Kunde statt Patient im Krankentransport

SPD-Projektsommer zu Besuch bei R+ MediTransport im Otto-Hahn-Park

Im Rahmen des SPD-Projektsommers stand jetzt ein Besuch von R+ MediTransport in Einbeck am Standort Otto-Hahn-Park auf dem Programm.

Einbeck. Bei R+ MediTransport war die Einbecker Kernstadt-SPD jetzt im Rahmen ihres Projektsommers zu Gast. »Hier liegen - oder sitzen - Sie, wenn es Ihnen nicht gut geht«, stellte Florian Reinhold, geschäftsführender Gesellschafter, zur Begrüßung der großen Gruppe unter der Leitung des Kernstadt-Vorsitzenden René Kopka fest.

Das Unternehmen für qualifizierten Krankentransport ist seit 2015 mit einem Fahrzeug in Einbeck im Otto-Hahn-Park stationiert. Seit 27 Jahren gibt es R+ MediTransport mit Sitz in Gieboldehausen im Landkreis Northeim, seit 35 Jahren in der Region. Man sei, so Florian Reinhold, der gemeinsam mit Maik Adler, Prokurist und Rettungssanitäter sowie -lehrer, die Aufgaben und die Ausstattung des Fahrzeugs vorstellte, der größte private Anbieter für qualifizierten Krankentransport in der Region.

Während bei Notfällen die 112 benachrichtigt werde und entsprechende Einsatzkräfte ausrückten, sei der qualifizierte Krankentransport eine andere Sparte des Rettungswesens. Weniger schwere Krankheitsfälle werden damit transportiert oder beispielsweise Dialyse-Fahrten vorgenommen.

Medizinische Hilfe und Betreuung gibt es wie im Krankenwagen auch, allerdings werden in der Regel keine Notfälle versorgt - wenngleich die Rettungssanitäter oder -assistenten an Bord das könnten. Das Kerngeschäft sind Krankenhausverlegungen und -entlassungen Den Anteil der Transporte im Landkreis Northeim bezifferte Reinhold auf etwa 30 Prozent. Im Landkreis habe R+ fünf Fahrzeuge, 16 in Südniedersachsen.

Für Einbeck ist noch in diesem Jahr die Beschaffung eines zweiten Fahrzeugs geplant. Der Unterschied zur Notfallrettung sei, dass die zu befördernde Person nicht Patient, sondern Kunde sei. Das Unternehmen erbringe eine Dienstleistung, und der Kunde müsse zufrieden sein. Im qualifizierten Krankentransport, das war vielen Teilnehmern des Projektsommers gar nicht bekannt, habe man ein Wahlrecht.

Im Einsatz ist das Team an sechs Tagen in der Woche, jeweils von 6 bis 18 Uhr. Bei Unfällen werden sie nicht gerufen. Das in Einbeck stationierte Fahrzeug ist weitestgehend wie ein Rettungswagen ausgestattet, unter anderem mit einem Automatisierten externen Defibrilator (AED).

Eine Besonderheit ist die Ausrüstung mit einer Fahr-Trage für adipöse Patienten bis 300 Kilogramm. Der Einsatz von Blaulicht, berichteten die Mitarbeiter, sei nur sehr »sparsam«, da es sich in der Regel nicht um Notfälle handele. Die Abrechnung des Transports erfolge mit den Krankenkassen, nachdem der Arzt entschieden habe, was genutzt werden solle. Und ob dann MediTransport komme, darüber entscheide der Kunde.

In Südniedersachsen hat das Unternehmen 53 Mitarbeiter, fünf sind es in Einbeck. Großer Wert wird auf eine Rettungsausbildung gelegt und auf Fortbildung, gerade auch, weil man diese Kenntnisse in der Praxis nicht so oft brauche, für alle Fälle aber auf aktuellem Stand sein müsse.

Maik Adler ist als Lehrrettungsassistent und Praxisanleiter Ansprechpartner für alle Mitarbeiter. Am heutigen Dienstag wird der SPD-Projektsommer beendet mit einem Besuch beim Regionalen Erzeugerverband Südniedersachsen in Einbeck, Papenstraße 5. Anschließend gibt es eine Besichtigung der Firma Breitzke, Benser Straße 18, verbunden mit einem Imbiss. Alle Mitglieder sowie interessierte Gäste sind willkommen.ek