Seniorenrat ist Ansprechpartner

Gute Gemeinschaft in Immensen | Behindertenbeauftragte will künftig Sprechstunden in Kreiensen anbieten

Der Seniorenrat richtet den Fokus nicht nur auf die Kernstadt, sondern kümmert sich um die Belange der Senioren in den Ortschaften. Die jetzige Sitzung fand in Immensen statt.

Einbeck/Immensen. Der Einbecker Seniorenrat ist hilfsbereit, kümmert sich um die Anliegen von Senioren, ist gut vernetzt und kann Hilfsangebote nennen. Das wurde deutlich bei der jüngsten Sitzung des Gremiums, das sich nicht nur für die Kernstadt interessiert, sondern auch die Dörfer in den Blick nimmt.

Jetzt hörte sich der Seniorenrat in Immensen um. Ortsbürgermeister Karl-Friedrich Heise hieß den Seniorenrat willkommen und stellte »sein« Dorf vor. Immensen, erläuterte er, sei im August 1772 abgebrannt und danach wie »am Reißbrett« weder aufgebaut worden.

Der Dorfkern wurde um einen Dorfteich »wie ein Fenster mit Fensterkreuz« angelegt. Damit wollte man verhindern, dass bei einem Brand das Feuer von einem auf ein anderes Gehöft überschlägt. 1892 wurde der Teich zugeschüttet. Zurzeit zählt Immensen 337 Einwohner, in den 1970//80er Jahren wurde der Ort um ein Baugebiet erweitert, in den 2000er Jahren folgte ein weiteres.

Der Ort besteht zu rund 30 Prozent aus Senioren, die älter als 60 Jahre sind. Damit verbunden ist auch der Nachwuchsmangel in den Vereinen. Die Mitglieder des MGV seien betagt, auch die Feuerwehr habe Nachwuchssorgen, so Heise. Zudem gibt es noch den Verein »Dorfleben«, im sportlichen Bereich ist man eine Fusion mit Sülbeck eingegangen. Bekannt sei Immensen für sein alljährliches Polder-Walking oder das Beachvolleyballfeld. Mit dem Golfplatz und den drei Reithallen sei Immensen ein »schönes Dorf«, hier helfe man sich gegenseitig, lebe als »große Familie« zusammen.

Noch notwendig ist die Schaffung einer Rampe, um das Dorfgemeinschaftshaus barrierefrei besuchen zu können, stellte Heise fest. Das soll aber im Zuge eines Carport-Anbaus erfolgen. Im Ort gibt es eine Bushaltestelle, und wenn man mit vollen Einkaufstaschen mit dem Bus in den Ort zurückkehre, sei der Nachhause-Weg für manchen nicht einfach. Zudem seien noch nicht an allen Kreuzungen die Bürgersteige abgesenkt.

Die fehlenden Absenkungen kartiert derzeit Lothar Dolle vom Seniorenrat. Er habe bei weitem noch nicht alles aufnehmen können, doch angesichts der hohen Kosten für die Absenkungen, sah er nicht, dass in diesem Bereich schnelle Umsetzung erfolge. Im Dorf gibt es noch eine Bäckerei, dort trifft sich die Bevölkerung, tauscht Neuigkeiten aus. Gewünscht wird vor allem eine schnelle Internetanbindung.

Wilhelm Wille aus Immensen regte an, dass auf den Friedhöfen im Stadtgebiet auf breite Wege zwischen den Gräbern geachtet werden sollte, damit diese auch mit Rollstuhl oder Rollator zu befahren seien. Hein-Peter Balshüsemann, Vorsitzender des Seniorenrates, animierte die Immenser Notfallbänke im Immenser Bereich zu nennen. Der Einbecker Seniorenrat kümmert sich um die Belange der älteren Bürger und hat infolgedessen Schwerpunkt für seine weitere Arbeit festgelegt.

Zurzeit gearbeitet wird am Barrierekataster für städtische und kirchliche Gebäude, die Alten- und Seniorenbetreuung ist Thema, ebenso im Auge hat der Seniorenrat die Stadtplanung, Mobilität, »freundliche« und behindertengerechte Toiletten und das generationenfreundliche Einkaufen. Vertreter des Gremiums besuchen städtische Fachausschüsse, um informiert zu sein. Wie die Begehbarkeit von Wegen und öffentlichen Anlagen verbessert werden kann, hat der Seniorenrat im Blick, genau so wie Notfallregelungen.

Alle zwei Jahre wird der Seniorenpreis vergeben. Damit Senioren fit am PC und im Straßenverkehr bleiben, werden entsprechende Schulungen angeboten. Dolle hob hervor, dass der Seniorenrat Ansprechpartner bei Problemen sei und gerne Hilfestellung gebe. Hier erfährt man auch, an wen man sich bei verschiedenen Problemen wenden kann. Die Behindertenbeauftragte der Stadt Einbeck, Renate Leuschner, kündigte an, dass sie neben den Sprechstunden in Einbeck auch welche in Kreiensen anbieten möchte.

Meist werde sie zwar über Mail oder per Telefon kontaktiert, aber auch die Sprechstunden werden besucht. Leuschner war in der letzten Zeit zudem aktiv - sie hat verschiedene Geschäfte auf die Geländerpflicht ab drei Stufen hingewiesen und sich bei neuen Vorhaben um die Barrierefreiheit gekümmert. »Weiter so«, ermunterte Balshüsemann wertschätzend die Arbeit der Behindertenbeauftragten. Die nächste Sitzung des Einbecker Seniorenrates findet am 11. September in Drüber statt. Gäste, die sich für die Arbeit des Gremiums interessieren, sind willkommen.sts