SPD sieht Poser-Gelände als Chance

Abriss und Entsiegelung: Millionenkosten für die Stadt / Sortimentsbreite verbessern

Das Poser-Gelände ist Einbecks größte Industrie-Ruine. »Wir haben den Zustand des Geländes mit Sorge betrachtet.« stellt die Fraktionsvorsitzen-de der SPD, Margrit Cludius-Brandt, fest – mit Sorge, weil die Sozialdemokraten fürchteten, dass dieses Gelände (ähnlich der Fläche der Firma Pelz-Schmidt) zu einem Sanierungsfall für die Stadt Einbeck werden könnte. »Ein Abriss und eine Entsiegelung des Geländes wären ein millionenschweres Unterfangen geworden. Gut, dass dieser Kelch an der Stadt vorbeigehen kann«, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marcus Seidel. Die SPD-Ratsfraktion begrüßt daher ausdrücklich die Planungen zur Entwicklung des ehemaligen Poser-Geländes.

Einbeck. Eine Entwicklung als Einzelhandelsfläche mit Elektro-Fachmarkt, Möbelmarkt sowie Kaufland-Warenhaus sei aus Sicht der Sozialdemokraten ein guter Weg, um bereits verloren gegangenes Kaufpotenzial nach Einbeck zurückholen zu können. Wenn die Stadt auf Dauer ihrer Funktion als Mittelzentrum gerecht werden wolle, müsse sie bei Sortimentsbreite und -tiefe deutlich profilierter auftreten.

Vor diesem Hintergrund begrüßen die Sozialdemokraten ebenso die Erweiterungsbestrebungen der Firma Marktkauf an ihrem Standort Altendorfer Straße, als auch die Baupläne der Firma Ilsemann (Edeka) am Königsberger Platz. Der Einzelhandel sei stark von den Einflüssen des veränderten Kaufverhaltens der Verbraucher beeinflusst. Nicht nur kürzere Produktzyklen, sondern auch neue Vertriebsformen seien Folge dieses Verbraucherverhaltens. Eine Konkurrenzsituation ergebe sich nicht nur allein innerhalb einer Gemeinde, sondern bereits jetzt innerhalb einer Region.

Verändertes Käuferverhalten habe dazu geführt, dass ein bekannter und erfolgreicher Elektrofachmarkt an seinem jetzigen Standort am Butterberg für sich keine positive Zukunft gesehen habe, so die SPD weiter. Mit der Entwicklung des Poser-Geländes durch die Sangerhäuser Firma Wombat werde nun dem Unternehmen »expert Medialand« eine neue Perspektive geboten. Viele Einbecker hätten in den vergangenen Jahren einen Möbelmarkt in Einbeck sehr vermisst. Dem Investor Wombat sei es gelungen, das Interesse von »Möbel-Boss« auf Einbeck zu lenken. Die SPD ist der Auffassung, dass die Erschließung mittels eines Kreisels auch zu einer Entspannung der Verkehrssituation innerhalb des Gewerbegebietes Butterberg/Hullerser Landstraße führen wird und ebenfalls eine Attraktivitätssteigerung darstellt, die geeignet ist, den verbleibenden Einzelhandel in diesem Gebiet nachhaltig zu stärken.

»Wir werden uns als SPD dafür einsetzen, dass durch den Investor eine umfassende Erläuterung der Planung in Kürze öffentlich vorgestellt wird«, kündigt die Fraktion an. Im Rahmen dieser Informationsveranstaltung für alle Einwohner müsse dann auch Gelegenheit bestehen, alle anstehenden Fragen zu diskutieren.oh