Stadtbibliothek öffnet wieder für Besucher

Lesestoff direkt aussuchen: Zeitfenster buchen | Kontaktlos-Angebot über die Schleuse bleibt | Neu: Tonies

Das Team der Stadtbibliothek Einbeck mit (von links) Sebastian Peper, Anatoli Schatz, Magnus Kehlbacher, Melanie Schade und Maren Erwig freut sich, jetzt wieder Besucher direkt begrüßen zu können. Termine für jeweils halbstündige Besuchsfenster sind vorher zu vereinbaren.

Wieder Lektüre direkt aussuchen, den Blick über die Regale schweifen und sich inspirieren lassen oder gezielt Lesestoff auswählen: Die aktuelle Corona-Verordnung erlaubt das vorsichtige Öffnen verschiedener Einrichtungen, und auch die Stadtbibliothek Einbeck darf nach einer Schließung seit Mitte Dezember ab sofort wieder Besucher zu sogenannten »Stöberterminen« mit Voranmeldung empfangen. Die während des Lockdowns aber weiterhin mit Erfolg angebotenen kontaktlosen »Take away«-Angebote über die Medienschleuse bleiben erhalten.

Einbeck. Etwas Spannendes oder Romantisches, etwas über das persönliche Hobby, Bilderbücher, Märchen oder lehrreiche Geschichten für den Nachwuchs, ein Bildband über Kunst oder derzeit unerreichbare ferne Länder: Die Stadtbibliothek stellt ihr großes Angebot jetzt direkt zur Verfügung. Hingehen, aussuchen und mitnehmen funktioniert wieder auf Termin, übrigens genau ein Jahr, nachdem die öffentlichen Einrichtungen und Geschäfte im ersten Lockdown 2020 geschlossen wurden. Wie Melanie Schade vom Bibliotheks-Team mitteilt, seien die Öffnungszeiten gleich geblieben, im Wechsel vor- und nachmittags: montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 Uhr, dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr.

Während dieser Zeiten kann man sich zu persönlichen »Stöberterminen« anmelden, entweder unter Telefon 05561/916-777 oder per
E-Mail unter stadtbibliothek@einbeck.de.Bis zu einer halben Stunde hat man dann Zeit, sich umzusehen und auszuwählen. Der Zugang dazu erfolgt vom Stukenbrok-Park aus. Es dürfen während eines Zeitfensters nicht mehr als sechs Besucher gleichzeitig in der Bibliothek sein. Dabei sind die Mitarbeiter aber flexibel, was die Termine angeht: Wer gerade vorbei kommt und spontan klingelt, dem wird auch geöffnet, wenn die Kapazitäten aktuell nicht voll ausgelastet ist: »Wenn wir Platz haben, können wir auch jemanden einlassen«, stellt Mitarbeiterin Maren Erwig fest.

Die genannten Öffnungs- und Servicezeiten gelten auch für die Vereinbarung von Mitnahme-Terminen, entweder ebenfalls unter stadtbibliothek@einbeck.de oder unter Telefon 05561/916-702.

Für dieses Angebot kann man sich vorab im Katalog der Stadtbibliothek online informieren und dann die entsprechenden Lektürewünsche mitteilen. Zum vereinbarten Zeitpunkt, bei Bedarf auch außerhalb der Kernzeiten, liegt die Bestellung dann in der Medienschleuse zum Abholen bereit; der Zugang dazu erfolgt über den früheren Haupteingang in der Dr.-Friedrich-Uhde-Straße.

Was den Bestand angeht, bleibt die Bibliothek gut aufgestellt: »Wir haben weiterhin eingekauft und unser Angebot aktuell gehalten«, erläutert das Team. So warten in den mit »Neu« gekennzeichneten Regalen zahlreiche jüngst erworbene Bücher auf Leser, und ein ganz großer Schub wird derzeit darüberhinaus noch für die Ausleihe vorbereitet.

Onleihe gut angelaufen

Die beiden Auszubildenden Magnus Kehlbacher und Sebastian Peper, die angehenden Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste/Fachrichtung Bibliothek, so die Bezeichnung des Ausbildungsgangs, sind durch den Lockdown beziehungsweise die Corona-Beschränkungen in der üblichen Ausbildung leider sehr eingeschränkt, es fehlt der direkte Kontakt zu den Kunden. Sie gehen aber neue Wege, denn sie haben ein eigenes Projekt übernommen, das sich vor allem an die jüngsten Besucher wendet. Neu im Bestand der Stadtbibliothek sind sogenannte Tonies. Das sind magnetische Hörspielfiguren, die mit Hilfe einer Toniebox für besonderen Hörspielspaß sorgen. Wer eine solche Toniebox bereits zuhause hat, kann die entsprechenden Figuren nun ausleihen: 26 Stück sind beschafft worden, 15 davon hat der Förderverein der Stadtbibliothek finanziert.

Die Auszubildenden haben sich komplett darum gekümmert, von der Bestellung bis zur fertigen Bearbeitung und der Präsentation in der Bücherei.

Ausgesprochen beliebt sind die Hörspiel-Figuren schon bei Kindern ab drei Jahren. Für die Älteren gibt es eine Auswahl, die ab acht Jahren geeignet ist. Aufgrund der zu erwartenden großen Nachfrage dürfen maximal drei Tonies pro Nutzer ausgeliehen werden. Die Ausleihfrist beträgt vier Wochen. In der Hören-Flatrate der Bibliotheksgebühren sind sie enthalten; wer die nicht gebucht hat, zahlt pro Ausleihe einen Euro pro Stück. Klassiker wie »Der kleine Prinz« oder »Arielle, die Meerjungfrau« sind dabei, aber auch »Feuerwehrmann Sam«, »Toy Story«, »Der Grüffelo« und »Jim Knopf«. Die Auszubildenden konnten mit diesem wichtigen Projekt auch die Vielseitigkeit des Berufs erleben, solange Kundenkontakte einschränkt sind.

Gut angelaufen ist die Onleihe, die Ausleihe von E-Books und anderen elektronischen Medien, auf einem speziellen E-Book-Reader oder auf Laptop oder Tablet. »Einige Kunden haben sich nur für die Onleihe bei uns angemeldet«, berichtet das Team, den für Inhaber eines Bibliotheksausweises der Mitgliedsbibliotheken in Niedersachsen ist die Onleihe kostenlos. Anmeldungen bleiben möglich, derzeit aber nicht persönlich, sondern nur online.

Kopierwünsche kontaktlos per Schleuse

Per E-Mail können Kunden auch Kopierwünsche aufgeben, das ist ebenfalls ein neues Angebot, da der in der Bibliothek vorhandene Kopierer derzeit nicht öffentlich zur Verfügung steht. Wer einen Ausdruck wichtiger digitaler Dokumente braucht, kann die Dateien schicken und die Ausdrucke gegen ein kleines Entgelt in der Bibliothek abholen. Abholung und Bezahlung erfolgen kontaktlos in der Schleuse.

»Einige Leserinnen und Leser haben sehr auf die Öffnung gewartet«, wissen die Mitarbeiter. Sie weisen daraufhin, dass sich alle wohl und sicher fühlen sollen. Deshalb gilt weiter die Pflicht zum Tragen einer medizinischen OP- oder eine FFP2-Maske. Im Eingangsbereich steht auch Desinfektionsmittel für die Hände bereit. Zudem achten die Mitarbeiter auch darauf, dass regelmäßig und gründlich gelüftet wird.ek