Stadtjugendring trennt sich vom Freizeitgelände

Jahreshauptversammlung mit Berichten | Stärkung der Kernkompetenzen und der Vernetzung | Jugendpreis

Bei der Jahreshauptversammlung des Stadtjugendrings wurde entschieden, sich vom Freizeitgelände Rotenkirchen zu trennen, um sich wieder auf die Kernkompetenzen konzentrieren zu können.

Seit 1989 unterhält der Stadtjugendring Einbeck das Freizeigelände in Rotenkirchen. Jetzt wurde bei der Jahreshauptversamm-lung mehrheitlich beschlossen, es an die Stadt Einbeck zurückzugeben. Instandhaltung und geplante Sanierung haben in den vergangenen Jahren viel Einsatz erfordert, jetzt wolle man sich wieder verstärkt auf die Kernkompetenzen kon­zentrieren, betonte der Vorstand. Auf einen Weiterbestand des Freizeitgeländes wurde gehofft, vielleicht betrieben von einer Interessengemeinschaft oder einem Förderverein, der auch Fördermittel akquirieren könnte.

Einbeck. Bei der Versammlung im Haus der Jugend begrüßte Vorsitzender Jan Störmer Vertreter von 15 der 60 Mitgliedsvereine, einige Gäste sowie Einrichtungsleiterin Kerstin Hillebrecht und die Stadtjungendpfleger Henrik Probst und Nicole Mölder. Im vergangenen Jahr gab es fünf Vorstandssitzungen, Teilnahmen an Sitzungen des Stadtrates und des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales, zahlreiche Veranstaltungen wie den Jugendpreis sowie viele Ortstermine und Arbeitseinsätze auf dem Freizeitgelände Rotenkirchen.

Gut wurde mit den Jugendpflegern in Einbeck und Kreiensen zusammengerabeit sowie mit dem Haus der Jugend. Auf weitere interessante Projekte freue man sich, so Störmer. Geplant sei, die Vernetzung untereinander zu verbessern, um noch mehr Optionen und Möglichkeiten für Jugendliche bieten zu können.

Geschäftsführerin Nicole Fuchs wurde von den Kassenprüfern eine gute Arbeit bescheinigt. Der Vorstand erhielt Entlastung.

Im vergangenen Jahr gab es auf dem Freizeitgelände in Rotenkirchen viele Arbeiten. Außer von Pfadfindern und Jungenschaft werde das Gelände jedoch kaum noch genutzt. Die Vermietung sei beim momentanen Zustand des Areals und des Gebäudes nicht möglich, so Störmer. Der Einbau der Drainage und die Instandsetzung der Toiletten stehen an. Dafür hat die Stadt Einbeck 30.000 Euro bewilligt, die Kosten für die Instandsetzung der Sanitäranlagen belaufen sich jedoch auf rund 50.000 Euro.

Für die Drainage benötige man ebenfalls viel Geld, um das Gelände des ehemaligen Waldschwimmbads trocken zu bekommen. Weitere arbeitsintensive Punkte und Themen der vergangenen Jahre waren Barrierefreiheit, Sanierung der Duschen sowie allgemeine Reparatur- und Sanierungsarbeiten. Unzählige Ortstermine sowie Treffen und Besprechungen mit Interessenten, Unternehmen, Anliegern, Nutzern, dem Kommunalen Bauhof oder der Stadtverwaltung gab es.

Sechs Ehrenamtliche kümmern sich aufopferungsvoll um das Areal, doch reiche das nicht aus, betonten Vorsitzender Störmer und Stellvertreter Stefan Baur. Wenn alles wieder instandgesetzt sei, könne eine Vermietung wieder erfolgen, doch bis dahin sei es noch ein langer beschwerlicher Weg mit großem finanziellem Aufwand. Folgekosten und die zukünftige Nutzungsnachfrage seien ungewiss.

Viel Energie wurde in den vergangenen Jahren für Rotenkirchen aufgewandt, die Kernkompetenzen des Stadtjugendrings wie Einsatz für Jugendliche, Engagement bei Veranstaltungen, Vernetzung, Gremiumarbeit oder die Stärkung der Jugendarbeit – auch auf politischer Ebene – kamen oft zu kurz. Das soll sich zukünftig ändern. Zusammen mit den Mitgliedsvereinen will man den Stadtjugendring neu aufstellen und stärken, um Jugendlichen und ihren Belangen auf unterschiedlichen Ebenen wieder mehr Gewicht zu geben.

Der Vorstand des Stadtjugendrings um Jan Störmer, Stefan Baur, Sven Schröder und Nicole Fuchs schlug der Versammlung vor, das Freizeitgelände Rotenkirchen an die Stadt Einbeck zurückzugeben. Nach reger Diskussion wurde dem mehrheitlich zugestimmt.

Viel »Herzblut« wurde für Rotenkirchen investiert, so Störmer, auf einen weiteren Bestand hoffe man. Interessengemeinschaft oder ein Förderverein seien gute Möglichkeiten, um das Freizeitgelände zukünftig zu betreiben. Personen hierfür werden gesucht.

Stadtjugendpfleger Henrik Probst, Ratsmitglied Carsten Armbrecht, der sich auch bei der Jugendfeuerwehr Naensen engagiert, und René Kopka, Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales, bedauerten einerseits die Entscheidung, andererseits sei sie aber richtig und verständlich. Die Stadt Einbeck brauche einen guten und starken Stadtjugendring, der die Jugendarbeit in vielen Bereichen unterstütze. Dies umfasse politischen und gesellschaftlichen Einsatz, gewinnbringende Vernetzungen sowie Projekte und Veranstaltungen. Rotenkirchen habe viel ehrenamtliche Kraft und Zeit benötigt, jetzt könne sich das Gremium samt der Mitgliedsvereine wieder um die Kernarbeit kümmern. Wichtige Themen wie Ehrenamtskarte sowie Beeinträchtigungen oder Möglichkeiten durch die Ganztagsschule stehen unter anderem an.

Ein großer Teil der Satzung befasse sich mit dem Freizeitgelände in Rotenkirchen, erklärte Störmer, daher muss sie modifiziert werden. Dies stehe nun an. Eine außerordentliche Jahreshauptversammlung mit Verabschiedung der neuen Satzung und Vorstandswahlen soll bis Mitte des Jahres folgen.

Weiter wies Störmer auf Bezuschussungsmöglichkeiten durch Stadt und Landkreis bei Anschaffungen hin. Wer Fragen dazu habe, könne sich an den Vorstand des Stadtjugendrings wenden. Am Donnerstag, 23. März, werde wieder der Jugendpreis im Alten Rathaus verliehen, dazu lud er ein.

Im Anschluss stellten die anwesenden Vereinsvertreter ihre kommenden Projekte und Veranstaltungen vor. Eine bessere Vernetzung wurde oft gewünscht. Kerstin Hillebrecht berichtete, dass das neue Haus der Jugend viele Möglichkeiten biete und gut angenommen werde. Auf die geplante Multifunktionshalle und das Jugendgästehaus freue man sich.

Henrik Probst kündigte an, dass man am Aufbau einer Internetplattform samt Beteiligungspool für die Jugendarbeit arbeite. Sie umfasse Adressen, Informationen und Termine sowie Tipps und Anregungen. Um einen großen Überblick zu bekommen, bat er um Mithilfe sowie Übermittlung von Veranstaltungen, Wettbewerben oder Ansprechpartnern.mru