»Sie sind Botschafter der Städtepartnerschaft«

Begrüßungsempfang für Musikstudenten aus der Partnerstadt Keene in der Alten Synagoge

In der Alten Synagoge wurden die Besucher aus der Partnerstadt Keene, der studentische Chor Keene State Chamber Singers, und die deutschen Gast­familien zum Beginn des knapp einwöchigen Aufenthalts begrüßt.

Mit einem Empfang in der Alten Synagoge sind Gäste aus der Einbecker Partnerstadt Keene in New Hampshire/USA begrüßt worden. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Einbeck, Albert Thormann, der zweite Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Keene, Jürgen Herbst, und der Vorsitzende des Fördervereins Alte Synagoge, Frank Bertram, hießen die Keene State Chamber Singers zu Beginn ihres Aufenthalts, der bis Donnerstag dauern wird, willkommen.

Einbeck. Musik steht nicht nur während des Besuchs im Mittelpunkt, sondern auch der Empfang war umrahmt von interessanten Klängen. Es spielte das Duo »De Vanderes«. Sprachprobleme gab es nicht: Dr. Ursula Beckendorf übersetzte die Ansprachen.

Den Umbau der Alten Synagoge in der Baustraße erläuterte Frank Bertram den Gästen aus der Partnerstadt: Man schaffe einen Ort der Begegnung und des offenen Dialogs. Schritt für Schritt werde das mehr als 200 Jahre alte Gebäude denkmalgerecht saniert. Genutzt wird es einmal als Treffpunkt unterschiedlicher Religionen und Kulturen. Dabei lege man Wert darauf, dass die Synagoge in ihrer historischen Erscheinung erhalten bleibe. Einen guten Teil des Sanierungsweges habe der Förderverein bereits geschafft;?in diesem Sommer gehe es an die Außenfassade und die Türen.

Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Einbeck, Albert Thormann, begrüßte die Musikstudenten und ihre drei begleitenden Professoren in der lebens- und liebenswerten Stadt. Die Partnerschaft lebe von Besuchen:?»Schön, dass Sie nach Einbeck gekommen sind.« Vorbereitet sei ein volles Programm mit Besichtigungen einiger Einbecker Betriebe. Die Studenten werden Konzerte gestalten, die Musikschulen in Einbeck und die Musikhochschule in Hannover besuchen, den PS.SPEICHER kennenlernen und in Kassel in die Oper gehen. Gastgeber sind Einbecker Familien. Sie werden sich kennenlernen und Unterschiede oder Ähnlichkeiten im Kulturkreis entdecken. Auch ein Rundgang durch die Stadt sei vorgesehen. Vielleicht hätten sich manche erste Eindrücke über das Internet verschafft, aber es gehe nichts über das eigene Erleben.

Einige Gäste seien nicht zum ersten Mal in Einbeck, etwa Sandra Howard, die auf Keener Seite das Austauschthema Kultur/Musik/Chöre mit präge. »Auf ewige Freundschaft«, das sei in Keene in einen Brunnen mitten in der Stadt gemeißelt. »Sie, liebe Freunde, sind Botschafter einer lebendigen Städtepartnerschaft.« Für die Lebendigkeit seien persönliche Kontakte und der Austausch unverzichtbar, und das wolle man auch in Zukunft aktiv fördern.

Er dankte allen, die zur Vorbereitung und zum Gelingen des Besuchs beigetragen hätten, insbesondere Annett Steinberg, die sich um die musikalischen Elemente gekümmert hat, sowie Frank Bertram, aber auch allen Sponsoren. Er wünsche Besuchern und Gastfamilien spannende gemeinsame Tage.

Der zweite Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft der Stadt Einbeck mit der Stadt Keene, Jürgen Herbst, sagte, der Besuch des Chors sei der Beweis eines mittlerweile regen Austausches zwischen den beiden Städten, die den Partnerschaftsvertrag 2002 unterzeichnet hätten. Regelmäßig hätten seither fast jedes Jahr Austausche stattgefunden; seit 2015 gebe es einen Schüleraustausch zwischen den Berufsschulen.

»In Zeiten von Flugzeug und moderner Kommunikation spielen Entfernungen zur Pflege von Kontakten keine Rolle mehr«, stellte er fest. Auf Vorschlag von Charlotte Lesser waren 2012 erstmals die »Chamber Singers auf Keene« in Einbeck, zu Gast beim Chor »Voices«. Das war der Grundstein für erste Freundschaften, die beim Gegenbesuch 2013 gefestigt wurden. In Einbeck hat sich, angeregt von der Praxis in Keene, 2014 der Partnerschaftsverein gegründet, dem die Stadt die Organisation der Austauschaktivitäten übertragen hat. Die wolle man mit den Freunden in Keene weiter intensivieren. Er hoffe, so Jürgen Herbst, dass die am Besuch Beteiligten Botschafter der 15 Jahre währenden Partnerschaft und der deutsch-amerikanischen Freundschaft würden.

Mit Klezmer-Musik, dem bekannten »Wenn ich einmal reich wär’« und einem Stück des Klarinetten-Virtuosen Giora Feidman begeisterten »De Vanderes« die Gäste.ek