Sozial- und Sportausschuss

Stadion soll August Wenzels Namen tragen

SPD beantragt Ehrung des verdienten Einbecker Sportfunktionärs / 100. Geburtstag im Februar

Das Einbecker Stadion in der Schützenstraße soll in August-Wenzel- oder Gustl-Wenzel-Stadion umbenannt werden. Das hat die SPD-Fraktion bei der jüngsten Sitzung des Sozial- und Sportausschusses beantragt. Der Ausschuss schloss sich dem Vorschlag einstimmig an. Möglicherweise kann der 100. Geburtstag des verdienten Einbecker Sport- und Fußballfunktionärs im kommenden Februar für die Umbenennung genutzt werden.

Einbeck. Einbeck sollte den verdienten Sportfunktionär würdigen und das Stadion nach August »Gustl« Wenzel benennen, so Burghard Jablonski, SPD, in seinem Antrag im Sozial- und Sportausschuss.

August Wenzel wurde am 11. Februar 1912 in Aschaffenburg geboren. Früh zog er die Fußballschuhe an, und das setzte er 1946 fort, als er sich nach dem Krieg in Einbeck, dem Wohnort seiner Frau Margarete, niederließ. 1948 wurde er Vorstandsmitglied des Vereins Einbeck 05, sechs Jahre später Vorsitzender. Er war ein Organisationstalent, und der Club blühte auf, aber auch weit über Einbeck hinaus zeigte seine Arbeit Wirkung. Von 1949 bis 1974 war er Vorsitzender des Kreissportbundes Einbeck, von 1950 bis 1974 Chef des Fußball-Kreisverbandes. Ab 1952 ging es in den Vorstand des Landessportbundes Niedersachsen, und 1964 wurde er zum Vorsitzenden des Niedersächsischen Fußballverbandes gewählt. 1965 gehörte er dem DFB-Beirat an, 1969 folgte die Mitgliedschaft im DFB-Ligaausschuss, 1975 die Präsidentschaft des Norddeutschen Fußballverbandes, und ab 1977 gehörte Gustl Wenzel dem Präsidium des DFB an. Während seiner Zeit als NFV-Präsident wurden die Sportschule und das Hotel »Fuchsbachtal« in Barsinghausen ausgebaut. Das NFV-Leistungszentrum wurde 1996 nach ihm benannt.

Viele Jahre gehörte er als Aufsichtsrat der Niedersächsischen Toto- und Lottogesellschaft an. Als Mitbegründer der Altenheimstiftung wurden unter seinem Vorsitz acht Altenheime in Niedersachsen gebaut, unter anderem das Haus »Deinerlinde« in Einbeck. Er war Mitglied des Landesrundfunkrates und des Verwaltungsausschusses der Sparkasse Einbeck.

Für sein vielseitiges Wirken wurde August Wenzel mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Er starb am 6. Januar 2000 im 88. Lebensjahr.  Für CDU und FDP im Ausschuss schloss sich Ulrich Vollmer, CDU, dem Vorschlag an. Über Jahrzehnte habe August Wenzel sich für den Sport und insbesondere für den Fußball eingesetzt. Er sei, ergänzte Hilmar Beckmann, SPD, ein »tadelloser Sportsmann« gewesen. Vielleicht, so überlegte der Ausschuss, könnte man den 100. Geburtstag Wenzels am 11. Februar 2012 im Zusammenhang mit der Umbenennung nutzen.ek