Sport in der Schule enthält enormes Bildungspotenzial

Informationsveranstaltung im Alten Rathaus erläuterte Möglichkeiten der Kooperation zwischen Schulen und Sportvereinen

Die engere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen hinsichtlich der offenen Ganztagsschulen wurde kürzlich bei einer Informationsveranstaltung im Alten Rathaus thematisiert. Dazu luden die Sportjugend Northeim-Einbeck und das Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekt (kurz: NiKo) der Stadt Einbeck die örtlichen Vereine und Schulvertreter ein.

Einbeck. Zunächst begrüßten Christine Smolny vom NiKo-Projekt Einbeck und Gerhard Renziehausen, Vorsitzender der Sportjugend Northeim-Einbeck, die Anwesenden.Renziehausen wies in seinem Bericht darauf hin, welches enorme Bildungspotenzial der Sport in den Schulen habe und wie wichtig es sei, mit außerschulischen Trägern zu kooperieren und diese in die Bildungseinrichtungen einzubeziehen.

Der Sportverein fördere bei Kindern und Jugendlichen unter anderem die Persönlichkeits-entfaltung sowie die soziale Kompetenz. Der Vorsitzende der Sportjugend war sich sicher, dass »sich die Trennlinie zwischen dem freiwilligen Angebot der Vereine und dem festen Angebot der Schule vermischen wird.« Noch seien Schule und Verein zumeist ungleiche Partner.

Um dieses zu beheben, müssten Ziele und Rollen geklärt und verbindliche Vereinbarungen getroffen werden. Dafür werde eine Koordinierungsstelle für den Ganztag benötigt, die bei der Sportjugend im Kreissportbund (KSB) installiert werden soll. Diese könne organisatorische und fachliche Hilfestellung leisten und Vereine und Schulen zusammenbringen. Auch wenn bei den offenen Ganztagsschulen zunehmend die Frage nach der pädagogischen Qualität und Ausrichtung darüber entscheide, mit wem die Schulen zusammenarbeiten, erinnerte Renziehausen daran, dass die örtlichen Sportvereine die wesentliche Voraussetzung für eine gelingende Kooperation seien.Marianne Olliges, NiKo-Projektleiterin bei der Stadt Northeim, informierte die Runde über Ziele und Einsatzfelder der Schulsportassistenten. So seien bisher über 20 Assistenten im Kreis Northeim ausgebildet worden, sie wirkten unter anderem bei der Pausen-, Spiel- und Schul-AG-Gestaltung mit. Leitende Aufgaben dürften die 14- bis 15-Jährigen allerdings noch nicht übernehmen.

Dennoch verspricht sich Olliges eine Heranführung aktiver Jugendlicher. »Schon mit dem Einsatz der Schulsportassistenten möchten wir ein Bindeglied zwischen Schulen und Vereinen herstellen.« »Wir wollen schon früh Talente finden und fördern, die in Zukunft als potentielle Übungsleiter tätig werden«, fügte Renziehausen an.Einen Einblick in die praktischen Aufgaben im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) gab Sandra Dahms, die ihr FSJ an der Geschwister-Scholl-Schule absolviert.

Einen theoretischen Exkurs zu diesem Thema trug Dennis Ehrenberg von der Sportjugend Niedersachsen vor. Er erzählte vom Aufbau der Seminare, den Tätigkeitsfeldern in den jeweiligen Organisationen, Institutionen und Verbänden. Auch die Kosten sowie die Finanzierung, die bei der Einbindung eines FSJlers entstehen, wurden vorgestellt.

Die Nachfrage für ein FSJ sei in den vergangenen Jahren stark angestiegen und biete eine Alternative zum Zivildienst. Eine Verkürzung der Dienstzeit, so wie sie beim Zivildienst angestrebt sei, werde es allerdings beim FSJ nicht geben, berichtete Ehrenberg. »Wir werden weiterhin Verträge über zwölf Monate abschließen, weil es einfacher für die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen ist.«

In einer kurzen Zusammenfassung erläuterte Carmen Henne, Lehrerin an der Geschwister- Scholl-Schule in Einbeck, das Konzept der offenen Ganztagsschule. Neben den Abläufen und Angeboten der Einrichtung lobte sie die Zusammenarbeit der Schule mit dem Einbecker Sportverein und dem SC »Hellas«, die als außerschulische Träger in den AGs ein Sportangebot präsentieren. Dabei sei die Kommunikation hervorragend: »Es ist wunderbar, einen direkten Ansprechpartner zu haben, mit dem man die Angebote organisieren kann«, stellte sie fest.Abschließend ging Karsten Täger vom Landessportbund Niedersachsen auf die Kooperation zwischen Schulen und Sportvereinen ein.

Zunächst unterschied er die unterschiedlichen Formen von Ganztagsschulen: gebundene, teilgebundene und offene. Generell sei die Zahl dieser Bildungseinrichtungen gestiegen, sie werde im kommenden Schuljahr ein Drittel der Gesamtschulanzahl in Niedersachsen ausmachen. Schwierigkeiten im finanziellen und organisatorischen Bereich sehe er bei den Schulen, die erst jetzt anfingen, das Ganztagsangebot zu etablieren. Deswegen sei es unabdingbar, unter anderem Bereiche wie Kontaktaufnahme, Organisation und Finanzen zu klären, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

»Wichtig ist, dass genügend Gelder vorhanden sind, um den Ganztagsbereich qualifiziert abdecken zu können«, fügte er an. Am Ende wurde ein weiterer Termin festgelegt, an dem nähere Gespräche mit Vertretern geführt werden sollen.thp