Seniorenrat bereitet Wahl vor

Kandidaten und Delegierte melden | Barrierekataster und Ruhebänke

Im Rheinischen Hof kam der Einbeck Seniorenrat erstmals nach langer Zeit wieder zu einer Präsenzsitzung zusammen.

Einbeck. Sich nach langer Zeit wieder zu einer Sitzung treffen zu können, darüber freuten sich die Mitglieder des Einbecker Seniorenrats um Vorsitzendem Jürgen Sörries. Im Rheinischen Hof besprachen sie mehrere Themen wie Barrierekataster, Ruhebänke oder die Vorbereitung der Wahlen.

Etabliert hat sich seit 2005 das Gremium in vielen Bereichen. Für die fünfte Amtszeit, die am 1. Januar beginnt, erfolgen Wahlen am Montag, 15. November, ab 18 Uhr im Alten Rathaus. Aufgabe des Seniorenrats mit seinen 13 Mitgliedern ist, Rat, Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit auf die Interessen und Probleme der Bürger über 60 Jahre aufmerksam zu machen und auf deren Berücksichtigung hinzuwirken. Im Gremium finden dazu Meinungsbildungen und Austausch von Erfahrungen auf sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, sportlichen und politischen Gebieten statt. Der Seniorenrat arbeitet als Interessengemeinschaft unabhängig, konfessionell nicht gebunden und parteipolitisch neutral.

Weiter informiert er Senioren über wichtige Angelegenheiten, sorgt für Beratungsangebote, befasst sich mit der Vermittlung von Möglichkeiten zu gesellschaftlichem Engagement, fördert die Teilhabe älterer Menschen, unterstützt Belange gegenüber Institutionen und Behörden, und er wirkt bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen und Programmen in der Stadt und seinen Dörfern mit. Projekte, um die er sich kümmert, sind unter anderem das seniorengerechte Einkaufen, die Begehbarkeit städtischer Flächen, Bürgersteige und Straßen, altersthemenspezifische Mitarbeit in Fachausschüssen oder der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Gebäuden und Geschäften.

Für die Wahlen können ortsansässige Vereine, Verbände, Organisationen, Gruppen und Einrichtungen, die von ihrem Zweck sich primär mit Seniorenarbeit befassen, drei Vertreter zur Veranstaltung senden. Gruppierungen, die sich gleichwertig mit allen Altersklassen wie zum Beispiel Sportvereine kümmern, also von Kleinkindern über junge Menschen bis hin zu Senioren, haben nur einen Abgeordneten. Einzelpersonen können ebenfalls Mitglieder der Delegiertenversammlung werden, wenn ihre Bewerbung von mindestens zehn Wahlberechtigten unterstützt wird. Alle gesandten Vertreter müssen das 60. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in der Stadt Einbeck haben.

Die Delegierten für die Delegiertenversammlung und die Kandidaten sind dem Einbecker Seniorenrat, Neues Rathaus, Teichenweg 1, Einbeck, zu melden. Ansprechpartner bei der Stadt Einbeck ist Arnd Severidt, Fachbereichsleiter Bürgerdienste und Soziales, Telefon 05561/916401, E-Mail aseveridt@einbeck.de, bei dem man die notwendigen Unterlagen auch anfordern kann.

Nicht in jeder niedersächsischen Stadt sei es so wie in Einbeck möglich, dass ein anerkannter Seniorenrat existiert, der sich gezielt für die Belange der älteren Menschen einsetzt, auch durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und der Verwaltung, hieß es. Der Vorstand und Landesseniorenratsvorsitzender Ilka Dirnberger appellierten, dass Delegierte für die Versammlung gemeldet werden, flächendeckend aus allen Bereichen des Stadtgebietes, damit alle seniorenspezifischen Wünsche und Probleme Berücksichtigung finden.

Ortsbürgermeister, Ortsräte oder Ortsvorsteher könnten zwar keine eigenen Kandidaten aufstellen, dafür aber werben, dass Vereine und Gruppierungen Vertreter melden, um ein »Sprachrohr« für ihre seniorenbezogene Belange zu bekommen.

Infostände führt der Seniorenrat im Oktober wieder auf dem Wochenmarkt in Einbeck und in Kreiensen vor dem Supermarkt durch, um für sich und die Wahlen zu werben. Hinweisen will auf man die zahlreichen Projekte und Aktionen, die man in den Weg brachte, oder zum Beispiel über Möglichkeiten wie Wohngeld informieren. Unterstützung erhält das Gremium dabei auch von Landesvorsitzenden Ilka Dirnberger.

In der Sitzung berichteten Dieter Berlin, Jürgen Herbst und Lothar Dolle aus Fachausschüssen. Thema war das vom Seniorenrat 2018 erstellte Barrierekataster, bei dem es 2020 Kontrollen und Anpassungen gab. Klaus Fröchtenicht war enttäuscht von der Verwaltung, dass die Ausarbeitung anscheinend ohne Berücksichtigung in einer Schublade verschwunden sei; große Verbesserungen gab es nicht.

Man fährt mehrere 100 Kilometer durch das Stadtgebiet und erhält keine Rückmeldung, bemängelt Fröchtenicht das mangelnde Interesse, Barrieren in öffentlichen Gebäuden abzubauen. Einige Orsträte und Ortsvorsteher brachten sich ein, von der Stadtverwaltung kam nix.

Dietlind Ostermann regte an, die Ruhebänke im Stadtgebiet wieder vermehrt ins Bewusstsein zu rücken. Wie in den vergangenen Jahren will der Seniorenrat auch wieder »Wahlprüfsteine«, Fragen zu seniorenspezifischen Themen, an die Fraktionen im Vorfeld der Kommunalwahl schicken. Jürgen Herbst regte an, dabei das Barrierekataster mit einzubinden, dass man Aussagen von den Fraktionen bekomme, wie sie sich den Abbau von Hindernissen und die vermehrte Einbindung von Senioren vorstellen könnten.mru