Sicherheit im Arbeitsalltag

Stadtentwässerung Einbeck ist TSM-zertifiziert

Freuen sich über die Zertifizierung: (von links) Bernd Cranen, Martin Worreschk, Bernd Droste, Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek und Dirk Heitmüller, Vorsitzender des Betriebsausschusses. Die Urkunde übergab Ralf Hilmer (Zweiter von links), Geschäftsführer der DWA Nord.

Einbeck. 5.000 Kubikmeter Abwasser werden täglich in der Einbecker Abwasserreinigungsanlage geklärt. Die Stadtentwässerung Einbeck stellte sich im vergangenen Jahr erfolgreich der Prüfung in Bezug auf das technische Sicherheits-Management (TSM). Hierbei geht es um die organisatorische und fachliche Sicherheit der Technik. Die TSM-Zertifizierung wird  vom Verband Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) durchgeführt.
Für ein Entsorgungsunternehmen sei das technische Sicherheitsmanagement wichtig, gehe es doch darum, die Sicherheit von Bevölkerung, Umwelt und Belegschaft einzuhalten und damit zugleich Unfälle und Haftungsrisiken zu vermeiden, stellte Betriebsleiter Bernd Cranen heraus. Das liege der Stadtentwässerung Einbeck als örtliches Entsorgungsunternehmen am Herzen. Die Prüfung umfasste die Sparte Abwasser.

Rund 300 Fragen mussten hauptsächlich Martin Worreschk, Abteilungsleiter Kanalnetz, und Bernd Droste, Abteilungsleiter Abwasserreinigungsanlage, mit dem Prüfer in einer mehrtägigen Prüfung durchackern. Da wurden Aufbau- und Ablauforganisation, die Qualifikation der Führungskräfte und Mitarbeiter, die technische Ausstattung, die Störungsbehebung sowie die Qualitätssicherung des Unternehmens ausführlich unter die Lupe genommen. Am Ende konnte die DWA bescheinigen, dass der technische Betrieb allen notwendigen Sicherheitsstandards entspricht und durch qualifizierte Mitarbeiter für die Zukunft gut aufgestellt ist.

Die Zertifizierungsphase bezeichnete Cranen als »spannend«, obwohl er schon im Vorfeld überzeugt war, dass die Stadtentwässerung gut aufgestellt sei. Nur rund 200 Unternehmen – von bundesweit etwa 9.000 – seien TSM-zertifiziert, stellte Ralf Hilmer, Geschäftsführer der DWA Nord, Einbeck gehöre damit zur »Elite«. Festgestellt werde, ob der Betrieb regelkonform geführt werde. Ziel der DWA sei es nicht, »Aktenordner zu erzeugen«, sondern den betrieblichen Ablauf zu verbessern. Droste unterstrich, dass die Dokumentation nun verbessert sei und das gebe »Sicherheit im Arbeitsalltag«. Die Re-Zertifizierung steht in fünf Jahren an.

Perspektivisch Thema war nebenher die Klärschlammentsorgung. Nach der neuen Düngeverordnung gebe es in einigen Gebieten einen »Entsorgungsnotstand«. Die Entsorgung des Klärschlamms auf landwirtschaftlichen Flächen sei nicht mehr die Zukunft, sondern die thermische Entsorgung. Zunächst aber müssten Monoverbrennungsanlagen gebaut werden. Klar sei, dass die Entsorgung dann für die Bürger teurer werde - Hilmer rechnet mit rund zehn Cent pro Kubikmeter. Zurzeit wird der Einbecker Klärschlamm kompostiert.sts