durch Fressfeinde sind die Raupen durch eine dichte Behaarung geschützt.

Auch die leuchtend roten Hinterflügel gelten als Warnsignal – »ich bin ungenießbar«. Im Sitzen legt der Nachtfalter die schwarzen Vorderflügel mit den gelben und weißen Flecken über die roten Hinterflügel. Als Nektarpflanzen werden im Juni und Juli Disteln und anderen Blüten aufgesucht. Die Eiablage erfolgt an Brennnessel, Taubnessel, Hahnenfuß oder Himbeere. Besonders im Norden von Deutschland kann man ihn nur noch selten zu Gesicht bekommen.

Will man zum Erhalt dieser schönen Falterart beitragen, sollte das Augenmerk auf dem Erhalt von Kleingewässern, Teichen, Gräben, Bächen und den dazu gehörenden Pflanzen wie Brennnessel und Distel liegen. Neben hoher Luftfeuchtigkeit benötigt der Schönbär sonnige bis halbschattige Plätze.hst