Stadt Einbeck zeigt Flagge für Tibet

Erinnerung an den Aufstand vor 52 Jahren / Solidarität mit dem tibetischen VolkErinnerung an den Aufstand vor 52 Jahren / Solidarität mit dem tibetischen Volk

Die Stadt Einbeck beteiligt sich auch in diesem Jahr mit über 1.000 weiteren deutschen Städten und Landkreisen an der Aktion »Eine Flagge für Tibet« am 10. März 2011. Durch das Hissen der tibetischen Nationalflagge wird an den Aufstand vor 52 Jahren erinnert und Solidarität mit dem tibetischen Folk dokumentiert.

Einbeck. Im Jahre 1996 startete eine der politisch bedeutendsten und eindrucksvollsten Aktionen der weltweiten Tibet-Bewegung, die Kampagne »Flagge zeigen für Tibet«. Städte und Gemeinden hissen aus Sympathie für die gewaltlose, versöhnliche Politik des Dalai Lama auf Rathäusern und Ämtern die tibetische Fahne. Sie bekräftigen damit das legitime Recht des tibetischen Volkes auf Selbstbestimmung und Bewahrung seiner kulturellen, religiösen und nationalen Identität.

Die tibetische Nationalfahne, in deren Zentrum zwei Schneelöwen vor einem schneebedeckten Berg stehen, über dem die Sonne aufgeht, ist das äußere Symbol des Rechts der Tibeter auf Eigenständigkeit. Sie fußt tief in der tibetischen Tradition. Die Schneelöwen stehen für die Regierung, die geistliche und weltliche Macht vereint. Die aufgehende Sonne symbolisiert das immer wiederkehrende Leben und der überdimensionale rote und blaue Strahlenkranz die sechs alten Völker Tibets sowie die vom Himmel kommende Ordnung, die bewahrt und beschützt werden muss. Aufgrund ihrer Symbolik ist die tibetische Nationalfahne in Tibet selbst streng verboten. Ihr Besitz oder ihre öffentliche Zur-Schau-Stellung zieht selbst für Ausländer harte Strafen nach sich.

Um so wichtiger ist es, dort Flagge zu zeigen, wo der chinesische Einfluss nicht hinreicht. Die beteiligten Bürgermeister und Landräte machen das deutlich. Sie setzen nicht nur ein Zeichen für ihre Sympathie gegenüber der tibetischen Sache; sie erinnern zudem daran, dass es sich um einen Konflikt handelt, der nicht nur unter dem Aspekt der Menschenrechtsverletzungen betrachtet werden kann. Es geht auch um völkerrechtliche Grundsätze, und es geht um die Frage von Recht und Unrecht; Unrecht, das dem tibetischen Volk bis heute angetan werde. Gerade die Deutschen seien aufgrund ihrer eigenen geschichtlichen Erfahrung besonders gefordert, auch für das Recht der Tibeter auf Selbstbestimmung einzutreten. Der Dalai Lama verdiene Anerkennung und Unterstützung als rechtmäßiger Vertreter des tibetischen Volkes, meint die Tibet Initiative.

Bei der Anzahl der Teilnehmer liegt Deutschland weltweit an der Spitze. 1996 waren es 21 Städte, die die Flagge gehisst haben. Nach 78 Teilnehmern im zweiten Jahr der Aktion wurde 1998 mit 121 beteiligten Orten zum ersten Mal ein dreistelliges Ergebnis erzielt; im Jahr 2009 waren es 1.000 deutsche Städte und Gemeinden, in denen am 10. März die tibetische Flagge gehisst wurde. In ganz Europa hissen mehrere tausend Städte am 10. März die tibetische Fahne, um ihre Unterstützung für das tibetische Volk zu bekunden.

Die Tibet Initiative Deutschland (TID) ist die größte und älteste politische Tibet-Organisation in Deutschland und wurde im April 1989 aus Anlass der schweren Unruhen in Tibet und deren gewaltsamer Niederschlagung gegründet. Sie ist parteipolitisch und religiös ungebunden, und sie hat den Status der Gemeinnützigkeit. Seit ihrer Gründung setzt sich die TID für das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volks und die Wahrung der Menschenrechte im völkerrechtswidrig besetzten Tibet ein.sts